Wie wär’s mit einer Kost-was-Hotel-Entwicklung?

Weg vom Fenster: Die Ansichtsfront des von dem Investor Eymaxx seinerzeit geplanten Hotels auf dem Kurhaus-Areal an der Langemarck-Straße. Foto: Archiv/M. Zimmermann

„Viele sind hartnäckig in Bezug auf den einmal eingeschlagenen Weg, wenige in Bezug auf das Ziel.“ Friedrich Nietzsche. –

Die Zeiten sind unruhig und schwierig. Trotzdem sind Entscheidungen zu treffen, die weit in die Zukunft Auswirkungen auf unsere Stadt haben werden. Eine Entscheidung wird die – möglichst Teile des vorhandenen Baukörpers integrierende – Ansiedlung des Hotels auf dem Kurhausgelände und möglichst weiterer Hotels in der Stadt sein.
Wenn man bei Google unter „Hotelentwicklung“ surft, macht man erstaunliche Entdeckungen.
Es gibt Entwickler mit einem hohen Anspruch, die Ihre erfolgreichen Projekte verwirklichen unter Anwendung eines Ganzheitlichkeitsprinzips, d.h. die Verschmelzung der Gene von Standort, Konzept und Betreiber.
Nach diesem Prinzip wird ein authentisches Hotelkonzept aus den Wurzeln seines Standortes konzipiert: Interessant, attraktiv, relevant und auch ein bisschen sexy.
Denn:

  • Normalität führt ins Nichts
  • „Me too“ lebt kurz
  • Mittelmäßigkeit ist der Tod
  • Wir sind andersartig, aber nicht artig

Ein Betriebskonzept mit Exzellenz
beim Produkt
bei den Mitarbeitern
beim Vertrieb
bei der Promotion
ermöglicht eine Exzellenz beim Preis.

Der Projektentwickler wird die genannten Gedanken und Grundsätze unter Einbeziehung der örtlichen Gegebenheiten mit dem Auftraggeber besprechen und entsprechend anpassen. Danach wird er die erforderlichen Details erkunden, ausarbeiten in ein Konzept einarbeiten und der Verwaltung, den Gremien und den Bürgern vorstellen.
Nach diesen Vorarbeiten werden 2 (zwei) Architekturbüros beauftragt, jeweils einen Vorentwurf zu erstellen. Bei Bedarf und Wunsch können diese ersten Entwürfe noch überarbeitet werden.
Mit dem erarbeiteten Standort-, Gebäude- und Betriebskonzept kontaktiert der Projektentwickler ihm bekannte Hotelinvestoren und präsentiert es auf Messen und Ausstellungen.
Fazit:
Es wird von und mit der Stadt ein, insbesondere zur beabsichtigten Stadtentwicklung, passendes Projekt gestaltet. Nach so einer soliden Vorarbeit und eventuellen. Benefits (etwa Zuschüsse Land/EU, Grundstück usw.) wird ein zum Projekt/Stadt passender Investor gesucht. Durch die vorhergehende intensive Beratung und Beschäftigung mit dem Thema sind die Vertreter der Stadt befähigt mit dem Investor auf Augenhöhe zu verhandeln und zum Erfolg zu kommen.
Die Kosten können zwischen 75.000 € und 250.000 € liegen.
Beispiele für ein authentisches Hotelkonzept aus den Wurzeln seines Standortes sind: Schloss Landau, evtl. Brauhaus Bad Arolsen, Western Hotel Hemfurt, Hotel Ederaue Hemfurt, Ferienhof Rohleder Hüddingen (40 Touristenbetten)

Die fatale Kost-nix-Hotel-Entwicklung
Es wurde 12 Jahre versucht auf dem Kurhausgelände ein Hotel anzusiedeln. Dazu wurden per Anzeige und auf anderen Wegen Investoren gesucht und gefunden, die unterschiedliche Hoteltypen, z.B. Seniorenanlage, Tagungshotel, usw. beabsichtigten.
Aber die Mischung aus Investor (z.B. Eyemaxx als reiner Immobilienkonzern, https://boersengefluester.de/eyemaxx-real-estate-so-ist-die-lage/ ohne Hotelerfahrung) mit einem Projektentwickler, der zwar das Potenzial des Standortes erkannt hat, aber es mangels Erfahrung und Kenntnis nicht realisieren konnte, sowie die Zusammenarbeit mit einem Betreiber, der nur Erfahrung mit Tagungs- und Kongresshotels hat, konnte das Projekt nicht zum Erfolg geführt werden. Ein weiterer Investor hat bisher aus unbekannten Gründen den vorgelegten Vertrag nicht unterschrieben.
Es ist klar ersichtlich, dass bei der Kostwas-Variante, mit sehr erfahrenen und spezialisierten Partnern – Projektierer, Investor und Betreiber – in Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit Vertretern der Stadt ein positives Ergebnis erreichbar ist, weil in Abstimmung mit Verwaltung und Bürgern ein Investor gesucht wird. Das hat seinen Preis.

Mit der Kostnix-Variante wird versucht, die Bürger an den Investor und Betreiber anzupassen. Dies war nicht erfolgreich. In den 12 Jahren Kurhausentwicklung sind jährlich 250.000 € Unterhaltskosten angefallen. Macht 3 Mio € insgesamt. Ziemlich viel Geld, und immer noch kein Silberstreif am Horizont.

Alois Mieslinger

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