Wieder aufgetaucht: Neues von der Itzelstraße, Teil 1

Kapitulation vor Eigentumsrechten?

Gestaltungsvorschlag Wohnbebauung Molkerei, Quelle: R. Preysing

von Wolfgang Nawrotzki.

In der September-Sitzung der Stadtverordnetenversammlung fand sich ein Antrag der Fraktion „Die Linke“, die vorschlug, entlang der gesamten Itzelstraße planungsrechtlich ein Mischgebiet einzurichten. Damit wäre die Fläche der „Molkereiruine“ nicht mehr, wie bisher, ein Gewerbegebiet, sondern auf der Fläche könnte auch eine Wohnbebauung stattfinden.

Dies war auch der Hintergrund des Antrags, den Fraktionsvorsitzende Regina Preysing vortrug. Sie nahm damit einen bereits im Kommunalwahlkampf von den Linken eingebrachten Vorschlag wieder auf. Bereits damals stand der Vorschlag im Zusammenhang mit der geplanten Umsiedlung des Herkules-Marktes auf eben genau diese Fläche.

So verwunderte es nicht, dass sich die Stadtverordneten – trotz der umfangreichen Aufzählung von Vorteilen dieser Lösung durch Preysing – dem Vorschlag nicht anschließen konnten.

Marc Vaupel (CDU) entgegnete, dass in Bad Wildungen kein Wohnungsnotstand herrsche, aber dass grundsätzlich zu niedrige Mieten zu weniger Wohnungsbau führen würden. Außerdem solle man aufhören, sich mit fremden Grundstücken zu befassen. Das Gelände stehe nicht zur Verfügung. Bernd Zimmermann (FDP) schloss sich dieser Meinung an. Axel Finger (SPD) teilte mit, dass die SPD für die Umsiedlung des Herkules-Marktes an die Itzel sei und dass zunächst das neue Einzelhandelsgutachten abzuwarten wäre. Klaus Stützle (B90/Grüne) ergänzte, dass auf der Altfläche des Herkules bei Realisierung des Umzugs Wohnbebauung ins Auge gefasst werden könne.

Regina Preysing bedauerte in ihrem Schlusswort, dass es sich hier um die Kapitulation vor Eigentumsrechten handele – zum Schaden für die Stadtentwicklung und den innerstädtischen Handel. Außerdem werde die Nahversorgung des Wohngebietes „Ense“ gefährdet.

Das Abstimmungsergebnis lautete: 2 Ja-Stimmen, 26 Nein-Stimmen, 1 Enthaltung

Hat Ihnen unser Artikel gefallen?