Elternbeiräte suchen viel Unterstützung für Forderung

Das war 1970 auch in der Schweiz wie hierzulande eine gängige Klassengröße. (Foto: maennedorfbild.ch)

Die Elternbeiräte der 8b des Gustav-Stresemann-Gymnasium in 34537 Bad Wildungen haben im Namen der Eltern dieser Klasse und vieler weiterer Klassen diese Petition gestartet:

https://www.openpetition.de/!bgfxz

Sie erklären: „Wir fordern mit der Petition, für das kommende Schuljahr und für die folgenden Jahre, in denen die Kinder noch von den Folgen der langen Lockdown-Zeiten geprägt sind, eine Verordnungsänderung in Bezug auf die Klassengröße einzuleiten! Die Maximalgröße ist derzeit für die Jahrgänge 8 – 10 auf 30 Kinder festgelegt. An diesen Schlüssel ist die Schule bei der Bildung von Klassen gebunden. Wir möchten eine Herabsetzung dieses Klassenteilers auf 25, max. 27 Schüler erreichen.

Der Jahrgang 8 des Gustav-Stresemann-Gymnasiums besteht momentan aus 4 Klassen. Durch einige Wiederholer müssen aus diesen 4 Klassen im zukünftigen Jahrgang 9 drei Klassen gemacht werden, da der Klassenteiler bei 30 Schülern festgelegt ist. Die Schule muss sich an die Verordnung halten.

Der Klassenteiler von 30 ist viel zu hoch und wird schon sehr lange immer wieder kritisiert. Das bedeutet, die zu erwartende Gesamtzahl der Schüler*innen eines Jahrgangs für das neue Schuljahr wird vor den Sommerferien durch 30 geteilt, das ergibt dann die Anzahl der zukünftigen Klassen und dieser Anzahl werden die Lehrer*innen zugeteilt. In unserem Fall wären dann 30 Kinder in einer Klasse! Um den Schulen die Möglichkeit zu geben, Klassen nicht zusammenlegen zu müssen, muss die Verordnung geändert werden!

Warum fordern wir das?

Immer wieder ist davon die Rede, dass die pandemische Lage eine große Belastung, gerade für die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen, darstellt. Der aktuelle Schülerbrief vom 29. März 2021 von Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz bestätigt diese These. Wir als Eltern können dies ebenfalls nur bekräftigen.

Insbesondere die lange Zeit der Distanzbeschulung der Jahrgangsstufen 7 – 10 (bereits 13 von 28 bisherigen Schulwochen insgesamt) führt dazu, dass Kinder und Jugendliche nicht nur Lernstoff verlieren, sondern auch dem schulischen Lernen und Miteinander entzogen werden. Und das in einer Phase, in der diese Jahrgänge ohnehin durch die Pubertät besonderen Herausforderungen ausgesetzt sind. Auch wenn vieles, was vorher selbstverständlich war (Verhalten im Unterricht; Schreiben von Lernkontrollen; usw.), vermutlich nach wenigen Wochen eines regulären Unterrichts den Schülern und Schülerinnen wieder präsent sein wird, so werden insbesondere Lehrkräfte vor größere, viel tiefere Herausforderungen, wie psychische Belastungen der Schüler*innen, gestellt.

Unterrichtet eine Lehrkraft 30 Kinder zeitgleich, ist es kaum möglich, die Schüler*innen zu fördern, den fehlenden Lernstoff nachzuarbeiten und sie dabei individuell zu unterstützen und tatsächliche Probleme sensibel zu erspüren. Die Arbeits- und Lernbedingungen der Klassen hängen fundamental von der Klassengröße ab. Kleinere Klassen sind gerade jetzt sehr wichtig!

Psychologische Betreuungsangebote und Kompensationskurse neben dem Unterricht sind das eine; das Schaffen einer individualisierten Lernatmosphäre in kleinen Klassengruppen, in denen die Lernenden durch die Lehrkräfte unterstützt werden können, das andere.

Um Raumkapazitäten und Lehrer*innenkapazitäten nicht über Gebühr zu belasten, fordern wir die Möglichkeit einer Herabsetzung des Klassenteilers von 30 auf 25 oder auf 27 Schüler*innen für die Jahrgänge 8 – 10!

Denkbar wäre die Möglichkeit, dass sich Schulen freiwillig für einen solchen Weg der kleineren Klassen entscheiden könnten. Denn die Schule weiß am besten weiß, welche Möglichkeit der Kompensation für sie besteht. Die für einen solchen Schritt benötigten Lehrkräfte könnten über befristete Lehraufträge finanziert werden (Planstellenberechnungen laufen weiterhin nach dem Schlüssel des Klassenteilers 30). Gleichzeitig könnten die zusätzlichen Lehrkräfte mit befristeten Lehraufträgen auch die weiteren schulischen Kompensationsmaßnahmen stützen.

Wir wollen Kultusminister Prof. Dr. Lorz auffordern, sich für Nachhilfemaßnahmen, für kleinere Klassen und befristete Lehraufträge einzusetzen, zur Kompensation zu den in der Pandemie entstandenen Lerndefiziten und psychologischen Nöten der Kinder und Jugendlichen. Die Lehrer und Lehrerinnen kennen die Lernstände Ihrer Schüler*innen am besten und könnten so individuell jeden unterstützen und sich um die Schüler*innen und ihre Sorgen kümmern!

Es darf kein Kind verloren gehen!

Wir sind überzeugt, dass nicht nur unser jetziger Jahrgang 8 davon betroffen ist, sondern dieses Thema alle Schulen, Schüler*innen und Eltern und auch Lehrer*innen in ganz Hessen angeht und viele davon betroffen sind oder in den nächsten Jahren betroffen sein werden. Daher haben wir die Petition gestartet und möchten so allen die Möglichkeit geben, sich unserer Forderung anzuschließen.

Bitte unterstützen auch Sie unsere Forderung zum Wohle der Kinder und berichten über unsere Aktion, damit möglichst viele davon erfahren und sich uns anschließen können!

Gerne stehen wir Ihnen für weitere Informationen zur Verfügung!

Gemeinsam können wir viel erreichen!“

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