Kurhaus – ein Abschied für immer

Foto: w-d/Archiv

Nachruf zum Verkauf des Kurhauses in Bad Wildungen

Liebes Kurhaus, mit Wehmut und tiefer Trauer müssen wir uns ja nun von dir verabschieden. Bevor die Bagger anrollen und dir ein grausames Ende bereiten, möchten wir uns ganz herzlich bei dir bedanken für die kostbaren und wertvollen Stunden, die du uns, den Bürgern der Stadt Bad Wildungen, den Kurgästen aus der gesamten Bundesrepublik und auch vielen ausländischen Gästen in deinen Mauern bereitet hast.

Du warst ein kulturelles Glanzlicht für die gesamte Region Nordhessen! Nie werden wir die eindrucksvollen Konzerte, die großartigen Aufführungen von Opern, Operetten, Schauspielen mit viel Prominenz, die wunderbaren Silvesterbälle, Billard-Meisterschaften sowie überregionale Kongresse vergessen, die du uns ermöglicht hast. Nun hast du jahrelang geschlafen und musstest grausame Brand-Attentate, Plünderungen durch Chaoten, die deine wertvolle Innen-Einrichtung mutwillig zerstört und dich deiner kostbaren Messing- und Kupfermetalle beraubt haben, über dich ergehen lassen.

Niemand hat dafür gesorgt, dass dir dies erspart blieb. Du hattest ausgedient, hattest deine Schuldigkeit erfüllt – so wurdest du dem Verfall preisgegeben! Das hast du nicht verdient. Du wirst immer in unseren Herzen weiterleben! Ade, liebes Kurhaus! R.I.P. Rest in … „pieces“!

Gerhard Nebel, Bad Wildungen

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1 Kommentar

  1. Am Samstag 07. April 2018, gab es eine Demonstration: „rettet das „Neue Kurhaus“, auch ich hatte mich daran beteiligt.

    Weil auch für mich das „Neue Kurhaus“ eines der attraktivsten und wertvollsten Gebäude der Stadt war – somit auf die Liste des Bewahrens und Förderns gehörte.

    Was mich bei der Demonstration jedoch gestört hat:
    Es wurde von Anfang an und vorrangig für den Erhalt des ehemaligen Nutzungskonzeptes (…) demonstriert.

    Was schon zur damaligen Zeit, aus wirtschaftlicher Sicht, sehr schwierig war, hierfür eine/n geeignete/n Betreiber/in zu finden, der/die das entsprechende Fachwissen mitbringt dies alles marktwirtschaftlich umzusetzen.

    Vielmehr hätte man sich allgemein für den Erhalt des Objektes „Neues Kurhaus“ einsetzen, einen adäquaten ergebnisoffenen Findungsprozess einfordern sollen.

    Damit man den Bürgerinnen und Bürgern auch tatsächlich die verschiedensten Möglichkeiten, ganz neue Nutzungs- und Betreiberkonzepte, hätte vorstellen können.

    Und jetzt bitte nicht mit der öffentlichen Aufforderung (seitens der Stadt) daherkommen, wir haben doch neue Nutzungsvorschläge für das „Neue Kurhaus“ öffentlich eingefordert.

    Diese Aktion hatte mit einem adäquaten ergebnisoffenen Findungsprozess nichts, aber rein gar nichts zu tun. Dies war in meinen Augen lediglich eine Alibifunktion = wir haben es doch versucht.

    Warum schreib ich das?

    Weil noch ist nichts amtlich – somit in „trockenen Tüchern“.
    Und weil ein weiteres zukunftsweisendes Großprojekt, das neue Heloponte II, zur Umsetzung ansteht.

    Hier sollten sich die Fehler und Versäumnisse nicht wiederholen.

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