Konsum und Stadtentwicklung im Wandel: Eine neue Perspektive

Foto: Yana Marudova

von Eckhard Bock (IKS Hessen)

In einer Zeit, in der der Konsum und der steigende Verbrauch zunehmend Schwierigkeiten bereiten, neue Märkte zu erschließen, ist es an der Zeit, unsere Herangehensweise an Stadtentwicklung zu überdenken. Die Ära des ungebremsten Wachstums, aus energetischen und umwelttechnischen Gründen, ist vorbei – dieser Tatsache sollten wir uns bewusst werden, um mit frischen Ideen eine lebenswertere Zukunft zu gestalten.

Die Gretchenfrage lautet: Wie können wir eine zukunftsfähige Stadtentwicklung fördern? Die Antwort liegt möglicherweise in der Schaffung realer Orte (siehe „Visionum“), an denen Wissen und Informationen, in Verbindung mit Unterhaltung, ausgetauscht werden können, an denen über existenzielle Themen debattiert wird und wo ein ausgewogenes Verhältnis zwischen beruflichen Anforderungen und privaten Bedürfnissen gefunden werden kann.

Ein solches Vorhaben erfordert ein Leuchtturmprojekt, das kreative Menschen und Visionäre anzieht – Menschen, die über den Tellerrand hinausschauen und an die Kraft der Idee glauben. Die traditionelle Einkaufsmeile mag nach wie vor wichtig sein, aber sie allein wird nicht ausreichen, um eine Stadt zukunftsfähig zu machen.

Die Zeiten ändern sich rasch, und die Lebensgewohnheiten der Menschen ändern sich mit ihnen. Die reine Konzentration auf Konsum und Einkaufszentren wird nicht mehr ausreichen, um eine Stadt attraktiv zu machen. Stattdessen müssen wir uns auf Angebote konzentrieren, die langfristige Lebensqualität und Glück fördern.

Es ist wichtig zu erkennen, dass unser derzeitiges Wirtschaftssystem auf einem nicht nachhaltigen Prinzip basiert: Einkommen beruht grundsätzlich auf Konsum. Doch wir leben bereits über unsere Verhältnisse, und eine Fortsetzung dieses Trends wird unweigerlich zu Problemen führen. Es ist an der Zeit, neue Wege zu gehen.

Die Einführung von Regeln wie der 60/30/10-Regel und die Förderung von Energiespar- und Mehrweg-Technologien können dazu beitragen, dieses Dilemma zu überwinden. Die Corona-Krise hat gezeigt, dass eine Veränderung möglich ist: Die Umwelt erholt sich, während die Wirtschaft leidet.

Es ist an der Zeit, umzudenken und eine Stadtentwicklung zu fördern, die nicht auf ungebremsten Konsum setzt, sondern auf nachhaltige Lösungen und die Schaffung von Lebensqualität für alle Bürgerinnen und Bürger. Nur so können wir eine lebenswerte Zukunft für kommende Generationen sichern.

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