Priv.-Doz. Dr. Meiners berichtet aus der Werner Wicker Klinik
Die Werner Wicker Klinik konzentriert sich seit der Eröffnung 1978 auf die Behandlung der Wirbelsäule und Rückenmarkverletzungen. Die Schwerpunktklinik genießt einen über die Grenzen Deutschlands gehenden guten Ruf. Nicht nur Patienten aus dem Bundesgebiet, sondern auch aus anderen europäischen und außer-europäischen Ländern lassen sich hier behandeln – darunter bekannte Persönlichkeiten.
Von Beginn an ist das Zentrum für Rückenmarkverletzte für die Behandlung von Querschnittgelähmten im Einsatz.
Dr. Thomas Meiners ist seit 25 Jahren Chefarzt der Abteilung. Zu seinem Team zählen sieben Oberärzte und zwölf Assistenzärzte. 160Betten stehen (zusammen mit der Neuro-Urologie – Dr. Nehiba) zur Verfügung. Die Patienten bleiben i. d. R. mehrere Wochen oder Monate und werden neben Ärzten, von Pflegekräften, Physio-, Sport- und Ergotherapeuten, Masseuren, (Neuro-)Psychologen, Logopäden und Sozialarbeitern therapiert. Pro Jahr werden hier 1.400 Patienten – inkl. der Neuro-Urologie – behandelt.
In seinem Arbeitszimmer saß bereits sein Vorgänger Prof. Dr. Hans Jürgen Gerner (ehem. Ordinarius Orthopädie II, Heidelberg), der die Erstbehandlung von beatmeten Tetraplegikern (Querschnittgelähmten) in der Werner Wicker Klinik geschaffen hat. Seit 1990 ist Dr. Meinersim Zentrum für Rückenmarkverletzte. 30 Jahre sind seitdem vergangen.
Der 64jährige begann seine Karriere an der Universität Münster. Dort schloss er 1981 sein Medizinstudium ab, 1983 dann die Promotion. Die ersten Jahre verbrachte er in der Chirurgie und Orthopädie, u.a. in der Klinik des Deutschen Sportbundes in Hellersen/Lüdenscheid. „Damals wurden dort 7.000 Knie, Schultern und Sprunggelenke pro Jahr operiert“, erinnert er sich. Im Rahmen seiner Facharztausbildung wechselte er für über drei Jahre an die OrthopädischeUniversitätsklinik in Kiel.
Im Mai 1990 wechselte er dann in das Zentrum für Rückenmarkverletzte an die Werner Wicker Klinik und wurde Oberarzt. Nach dem Weggang von Gerner übernahm Meiners 1995 die Abteilung.
Dr. Meiners nimmt sich viel Zeit für seine Patienten. Es ist ihm wichtig ein für den Patienten individuell abgestimmtes Konzept zu planen und anzuwenden. „Oft begleiten wir die Patienten ein Lebenlang. Eine Patientin kam als 12jähriges Mädchen mit einer angeborenen Teillähmung zu uns. Durch ihre Erkrankung und das Vertrauen in unsere Arbeit, kommt diese Patientin seit 19 Jahren. Ich sah sie aufwachsen“, berichtet er. Die Erfahrungen mit diesen langjährigen Patienten sind ein Grund dafür, dass Dr. Meiners das Zentrum seit 25 Jahren leitet.
Viel Freude bereiten ihm auch Eingriffe mit denen er Patienten ihre körperliche Handlungsfähigkeit wieder zurückgeben kann. Durch Sehnen- und Muskelverpflanzungen kann beispielsweise eine gelähmte Hand wieder greifen. „Manche bringen wir auch wieder zum Laufen. Bei Patienten mit Spastiken – verursacht durch ein Schädel-Hirn-Trauma oder Folgen einer MS-Erkrankung – helfen wir mit dem Prinzip der selektiven Neurotomie“, berichtet der Chefarzt. Dabei werden Nerven auf gesplittet und unter Elektrostimulation geprüft, welcher Nerv für welchen Muskel verantwortlich ist und dann deaktiviert.
Neben der erfolgreichen Behandlung mit der funktionellen Elektrostimulation, verbucht der langjährige Chefarzt die Versorgung Hochgelähmter (inkl. Zwerchfellstimulation) und die Entwicklung von Wundplastiken zur Versorgung von Wundheilungsstörungen im Bereich der Wirbelsäule (mit Dr. Robert Flieger) als Erfolge.
Hin und wieder kommt er seinem Lehrauftrag nach, den er seit 1997 an der Universität Münster wahrnimmt. Dort wo seine Laufbahn begann, wird er nach seiner praktischen Tätigkeit als Chefarztbestimmt noch die eine oder andere Vorlesung geben.
Die Geschäftsführung der Wicker-Gruppe und die Verwaltungsdirektion der Werner Wicker Klinik bedanken sich bei Priv. Doz. Dr. med. T. Meiners für seine herausragenden medizinischen Leistungen der letzten 25 Jahre als Chefarzt und gratulieren ihm dazu zum 30jährigen Dienstjubiläum.