Für die Region ein Wachstumsprojekt – Neues Heloponte: Ja oder Nein?

Kino im Wildunger Heloponte (Foto: PR/2019)

Wie war es? Massenhaft Arbeit, viel Zeit, etliche Gespräche und eine Menge Geld haben die Stadt, die Politik, der Bürgermeister, der runde Tisch, mehrere Architekturbüros und so weiter investiert.

Über Jahre hinweg haben sie nach einer neuen Lösung gesucht. Um 2010 erwog man eine Renovierung, mit Kosten von ca. 10 Millionen Euro. Später zog man einen kompletten Neubau in Betracht, bei welchem sich die Kosten auf ca. 20 Millionen Euro belaufen würden. Diese steigerten sich danach auf ungefähr 30 Millionen bis zuletzt auf ca. 50 Millionen Euro, ohne jegliche Sicherheit eines Festpreises. Dazu kommt, dass auch die jährlichen Unterhaltungskosten von 2 Millionen Euro zumindest halbiert werden sollten.

Was – wie so oft – nicht berücksichtigt wurde, war das entscheidende Zeitfenster. Über Jahrzehnte hatten wir eine völlige Ausnahmesituation – günstige Zinsen und bis ca. 2015 kosteneffiziente Baupreise, somit also ein Optimum, etwas zu unternehmen. In einer solchen Phase gilt es, die Stadt im Voraus für die nächsten 10 bis 20 Jahre zu entwickeln. Man kauft billiges Bauland, renoviert alle Projekte, man investiert in die Zukunft. So auch in ein neues Heloponte.

Dieses Zeitfenster wurde aufgrund nicht vorhersehbarer Ereignisse verpasst.

Wie ist die Lage? Aufgrund der Corona-Pandemie, des Ukraine-Kriegs, der wachsenden Spannungen zwischen den Supermächten China, Russland und den USA sowie anderweitiger Entwicklungen wirtschaftspolitischer Natur, hat sich die weltweite Situation hinunter bis in das kleinste Dorf gravierend verändert.

Wir reden wieder über Weltkrieg. Die sorglose Zeit in Europa ist vorbei. Sollten wir in einer solchen Zeit ein neues Heloponte bauen? Ich denke Nein. Vielmehr könnte es sein, das wir stattdessen in den nächsten Jahren unsere Bunker renovieren müssen, wobei dies nicht zu hoffen verbleibt. Daher sollten wir Rücklagen für unvorhersehbare Ereignisse bilden.

Die sprudelnden Steuern werden weniger, wodurch ein jährlicher Zuschuss von 2 Mio. Euro für das Heloponte in absehbarer Zeit nicht länger möglich ist. Zumal wir jeden Gast aus der Großregion mit über 10,- Euro subventioniert haben.

Frage: Warum sollen wir ein Bad bauen, das von der ganzen Region genutzt, aber nur von Wildunger Bürgern via Steuern und Abgaben finanziert wird? Ich denke, das Kirchturmdenken muss enden. Ein Bad nutzt die ganze Region, also muss es auch von der ganzen ganze Region, inklusive dem Land Hessen bezahlt werden.

Wir leben hauptsächlich von Gesundheitsgästen, Urlaubern aus der Edersee-Region und vom Nah-Tourismus. Daran hängt ein großer Teil unserer Arbeitsplätze. Bei einem solchen Bauvorhaben geht es also in erster Linie darum, dass mehr Urlauber-Gäste kommen, wodurch direkt sowie indirekt neue Arbeitsplätze entstehen und die Wirtschaftskraft sich wesentlich verbessert. Das heißt: Ein Großteil der Gäste trägt einen signifikanten Teil der Kosten, sodass es für die Einheimischen Besucher günstiger wird.

Aufgrund der geschilderten neuen Gesamtsituation müssen wir mit wenig Geld und Kosten viel erreichen.

