Raus aus der Warteschleife, ein Entwicklungskonzept wird gebraucht!

Immer willkommen.

Die über Jahre hinweg immer wieder verlängerten Fristen für einen sog. „letter of intent“ zum Kurhaus, dessen Inhalt für die Öffentlichkeit immer unbekannt blieb, sind glücklicherweise ausgelaufen und nun endgültig vom Tisch!

Jetzt wäre natürlich Zeit, sich endgültig mit alternativen Planungen zu beschäftigen. Wir hören aber nur den Hinweis von Bürgermeister Ralf Gutheil, das Kurhaus weiterhin in der Warteschleife belassen zu wollen. Außerdem dürfe man auch den Investor nicht beunruhigen.

Etliche Bad Wildunger sind aber sehr beunruhigt. Dass der Investor ausgerechnet mitten in der Coronakrise an einem Hotelbau in Bad Wildungen festhält, während das heimische Hotel- und Gaststättengewerbe um seine Existenz ringen muss, ist wenig glaubhaft.

Schließlich sind es bei weitem nicht nur die Grünen, die nunmehr bekunden, dass „wir uns eine weitere Endlosgeschichte mit dem Neuen Kurhaus wie bei Heloponte, Parkhöhe und Haus Oestreich nicht mehr erlauben können.“ Wir möchten daran erinnern, dass sich schon vor über sechs Jahren Bad Wildunger Bürger intensiv Gedanken über eine gäste- und bürgerfreundliche Nutzung des Kurhauses gemacht haben. Sie hatten offenbar die nun offenkundige „Endlosschleife“ bereits erahnt.

Das hielt die Stadt freilich nicht davon ab, unverdrossen an unrealistischen Vorstellungen festzuhalten und sogar den Bebauungsplan auf die Interessenlage eines angeblich ernstzunehmenden Investors hin zu ändern. Alles vergebliche Mühe!

Die Coronakrise mit ihren direkten Auswirkungen für die medizinischen und touristischen Einrichtungen in Bad Wildungen hat jetzt ganz klar aufgezeigt, dass dringender als je zuvor ein perspektivisch ausgerichtetes Entwicklungskonzept benötigt wird.

Die Stadt muss endlich aus der Warteschleife heraustreten und sich selbst, und zwar intensiv, Gedanken machen, wie es wenigstens mit dem Kurhaus weitergehen kann, und zwar mit einem Nutzungskonzept, das zu gesellschaftlicher, kultureller, medizinischer und damit auch gesamtwirtschaftlicher Bereicherung des überregional bedeutsamen Gesundheitsstandortes Bad Wildungens nachhaltig beiträgt.

Der Bürgermeister ist jetzt in besonderer Weise gefordert, die Warteschleife zu verlassen und alternative Konzepte zu liefern, wie von Dr. Hans Schultheis vorgeschlagen.

Dr. Mathias Bauer, Dr. Lutz-Dieter Gercke

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2 Kommentare

  1. So einen außergewöhnlichen Gebäudekomplex abzureißen, wäre in meinen Augen eine Blamage.
    Nein, so einem außergewöhnlichen, und einst sehr baukostenintensiven, Gebäudekomplex muss ein zukunftsweisendes aufsehenerregendes Nutzungskonzept zugeführt werden – das sich in einem „offenen öffentlichen Ideenwettbewerb“ als das Beste für die Stadt beweisen muss.

    Von allein passiert da gar nichts!

  2. Hallo Leute,
    wenn zu Hause etwas über ein halbes Jahr im Schrank liegt, so sagt man, kann es weg. Wenn sich das Areal des Kurhauses in städtischer Hand befindet, so ist mein Vorschlag „bitte alles abreißen“ und dann ganz entspannt überlegen, was man denn stattdessen dort Schönes, der heutigen Zeit entsprechend bauen kann. Es muss ja kein Gebäude sein. Ich möchte dem nicht vorgreifen. Es gibt da sicherlich genug Ideen.
    Liebe Grüße,
    Thomas Graupner

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