Heloponte: Wildunger Schmankerl – wieder wird eine Chance verpasst!

Modell einer Therme auf der Bornebachwiese, Foto: privat

Ein Meinungsbeitrag von Wolfgang Nawrotzki

Derzeit wird nach dem Abbruchbeschluss für die Heloponte-Freizeitanlage in der Verwaltung eine mögliche Nachfolgelösung geplant und durchgerechnet. Hatte doch schließlich eine unrealistische Badplanung, die zunächst von den städtischen Gremien aktiv mitentwickelt wurde, wegen einer abenteuerlicher Kostenentwicklung gestoppt werden müssen. Stichwort „Wunschkonzert“.

Zahlen zu der neuen Planungsvariante – kleinere Lösung in Modulbauweise für spätere Erweiterungen – werden auch in der Aprilsitzung der Stadtverordnetenversammlung nicht vorgelegt. Die Bürgerschaft muss also weiterhin auf Fortschritte bei den Heloponte-Planungen warten. Möglicherweise liegt die Ursache darin, dass sich auch bei der neuen Lösung erhebliche Schwierigkeiten zeigen.

In diesem Zusammenhang darf auf eine Pressemitteilung der Geschäftsführerin des Hessischen Heilbäderverbandes vom Ende des letzten Jahres hingewiesen werden.

Almut Boller weist anlässlich der Eröffnung der neuen Sprudelhof-Therme in Bad Nauheim auf die besondere Bedeutung von Thermen für die Hessischen Heilbäder hin. Sie seien generell Aushängeschilder und Frequenzbringer für Heilbäder und Kurorte, die sich wie andere Kommunen dem allgemeinen Trend des Ladensterbens in den Innenstädten nicht entziehen könnten (vgl. dpa-Meldung in der WLZ vom 19.12.2023). Thermen schaffen Mehrwert für die Städte und sollten nicht als Kostenfaktor gesehen werden, so Boller.

In Bad Wildungen war die Planung für eine Therme 2015 weit fortgeschritten. Ohne triftigen Grund wurde dieser „Pfad der Tugend“ von den städtischen Gremien verlassen. Sie war übrigens mit einem positiven Betriebsergebnis gerechnet worden. Trotz Übernahme der Kapitalkosten durch die Stadt wäre eine wesentlich wirtschaftlichere Lösung in Sicht gewesen. Der „Gesundheitsstadt“ Bad Nauheim fehlte jedenfalls jahrelang eine Therme, so der dpa-Bericht. Hier folgte man einer richtungsweisenden Option. Der Gesundheitsstadt Bad Wildungen sei daher noch einmal ins Stammbuch geschrieben: Eine hoch attraktive Therme ist unabdingbar für eine Gesundheitsstadt der Zukunft.

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2 Kommentare

  1. Die aktuellen Entwicklungen rund um die Heloponte-Freizeitanlage werfen nicht nur wichtige Fragen auf, sondern auch Verwunderung. Nachdem eine vermeintlich nicht realisierbare Badplanung aufgrund exorbitanter Kosten gestoppt wurde, arbeitet die Verwaltung nun (leider im Geheimen) an einer Nachfolgelösung. Doch bleiben konkrete Zahlen und eine öffentliche Planungsvorstellung den Bürgerinnen und Bürgern, insbesondere den potenziellen Besuchern, vorerst vorenthalten, was die Geduld strapaziert.

    Was in Auftrag gegebene Gutachten sowie eine Pressemitteilung von Almut Boller, der Geschäftsführerin des Hessischen Heilbäderverbands, betonen, ist die unbestreitbare Tatsache, dass hochattraktive maritime Freizeitanlagen als Aushängeschilder und Frequenzbringer für Heilbäder und Kurorte dienen können. Diese Erkenntnis sollte doch auch in Bad Wildungen Gehör finden. Hochattraktive maritime Freizeitanlagen sind keine bloßen Kostenfaktoren (wenn überhaupt), sondern Investitionen in die Zukunft – sie sind der Mehrwert einer Stadt.

    Die ersten Planungen für eine neue Maritime Freizeitanlage wurden schnell aufgegeben, obwohl eine wirklich gut durchdachte und somit gut geplante Anlage ein positives Betriebsergebnis erwirtschaften könnte. Es ist bedauerlich, dass man nicht den Weg Bad Nauheims einschlägt, wo die Eröffnung einer neuen Therme ein klares Zeichen für die Bedeutung solcher Einrichtungen setzt.

    Meine Meinung: Eine attraktive maritime Freizeitanlage ist entscheidend für das Image und den wirtschaftlichen Erfolg einer Stadt wie Bad Wildungen. Es wäre an der Zeit, transparente und zukunftsorientierte Planungen anzustreben, um das volle Potential der Stadt Bad Wildungen auszuschöpfen und ihren Bewohnern sowie Besuchern einen Ort von hoher Qualität zu bieten.

  2. Hallo Wolfgang du warst doch selber viele Jahre im Stadtrat. Auch in deiner Zeit ist nichts zustande gekommen. Wann wird denn das Freibad freigeben. Es gibt günstige Hallenbad Lösungen, mit geringen Unkosten man muß nur über den Tellerrand schauen aber das hat Wildungen noch nie geschafft.

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