Die Corona-Krise wird auch in unserer Stadt die Situation des Einzelhandels massiv verändern.
Das muss die Politik zur Kenntnis nehmen, egal von welcher Ausgangsposition man kommt. Insofern ist es doch logisch, dass auch die Wildunger SPD ihren bisherigen Standpunkt überprüft.
Siegesgeheul von Mitbewerbern ist ja vielleicht verständlich, aber fehl am Platz.
Allerdings legt die Hessische Landesregierung von CDU und Grünen ein Programm nach dem anderen auf, um eine Verödung der Innenstädte zu vermeiden. Das sollte auch den Wildunger Grünen zu denken geben. Wenn hier der Einzelhandel wegbricht, werden wir andere Ideen entwickeln müssen, um die Innenstadt am Leben zu erhalten. Die SPD hofft, dass die vom Bürgermeister Gutheil angestoßene Ideenwerkstatt Lösungen nicht nur für den Kurbereich bringt.
Natürlich sperrt sich die SPD nicht gegen eine Überprüfung der Wildunger Liste und der Voraussetzungen für einen Umzug des Herkules-Marktes auf das Molkereigelände. Merkwürdig erscheint allerdings die Position der Freien Wähler, die dies auch fordern, aber gleichzeitig in Reinhardshausen eine innerörtliche(!) Geschäftsansiedlung verhindern wollen. Welche Logik dahinter steckt, kann man nur vermuten. Einerseits fordert die FW, dass die Politik die Stadtentwicklung nicht steuert. Wenn es ihr passt, versucht sie aber genau das.
Der Vorschlag der Linken, für die Molkerei eine Wohnbebauung vorzusehen, erscheint nicht hilfreich. Das Gelände gehört nun mal EDEKA, die Firma braucht den Standort für ihre Entwicklungspläne, sie hat aber für den jetzigen Standort signalisiert, ihn für eine Wohnbebauung zur Verfügung zu stellen. Dies dürfte realistischer zu sein als die Idee der Linken.
Es bleibt zu hoffen, dass die angestrebten Veränderungen nicht die Probleme der Innenstadt noch verschärfen, ohne den Wildunger Verbrauchern wesentliche Vorteile zu bringen. Dies sollten alle Kommunalpolitiker*innen im Interesse der Stadt und ihrer Bürger im Auge haben.
Walter Mombrei, Fraktionsvorsitzender
Das Jahr 2021 – der Wandel im politischen Handeln – auch in Bad Wildungen?!
Streiten um die beste Idee, um das beste Konzept, gehört in einer demokratisch orientierten Gesellschaft, zum politischen Geschäft.
Jedoch sollte der Findungsprozess prinzipiell (insbesondere letztendlich) zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger, zum Wohle einer Stadt stattfinden – und auch immer zu einem Ergebnis führen.
Und hier hat Bad Wildung, seine Parlamentarier, (meiner Meinung nach) ein seit Jahren verfestigtes Handikap: man blockiert wichtige Entscheidungen, die für eine positive Stadtentwicklung jedoch sehr wichtig waren und sind – nur um den politischen Mitstreiter (Gegner) keinen Erfolg zu gönnen.
Dies kommt bei den Bürgerinnen und Bürgern, insbesondere bei vielen Unternehmerinnen und Unternehmen, nicht gut ankommt.
Die Fragen sind doch: Wie bringt man eine positive, eine dynamische Stadtentwicklung in Gang? Wie kommt man zu stimmigen politischen Entscheidungen?
Dabei sollte man sich vor Augen führen: Entscheidungen gründen immer auf vorgestellten, und auch umsetzbaren, Ideen und Konzepten.
Welcher Findungsprozess, muss demzufolge vorausgegangen sein, damit die Parlamentarier einer Stadt überhaupt erst über die stimmigste Idee, um das stimmigste Konzept, entscheiden kann – das ist doch die entscheidende Grundlage für einen Findungs- und letzten Endes Entscheidungsprozess.
Ich glaube nicht, und das hat sich doch bewiesen, das die Programme der Hessischen Landesregierung eine Verödung der Innenstädte verhindern werden – wenn dann nur verzögern.
Eine Ideenwerkstatt, die vom Bürgermeister Gutheil angestoßenen wurde, ist hier (meiner Meinung nach) zielführender.
Das Problem was ich hier jedoch sehe: Wenn die Ideenwerkstatt nicht die entsprechende öffentliche Aufmerksamkeit (…) bekommt, wird es zu keinem (wirklich für die Stadt nutzbringenden) Ideenwettbewerb kommen.
Ohne Öffentlichkeitsarbeit, wer soll dann hier welche Idee einbringen?
Wo und wie sollen bzw. können sich die Ideen dann öffentlich, auf Augenhöhe, vorstellen?
Und wer soll sie letztendlich bewerten?
