Meldungen aus Absurdistan?

Atemschutzmasken werden zu "Eyecatchern". (c) www.shots.media

Die erste: Maskenpflicht kommt in allen Bundesländern (Quelle: Süddeutsche Zeitung)
In Deutschland wird bundesweit in den nächsten Tagen eine Maskenpflicht zur Eindämmung des Coronavirus in Kraft treten. Als letztes Bundesland kündigte auch Bremen am Mittwoch einen entsprechenden Beschluss an. Die Regelung solle am Freitag beschlossen werden und ab Montag für den Öffentlichen Personennahverkehr und das Einkaufen in Geschäften gelten, wie ein Sprecher der Landesregierung am Mittwoch mitteilte. (…)
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hatte das Vorpreschen einiger Länder bei der Maskenpflicht kritisiert. “Ja, es nervt mich schon, da bin ich ganz ehrlich”, sagte der Weil am Dienstagabend bei “Markus Lanz”. “Und zwar deswegen, weil wir eigentlich erst vor fünf Tagen beisammen gesessen haben”, führte er aus. “Eigentlich gibt es keine wesentlichen neuen Erkenntnisse in dieser Hinsicht, mit Ausnahme natürlich, dass es einen gewissen öffentlichen Druck gibt.” Ähnlich argumentierte Bodo Ramelow (Linke). Thüringens Ministerpräsident sagte am Dienstagabend in “ARD Extra”, das Thema Alltagsmaske sei am Mittwoch mit der Bundeskanzlerin intensiv beraten worden. “Und was mich halt wundert, ist, dass die Kollegen, die am Mittwoch noch dagegen gesprochen haben, die Ersten waren, die es dann angefangen haben einzuführen.”
Meinung: Folgen wir dem den Rat des weltberühmten Königsberger Aufklärers Immanuel Kant und wagen es, uns des eigenen Verstandes zu bedienen! Dann kann man nur feststellen:
Komplett absurd. Denn die Evidenz der Wirksamkeit des Tragens eines einfachen Mundschutzes bei der Eindämmung der Corona-Epidemie ist nach wie vor umstritten. Der korrekte Gebrauch dürfte zudem im täglichen Leben nicht gerade einfach sein. Im Grunde bräuchte man bei Einwegmasken mindestens zwei pro Tag, z.B. in öffentlichen Verkehrsmitteln auf dem Weg zur Arbeit und wieder zurück, wenn nicht mehr, weil diese ja eigentlich dann auch im Büro oder in allen Situationen mit näherem Kontakt getragen werden müssten. Es lässt sich leicht ausrechnen, wieviele Masken dann benötigt würden. Und wo kann man die bekommen?
Bei selbstgefertigten Masken stellt sich die Frage der richtigen Sterilisation nach dem Tragen, weil diese sonst erst recht zu Virenträgern werden können. Wirklich beiderseitigen Schutz könnten nur Masken mit der entsprechenden Schutzklasse bieten. Die sind aber teuer und dürfen ebenso nicht über einen längeren Zeitraum verwendet werden. Sie sind nach wie vor schwer zu bekommen und sollten deswegen vorrangig dem Personal in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen zur Verfügung stehen.
Die nun bundesweit verfügte Maskenpflicht ist also purer Aktionismus. Sie soll die Menschen glauben machen, dass die politische Elite die Situation im Griff hat und zeigt wohl auch, dass diese – nachdem die Aussetzung so vieler wesentlicher Grundrechte so reibungslos funktioniert hat – inzwischen Gefallen daran findet, uns Bürgerinnen und Bürgern weitere repressive Maßnahmen aufzuzwingen.

Die zweite, von euronews: „Ähnlich düster“: Coronavirus erinnert viele an Tschernobyl 1986
In den sozialen Netzwerken fühlen sich in der aktuellen Coronavirus-Krise viele an die Stimmung von 1986 erinnert, als die Atomanlage von Tschernobyl den GAU, den größten anzunehmenden Unfall, verursacht hatte. Der Aufruf der Behörden in Deutschland, keine Kinderspielplätze zu besuchen, löst Erinnerungen aus – an damals, als sie nicht mehr in Sandkästen spielen durften.

(Foto: Ronald Zak/AP)

Es gibt einige Parallelen zwischen damals und heute: Die Krisensituation, die diffuse Angst vor etwas, das man nicht sehen und nicht riechen kann, die Stimmung einer die Grenzen überschreitenden Krise, die Angst um die eigene Gesundheit und um die der anderen…

Anders als damals ist, dass sich die in ihren Wohnungen festsitzenden Menschen jetzt übers Internet informieren und austauschen können. Einige verweisen darauf, dass sie damals vor dem Radion saßen.
Unter dem Tweet von „Schwesterfraudoktor“, die die Stimmung bei Tschernobyl „ähnlich düster“ fand wie jetzt, tauschen sich viele zu diesem Thema aus. @SchwesterFD zitiert eine Freundin, die „in eine Rolle Klopapier“ weint.
Dabei kommt auch der Generationenkonflikt zur Sprache. So antwortet @Sterneschauerin: „Ja, es hat sich damals sehr ähnlich angefühlt. Ich war 19. Es fühlte sich alles sehr surreal an. Du riechst, schmeckst, siehst nichts, und doch war die Bedrohung da. Infos gab es übers Radio, was den gesamten Tag lief.“ Userin @sprachnerd schreibt: „Ich war damals auch erst ein paar Jahre alt, hatte aber trotzdem heute einen Flashback an das Gefühl von damals. Das war krass.“
Andere versuchen zu de-dramatisieren.
In der französischen Zeitung LE PARISIEN erklärt ein Experte, „Das Coronavirus ist nicht die Wolke von Tschernobyl, es wird nicht durch die Luft übertragen, es sind die Menschen, die es übertragen.“ Bei der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl hatten die französischen Behörden 1986 behauptet, die radioaktiven Wolken wären nie über die Grenze nach Frankreich gekommen. Einige machten sich damals sogar über (West-!)Deutschland und das Austauschen von Sand auf den Spielplätzen lustig.
Eine böse Erinnerung an 1996 wird durch die aktuellen Waldbrände wiederbelebt.
In der Ukraine wüten (Stand 20.04.2020) immer noch ein halbes Dutzend Wald- und Buschbrände. Betroffen sind auch der Großraum Kiew und die Sperrzone rund um die Atomruine Tschernobyl.
In der Region gibt es nach Angaben des ukrainischen Katastrophenschutzes noch sechs Schwelbrände. Ein Übergreifen der Flammen auf die Atomruine und die Lagerstätten mit den radioaktiven Abfällen sei verhindert worden.
Die deutsche Botschaft in Kiew gab bekannt, Deutschland habe zur Unterstützung der Feuerwehr vor Ort 80 Dosimeter zur Messung der Radioaktivität und rund 15 Kilometer Feuerwehrschläuche geliefert. Die Lieferung eines Löschfahrzeugs sei in Planung.

Meinung: Für die allermeisten von uns ist es also wie nach dem Gau von Tschernobyl: Die verstrahlten Spielplätze sahen genauso aus, die Salatköpfe rochen und schmeckten so wie die unverstrahlten noch einen Tag zuvor! Nun ist diesmal zwar kein Atomkraftwerk in die Luft geflogen, aber die Welt ist dennoch derzeit wieder erheblich unsicherer geworden. Tschernobyl markierte den Anfang vom Ende der Sowjetunion. Von welchem Ende ist die Corona-Krise der Anfang?

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