Demo ≠ Demo. Noch eine Nachlese

Foto: M.Zimmermann

Vor zwei Wochen erlebten viele Wildunger eine eindrucksvolle Demonstration gegen den Abriss des Kurhauses sowie für ein mittelfristiges Entwicklungskonzept der Badestadt. Und vor einer Woche beehrte uns die WLZ mit einer Kolumne. Darin war zu lesen, dass der Redakteur im Archiv seines Blattes nachgelesen und herausgefunden hatte, wann die letzte große Demo stattfand und dass sich diese mit (wahrscheinlich auch nur geschätzten!) 700 Teilnehmern gegen die damals vorbereitete bundesweite Gesundheitsreform und deren für Kur- und Badestädte bedrohlichen Folgen gerichtet hat. Ach – die Freude über diese größere Zahl konnte man richtig „zwischen den Zeilen“ spüren.
Nun besteht ja in einem Printmedium immer ein gewisser Platzmangel. Sonst hätte der eifrige Kolumnenschreiber sicherlich noch auf einen anderen, allerdings entscheidenden Unterschied hingewiesen. Damals saßen die Gegner der Demonstranten im fernen Berlin. Jetzt aber sind das Amtsinhaber, Entscheider und mithin Mitbürger derselben Stadt.
Für den Umgang mit Zahlenwerken hatte übrigens Winston Churchill einen wichtigen Rat parat: „Vertraue nur der Statistik, die du selbst gefälscht hast!“

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