So eine städtische Ideenwettwerkstatt sollte doch ein Ziel verfolgen – etwas Nutzbringendes für eine Stadt haben.
Ohne Zielvorgabe (seitens der Stadt) kann eine Ideenwerkstatt (Ideenwettbewerb) doch gar nicht zielführend, im Sinne der Stadt und seiner Bürgerinnen und Bürger, durchgeführt werden – somit ablaufen.
Schauen wir mal, ob sich im neuen Jahr die politischen Prozesse in Bad Wildungen wirklich zum Positiven hin entwickeln werden – die Stadtentwicklung tatsächlich eine neue Eigendynamik bekommt.
Herr Bock, Sie sprechen mir aus der Seele. In BW wird nichts passieren solange die CDU und die SPD regieren. Die denken doch nur an ihr Eigeninteresse. Es gäbe sehr gute Ansätze, aber die möchte die Verwaltung und der Bürgermeister nicht, die haben ja ruhige sichere Posten, die interessiert der Bürger überhaupt nicht. Man sollte ganz neue Wege gehen, zB ein Bürger-Forum gründen, das dem Bürgermeister und der Verwaltung auf die Finger schaut; da laufen ja einige dubiose Dinge ab. Das Forum sollte realistische und innovative Vorschläge machen und das durchsetzen und anschließend kontrollieren. Über 40 Jahre chaotische Politik, das reicht doch wohl. Viele Grüße aus Südfrankreich. Wer ist in BW bereit ein Forum einzurichten? BW verliert immer mehr den Anschluss.
Als Antwort auf ROBERT MüLLER.
Ein Forum gründen, das einen interessierten Personenkreis, Experten ihres Fachs anspricht, diese Idee verfolge ich nun schon seit Jahren – siehe „öffentlich offener Ideenwettbewerb https://iks-hessen.de/2012/05/31/offener-wettbewerb/
Jedoch mit Blick auf die vielen Expertisen (Sachverständigengutachten), erstellt von Experten, die sich in den Schubladen der Stadt BW befinden, die die Stadt viel Geld gekostet haben, sollte ein Expertenkreis jedoch sehr kritisch gesehen werden.
Ich glaube, und das zeigt ja auch die Situation in anderen Städten, die mit den gleichen Problemen wie Bad Wildungen zu kämpfen haben, allein mit Experten, die mit dem heutigen Status Quo vertraut sind, die ihm letztendlich, auch bedingt durch ihre berufliche Tätigkeit, dienen, somit ihn nicht wirklich ändern wollen und können, so, jedenfalls, so wie es in der Vergangenheit praktiziert wurde, wird man keine dynamische Stadtentwicklung (das hat sich ja nun bewiesen) entfachen können.
In Zeiten, wo sich Vieles verändern wird, sind Experten, die lediglich mit dem Ist-Stand vertraut sind – ihn somit vertreten (meiner Meinung nach) – fehl am Platze.
In Zeiten wo sich eine neue Epoche des Zusammenlebens und Wirtschaftens ankündigt, sind kreative Macher, Träumer, Künstler, Schöpfer neuer Ideen, Visionäre, die über den Tellerrand schauen, Profis ihres Fachs, verbunden durch den unerschütterlichen Glauben an die Kraft der Idee, gefragt – schöpferische Menschen aus allen Berufen und Tätigkeiten.
Und diesen Menschen Forum und Plattform zu geben, hierfür wäre das „Neue Kurhaus“, von seiner Substanz, Struktur und auch Ausstattung her, qualifiziert.
Ich kann nur mit dem Kopf schütteln. Die Landesregierung hat keine Ideen, die Stadt hat auch keine Ideenwerkstatt. Das sind doch nur Verzweifelungsakte, die bringen doch nichts. Freie Wähler – die denken doch nur an Eigeninteresse, aber nicht für den Bürger. Lesen Sie sich doch mal den Schriftwechsel mit Frau Walter durch! Von denen hat keiner ein Interesse, etwas in BW zu ändern. Was die Wohnungsangelegenheit in BW anbelangt, das ist doch wohl katastrophal. Wenn ich Spezialkliniken in Europa anspreche, die ich nach BW holen möchte, ist die erste Frage: Wo bringe ich meine 60 bis 80 Spezialkräfte unter? Ich musste denen sagen: in Zelten. Ich habe Ideen, da brauche ich keine Ideenwerkstatt, man muss BW nur von Außen betrachten. Liebes Deutschland, wie tief bis du gesunken, wenn der Wirtschaftsminister sagt, die Innenstädte gehören zur deutschen Einkaufskultur, und auf der anderen Seite sträubt er sich, Amazon zu besteuern. Ist der denn nur blöd, und der Bürger merkt nichts? So im Kleinen wie im Großen. Schöne Grüße aus Südfrankreich.