Dazu mein Vorschlag:

Wir lassen das Heloponte Gebäude ohne die bisherige Technik stehen und schaffen etwas Neues:
Das Nordhessische Kleinkind-Zentrum

Das bedeutet: Der Heloponte Bau wird ein Projekt zwischen Stadt und Mietern. Die Stadt baut darin einen speziellen Kindergarten, ein Spiel- und Erlebnis-Haus für Kleinkinder. Das große Becken wird geschlossen, das Planschbecken sowie das kleine Becken bleibt erhalten, sodass Kleinkinder und Babys dort schwimmen lernen können. Der Kindergarten und deren Mitarbeiter betreuen das ganze.

So können Eltern ihre Kinder bei Besorgungen oder Terminen Stundenweise versorgen lassen. In das alte Restaurant kommt ein Mütter- und/oder Väter-Café, in welchem zum Beispiel die Mutter mit ihren Freundinnen ein Schwätzchen beim Kaffee halten und von oben ihrem Kind beim Spielen unter der Aufsicht eines Betreuers oder einer Betreuerin zuschauen kann. Um für Familien, die über wenig Zeit verfügen, ein Optimum zu schaffen, gruppieren wir die wichtigsten Notwendigkeiten für das Kleinkind in das direkte Umfeld des Hauses.

Wir siedeln beispielsweise einen Laden an: Alles für das Kleinkind vom Spielzeug- und Kleidungsangebot, einen Geldautomaten, einen Friseur sowie Drogerieartikel für Kinder im Haus an. Des weiteren erachte ich es als sinnvoll, einen Logopäden, einen Kinderarzt sowie einen Kinderpsychologen in unmittelbarer Nähe zu platzieren. Ferner können Kleinkind-Sprachkurse, Kleinkind-Sport und ähnliches angeboten werde.

Da sich die Investitionskosten für dieses Projekt auf einen Bruchteil der bisher geplanten Kosten belaufen, befindet es sich definitiv im Bereich des Machbaren. Zudem zahlen alle Beteiligten nach einer Anlaufzeit von zwei Jahren für ihre Mieträume, wodurch bereits ein Großteil der jährlichen Kosten abgedeckt wäre. Der Kleinkind-Außenbereich würde erhalten bleiben.

Das Freibad würde erhalten und könnte einem gemeinnützigen Verein übertragen werden, wodurch Schul- und Sommerschwimmen usw. weiterhin fortbestehen könnten.

Des weiteren schaffen wir als nächstes:

Das Nordhessische Senioren- und Gesundheitszentrum!

Alles unter einem Dach!

Sinnvoll wäre, einen neuen Anbau an die in Reinhardshausen bestehende Therme (Hotel Göbel) zu bauen. Die Stadt investiert in dieses Projekt, übergibt es an die Firma Göbel, welche dann in Verbindung mit ihrer Hotel-Therme dieses neue Seniorenzentrum betreiben könnte. Hierfür zahlt die Stadt eine jährliche Kostenpauschale.

Kostenersparnis:

In diesem Zentrum wird alles geboten was die Gesundheit und das Wohlbefinden der älteren Menschen verbessert wie zum Beispiel Wellness, Fitness, Sport, Physiotherapie, Rückenschule, Orthopädie. Auch Ernährungskurse können angeboten werden.

Es ist anzunehmen, dass mit Herrn Göbel als erfahrenem Hotelier und Ideengeber etwas sinnvolles entstehen kann.

Des weiteren schaffen wir für die Jugend, das mittlere Alter und Familien:

Die Edersee-Erlebniswelt

Die Grundstücksparzellen (früher „Projekt Bock“ am „Giflitzer Berg“) sind in Nordhessen wohl die einzigen Grundstücke, die im Bebauungsplan für Tourismusentwicklung vorgesehen sind. Hier bietet sich die Gründung einer regionalen Gesellschaft mit Bad Wildungen, Fritzlar, Edertal, Waldeck, usw. an, ähnlich wie wir uns am Industriegebiet Fritzlar beteiligt haben.

Diese Gesellschaft baut eine Freizeitanlage mit Bäder-Welt, einem Rutschen-Paradies, zahlreichen Sportmöglichkeiten wie einem Kletterpark, Volleyball- und Basketballplätzen, sowie mit einem Areal für Paintball und vielen anderen Attraktivitäten für junge Leute. Auch könnte ein Club oder ein Jugend-Café entstehen, wo sich jungen Menschen aus der Region wohlfühlen.

