„Wir akzeptieren kein Nein“ – Botswana und die Elefanten

Foto: Chris Stenger, Unsplash

Im Nachrichtendschungel dieser Tage hat die Redaktion eine interessante Meldung gefunden, die wir Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, abgerundet durch einen kurzen Kommentar, zur Lektüre geben wollen:

(…) Aus Verärgerung über Gesetzespläne von Bundesumweltministerin Steffi Lemke will der afrikanische Staat Botswana 20.000 Elefanten an Deutschland abgeben. Zuvor hatte Lemke ein Einfuhrverbot von Jagdtrophäen geschützter Wildarten angekündigt. Angesichts des Verbots drohe allerdings eine massenhafte illegale Wilderei, da die Tiere ohne die Trophäenjagd keinen Wert mehr für lokale Gemeinschaften darstellten, sagte der botswanische Präsident Mokgweetsi Masisi der ‚Bild‘. Obwohl er das Anliegen des Ministeriums, die Tiere zu schützen, grundsätzlich schätze, schade das Gesetz dem afrikanischen Land und fördere die Armut, so Masisi. Die Deutschen sollten ’so mit den Tieren zusammenleben, wie ihr es uns vorzuschreiben versucht‘, sagte der Präsident und fügte hinzu: ‚Das ist kein Scherz.‘ Sein Land verfüge durch erfolgreichen Artenschutz inzwischen über mehr als 130.000 Elefanten, so viele wie kein anderes afrikanisches Land. Es gebe eine ‚Überpopulation‘ bei stetigem Wachstum. Deshalb habe Botswana bereits 8.000 Elefanten an das Nachbarland Angola abgegeben. ‚Und genau so möchten wir ein solches Geschenk der Bundesrepublik Deutschland anbieten‘, sagte Masisi. ‚Wir akzeptieren kein Nein.‘ In seinem Land würden Menschen von Elefanten angegriffen und totgetreten, Dörfer verwüstet und Ernten vernichtet. Die Jagd sei ein wichtiges Mittel, die Überpopulation zu regulieren. Bedingung für die Übersiedlung sei allerdings, dass die Elefanten in Deutschland in freier Wildbahn leben dürfen. Außerdem sollten sie abgeholt werden. Er wolle ‚herausfinden, wie es Frau Lemke damit ergeht‘, sagte der Präsident.“ (Quelle: ntv.de, gri/AFP)

Kommentar: Gut gemacht, Herr Präsident, und gleichzeitig ein schönes Beispiel dafür, dass es bei politischen Entscheidungen immer mindestens zwei Seiten gibt. Hier wird die westliche Arroganz gegenüber afrikanischen Ländern ungeschminkt deutlich. Präsident Masisi sollte so konsequent sein, die Elefanten auf den Strand einer Nordseeinsel anzulanden und auszusetzen. Auf Sylt, zum Beispiel, gibt es sicher genügend Großwildjäger. (wonaw)

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