Wildunger Schlachthof: „Kein Abriss von Einzelkulturdenkmalen!“

Freie Wähler fordern, rechtliche Grauzonen zu vermeiden.

Der zur Zeit außer Betrieb befindliche Schlachthof in Bad Wildungen. (Foto: M. Zimmermann/Archiv)

Von der Freie-Wähler-Fraktion der Stadtverordnetenversammlung erhielt die Redaktion die folgende Pressemitteilung:
„Wie der Presse Anfang November zu entnehmen war, hat der Kreistag beschlossen, den Neubau einer Berufsschule auf dem Gelände des stillgelegten Wildunger Schlachthofes zu realisieren. Der Landkreis soll dazu nach einem Abriss der Bestandsgebäude das Gelände der Stadt abkaufen. In der Beschlussvorlage des Landkreises hierzu heißt es: Die Stadt würde die aufstehenden Baulichkeiten des ehemaligen Schlachthofes mit Ausnahme des Wohnhauses abreißen und entsorgen.

Nach Auskunft des Landesamts für Denkmalpflege Hessen ist das zentrale Schlachthofgebäude Einzelkulturdenkmal nach §2(1) HDSchG einschließlich der entlang der Schlachthofstraße verlaufenden Nebengebäude. Ein Abriss ist damit nicht ohne Weiteres möglich. „Warum die Stadt nun plant, denkmalgeschützte Gebäude abzureißen, ist uns nicht klar“, so Kira Hauser. „Wir erkennen auch die Notwendigkeit nicht.“

Das Schlachthofareal könnte überplant werden und damit zentrumsnah eine Anlage mit ihrem ganz eigenen baulichen Charakter erhalten und entwickelt werden. Es könnten Betriebsstätten für kleinere Unternehmen aus Handwerk und Gewerbe realisiert werden, auch sind Einrichtungen kleinerer Kinos und andere kulturelle Zwecke denkbar. Es gibt dazu zahlreiche Beispiele aus anderen Städten. Und für die ins Auge gefassten 20 Mio Euro könnte eine Berufsschule an anderen Standorten in Bad Wildungen sinnvoll sein – leerstehende Gebäude haben wir ja leider genug.
Sogar eine Einbindung in die Sanierung des Kurhauses mit seiner Tiefgarage müsste für diesen Betrag möglich sein und die Lage einer Schule mit medizinischem Schwerpunkt könnte besser nicht sein als im Herzen der Kurstadt. Wir fordern daher die Gremien auf, diesen Beschluss zurückzunehmen und Alternativen unter Beteiligung des Stadtparlamentes Bad Wildungen und der interessierten Öffentlichkeit zu diskutieren und zu finden.“

Möglicherweise denkmalgeschütztes Baudenkmal. Foto: Kira Hauser

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1 Kommentar

  1. Freie Wähler. Frau Hauser, wie kann man nur so realitätsfremd sein. Werden Sie nachher die Sache betreiben, die Sie vorhaben, auf eigene Kosten? Betriebsstätten für kleine Unternehmer aus Handwerk und Gewerbe, kleine Kinos und andere kulturelle Angebote? Ich glaube nicht. In welcher Traumwelt leben Sie eigentlich? Der Kreis hat das Richtige vor. Denkmalschutz, dass ich nicht lache, die Anlage ist schon seit Jahrzehnten marode. Das Wildunger Parlament bekommt nichts auf die Reihe. Es wird nur jahrelang debattiert und die Schulden häufen sich weiter an. Merken die Wähler eigentlich nicht, was hier gespielt wird? Viele Grüße aus Südfrankreich.

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