Dazu gibt es ein Feriendorf, in welchem zum Beispiel jeder Bürger aus Deutschland sich ein Phantasie-Haus bauen kann, je ausgefallener desto besser. Diese Häuser stehen im Wettbewerb mit Verlosungen, das phantasiereichste Haus bekommt das Grundstück geschenkt. Ein Hingucker muss es sein! Das Grundstück wird auf Erbpachtbasis bereitgestellt. Die ersten fünf Jahre frei, danach kann es günstig erworben werden. Die Bauherren müssen jedoch einen großen Zeitraum zur Vermietung (zentral) bereitstellen.

Als Finanzierung bietet sich die Möglichkeit der Schwarmfinanzierung, zum Beispiel über viele Facebook- und Instagram-Nutzer*innen, oder eines Beteiligungsmodells.

Des weiteren könnte am Anfang des Waldes ein Baumhausdorf entstehen, wie bereits mehrere in Europa existieren. Auch hier muss jedes Haus völlig anders, individuell, sehr ausgefallen und statisch sicher sein. Das Projekt könnte als Hotelprojekt betrieben werden. Die Finanzierung könnte auch über das Internet in Form von einer Schwarmfinanzierung entwickelt werden, wo sich viele junge Menschen aus ganz Deutschland mitbauen können, engagieren können und gleichzeitig unsere schöne Region kennen lernen.

Eine Finanzierung Projekt Kleinkind-Zentrum Heloponte und Seniorenzentrum Reinhardshausen würde die Stadt Bad Wildungen mit geringsten Kosten ermöglichen, unter Einbeziehung von Fördermitteln und Beteiligungen des Landes Hessen. Auch könnte das Heloponte ein normales Miethausprojekt mit den diversen Mietern werden.

Zur Erstellung und Finanzierung dieser Projekte schlage ich folgende Vorgehensweise vor:

Man nimmt Kontakt auf mit Tourismus-Akademien oder mit Universitäten, die führend sind in Tourismus-Studiengängen. Hier könnte zum Beispiel der Professor mit seinen Studenten ein Grobkonzept erstellen, auch könnten die Diplomarbeiten über diese Projekte geschrieben werden. Dieses Gremium mit jungen Leuten würde in Verbindung mit dem Bürgermeister und der Stadt die kompletten organisatorischen Dinge übernehmen und ihre Ideen einbringen. Des weiteren würde dieses Studien-Gremium Kontakte und Informationen über die wichtigsten und neusten europäischen Touristik Destinationen aufnehmen und bereits bestehendes Wissen aufnehmen und einarbeiten.

Wenn das Großkonzept steht kommen die Detailplanungen, am besten mit Partnern der Touristik-Branche, die bereits über das notwendige Know-How und Erfahrung verfügen.

Es wäre auch möglich, für dieses Projekt eine Fondsgesellschaft zu gründen beziehungsweise eine Fondsgesellschaft einzubeziehen.

Was Landflächen angeht, so sollte man die Landwirte an diesem Projekt beteiligen.

Energetisch würden alle neuen Ergebnisse des Projekts als Pilotprojekt einfließen.

Auch für das Land Hessen könnte dieses Gesamtpilotprojekt (siehe Entwicklung Willingen!) den Nordhessischen Tourismusbereich weit nach vorne bringen.

Des weiteren bietet sich an, die auf der gegenüberliegenden Straßenseite liegende Biogasanlage zur Nutzung einzubeziehen.

Perspektive: Ein Wachstumsprojekt für die Region, das viele neue Gäste in die Region bringt.

Für Erläuterungen bzw. Diskussionen stehe ich gern zur Verfügung!

Projektentwicklung Georg Wackerbarth

Brunnenstr. 64
34537 Bad Wildungen

(05621) 9643448

Hat Ihnen unser Artikel gefallen?

