Kurhaus mal ganz anders

Vor 34 Jahren war so richtig was los!

Heute ist es eine verwahrloste Stätte, ein „lost place“, der zum Vandalismus, Raub und Brandstiftung faktisch einlädt. Wie es dazu kommen konnte, ist eines Extra-Artikels wert.

Zunächst aber soll dieser Rückblick einen Eindruck davon ermöglichen, was das Kurhaus damals darstellte und wie es weit über die Grenzen unserer Kurstadt wahrgenommen wurde.

Im Kurhaus haben seit etwa 12 Jahren nur noch wenige und schließlich überhaupt keine Veranstaltungen mehr stattgefunden. Viele Menschen haben das Kurhaus nie von innen gesehen geschweige denn erlebt, was seit der Eröffnung im März 1987 dort so alles stattgefunden hatte. Und doch erinnern sich nicht nur viele der Älteren gut und gerne an die Höhepunkte von damals. Weit über Bad Wildungen hinaus hatte das Kurhaus den Ruf des Besonderen. Dies war im hohem Maße bedingt durch die Jugendstil-Architektur, die zukunftsweisende Bühnentechnik und die hochwertige Innenausstattung.

Beim Tag der offen Tür gab es einen Massenansturm auf das neue Kurhaus, zu dem weit über zehntausend Menschen am Wochenende an verschiedenen Veranstaltungen teilnahmen. Dabei fielen bei einer Umfrage unter den Rundgängern Kommentare wie „das hat Bad Wildungen schon lange gefehlt“, „einmalig“ und „ich bin tief beeindruckt“.

So waren auch der damalige Bundespräsident Richard von Weizäcker und der Baden-Württembergische Ministerpräsident Lother Späth im Kurhaus.

Fotos Stadtarchiv

Mit Aufführungen wie „Nabucco“, „Anatevka“, „Jesus Christ Superstar“, „Hair“, „Rigoletto“, „Die Zauberflöte“, „Der Vogelhändler“, aber auch „Barrelhouse-Jazzband“, das „Bachkollegium“ mit Startrompeter Ludwig Güttler und Publikumsrenner “Fürstenpokal-Tanzturnier“ und „hr-Tanztee“ lockte das Kurhaus nicht nur Kurgäste an, sondern viele Interessierte weit über die Grenzen Bad Wildungens hinaus.

Aus Werner Senzels Feder stammt der folgende Artikel, der 1996 in der WLZ erschien und – kurz vor dem zehnjährigen Jubiläum – eindrucksvoll die Grundstimmung in der Kurstadt wiedergibt.

Hat Ihnen unser Artikel gefallen?

1 Kommentar

  1. Der Blick zurück (in die Vergangenheit) kann hilfreich sein, er sollte jedoch nicht den Blick nach vorn (in die Zukunft) verhüllen.
    Aus der Vergangenheit kann und sollte man lernen. Jedoch die Gegenwart, insbesondere die Zukunft, sie geben letztendlich die Richtung für etwas Neues vor.

    Der Blick in die Zukunft sollte somit die höchste Priorität haben.

    Ziele und Zielsetzungen definieren, neue Ideen und Konzepte suchen, sie einem Wettbewerb zuführen, dass wäre (meiner Meinung nach) der richtige Weg in eine zukunftsweisende Stadtentwicklung.

    Welchen Platz und welchen Stellenwert hier das „Neue Kurhaus“, bzw. dessen Areal, mit welchem stimmigen und zukunftsweisenden Konzept, für eine zukünftige auf Eigendynamik basierende Stadtentwicklung haben wird, wird sich zeigen.

    Was also tun?

Kommentare sind deaktiviert.