Gedanken und Fragen zum Neuen Jahr

Liebe Leserinnen und Leser,

wieder einmal stehen wir vor einem neuen Jahr 2024. Ich weiß nicht wie es euch geht, mir kommt es jedenfalls so vor, als wenn die Jahre immer schneller vorübergehen.

Habt ihr euch schon mal gefragt, was die Gründe dafür sein könnten?
Ich befürchte, es sind die immer und immer wiederkehrenden homogenablaufenden Tage in unserem Leben.

In dem Moment, wo alles in unserm Leben zur Routine wird, nehmen wir unsere kostbare Lebenszeit eigentlich gar nicht mehr intensiv wahr. Die Tage, Wochen und Monate verfliegen nur so, gehen an uns oft emotionslos vorüber.

Warum lassen wir das Kostbarste was wir besitzen, unsere Lebenszeit, so phlegmatisch an uns verbeiziehen?

Weil routinierte Abläufe wenig geistige und körperliche Anstrengung von einem abfordern? Und weil routinierte Abläufe das kleinste Risiko mitbringen – etwas falsch zu machen?

Führt ein routiniertes bequemes Leben nicht dazu, dass wir das emotionale Leben, die wahren Glücksmomente, in einer vermeintlich schönen und heilen Welt, mehr und mehr verlieren – ja letztendlich aufgeben.

Nichts ist emotionsloser, somit langweiliger, als ein immer und immer widerkehrender homogenablaufender Prozess. Jedes Event, jede Sportveranstaltung, jeder Zwischenfall wird dann zur Sensation. Das wahre Leben jedoch, bleibt dabei oft auf der Strecke – geht immer schneller an einem vorüber.

Stellen wir uns mal für einen Augenblick eine ganz andere Welt, mit ganz anderen Lebensabläufen vor: Wo jeder Tag, für jeden etwas wirklich Besonderes ist, etwas Neues hervorbringt. Wo wir, die Bürgerinnen und Bürger, zu jeder Zeit und an jedem Ort (egal wo) einer sinnvollen Arbeit bzw. Beschäftigung, mit einem stimmigen und nachhaltigen Einkommen nachgehen können. Wo jeder neue Tag neue Lebensperspektiven hervorbringt. Wo die Stunden und Tage, der Ablauf des Tages, nicht mehr zur Routine verkommen – sondern fortwährend neue Herausforderungen mit sich bringen.

Dann könnten wir unser Kostbarstes (unsere Lebenszeit) jeden neuen Tag selbstbestimmt und höchst intensiv wahrnehmen.

„So ein Leben in einer solchen Welt kann und wird es nie geben“ – bekommt man dann prompt (in der Regel) als Antwort.

Ein wahrhaftiges „Totschlagargument“, was jegliche weitere Diskussion zum Thema ad absurdum führt.

Da frag ich mich immer wieder: Was macht eigentlich die Skeptiker so selbstsicher, dass es so ein Leben, ja so eine Welt, niemals geben wird – ja niemals geben kann?

Liegt es vielleicht daran, dass satte Gesellschaften ihre retournierten Tagesabläufe (in ihrer Komfortzone) nicht aufgeben wollen – da man sie, die eigene Komfortzone, von epochalen gesellschaftlichen Veränderungen bedroht sieht – somit Veränderungen fürchtet?

Das Wertvollste was jeder besitzt ist die Lebenszeit und Gesundheit, eine intakte Familie und ein intakter Freundeskreis.

Leben wir heute noch in einer solchen Zeit, sind dies wirklich noch die wertvollsten Dinge in unserem Leben – Werte, nach denen wir heute streben?

Gründen die heutigen Glücksgefühle nicht viel mehr auf Werte wie Reichtum, Karriere (beruflichen Erfolg), gutes Einkommen, hohes Ansehen, was sich in der Präsentation von Luxuswaren, Luxusgütern und Luxusdienstleistungen ausdrückt?

Sind das wirklich noch die Werte, die uns Frieden und Zufriedenheit, langanhaltende Glücksgefühle und eine positive Weiterentwicklung gewährleisten?

In diesem Sinne wünsche ich allen Leserinnen und Lesern ein frohes neues Jahr 2024, verbunden mit Gesundheit, Erfolg und viel Lebensfreude.

Eckhard Bock

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