3 Kommentare

  1. Zu den anstehenden BW Projekten, auch und insbesondere zur zukünftigen Region- und Stadtentwicklung, sollte ein Ort geschaffen werden, nennen wir ihn mal „Visionum“, wo Ideengeber, Initiatoren, Investoren, Unternehmen aus allen Bereichen, interessierte Bürgerinnen und Bürger, zusammenkommen, mit dem Ziel, die eingebrachten Ideen und Vorschläge öffentlich bewerten, kritisieren und befruchten zu lassen.

    Ein Ort, wo ein ständiger Findungs- und Entwicklungsprozess stattfindet; wo Ideen, Vorschläge, ja ganze Konzepte, zielgerecht entwickelt und weiterentwickelt, in Teilen vielleicht zusammengeführt werden können.

    Ein Ort, der einen fortwährenden Findungs- und Entwicklungsprozess voranbringt, der es den Parlamentariern ermöglicht, Bilanz zu ziehen – damit Entscheidungen zur zukünftigen Entwicklung der Stadt und Region auch zielführend getroffen werden können.

    • Herr Bock sie haben ja recht aber in Bad Wildungen stößt man auf taube Ohren. Die Verwaltung der Bürgermeister die Politiker sind nicht in der Lage über den Tellerrand zu schauen das geht schon seit 40 Jahren so nur noch bergab. Wo die Sache mit Heloponte anfing habe ich einen Artikel über die Kosten geschrieben da wurde ich ausgelacht alles ist eingetroffen und noch schlimmer. Für das Heloponte gibt’s eine Lösung man nur Ahnung von der Materie haben. Ich kann auf Grund meiner Erfahrung Lösungen anbieten. Heloponte sanieren mit Erdwärme oder Wasserstoff betreiben zum Beispiel. Bei Erdwärme gibt es viele Möglichkeiten. Bei Wasserstoff wäre sogar die Firma Viessman dabei. Bei beiden Varianten als Vorzeigemodell gibt’s einige Fördermittel bundesweit und europaweit bez Landesmittel. Wie sie vorschlagen sollte man eine Initiative gründen Wildungen blick in die Zukunft das wäre der erste Schritt. Über die nächsten Schritte die sehr umfangreich sind sollte man in einem persönlichen Gespräch beraten. Was man alles nach Wildungen holen kann um die die Stadt zu beleben. Ich bin mittlerweile 77 Jahre und komme aus der Baubranche.

  2. Aber Schorsch in welcher Fantasie Welt lebst du. Das ist unrealistisch und unnütz. Wildungen geht schon seit 40 Jahren rückwärts die Verwaltung der Bürgermeister und die Politiker sind nicht in der Lage über den Tellerrand zu schauen. In den letzten Jahren wurden sinnlos Millionen ausgegeben für nichts Gutachten, Fachleute, Planung etc etc. Dein Ansatz ist vollkommen verkehrt. Es muss die Gastronomie die Hotels die Zimmervermittlung die Arbeitsplätze gefördert werden. Mein Vorschlag ist über Wildungen Digital die Bewohner aufzufordern sich an der Diskussion zu beteiligen. Wir machen die Vorschläge du kennst dich in Wildungen aus und ich habe die Kontakte und Vorschläge. Es müssen in Wildungen Tagungen Seminare entweder Wochenend oder über einen längeren Zeitraum stattfindet. Institute ansiedeln Fachkliniken etc. Erstmal alles im medizinischen Bereich. Dann kommt das kostengünstige Hallenbad dazu das mit einer Wasserstoff Anlage betrieben wird nach dem Schweizer Modell mit der Firma Viessman da gibt es Fördergelder. Wir können ja anfragen mit einem Wochenend Vortrag für Ärzte und Zahnärzte durch einen Bekannten von mir der in der Welt Medizin bekannt ist. Die Oldenburg Klinik ist doch bekannt für Rheuma Erkrankungen das sollte in der Forschung weiter betrieben werden zum Beispiel mit der Uni Klinik Grenoble und Stassburg die in Frankreich führend sind zum Beispiel. Es gibt noch viel mehr Ansätze um Wildungen zu beleben nur es muß mal angefangen werden.

Kommentare sind deaktiviert.