Ach, Duschdochmal!

Es darf auch etwas schlichter sein... (Foto: www.selbst.de)

Wer im Glashaus sitzt sollte nicht mit Steinen werfen, heißt eine Volksweisheit. Und wer sich in einer Zeitung hinter einer aus der Badewanne winkenden Figur versteckt, sollte sich nicht „Badenix“ nennen, ausgerechnet in der Badestadt. Zwar erinnert so ein Pseudonym vielleicht manchen an Asterix und Obelix, die kämpferischen Gallier. Doch gegen wen will der Nixbader kämpfen? Dass Sprache verräterisch ist, hat sogar einst Bundeskanzler Helmut Kohl bei einer Eröffnung der Frankfurter Buchmesse festgestellt.
Also schau’n wir mal nach, was der Badeverweigerer am 23. Januar in der WLZ so absonderte. Da berichtet er von einer angeblich per Mail erhaltenen Anfrage eines anderen Anonymus, ob er denn in seinem Blatt nicht – mit Verweis „auf den entsprechenden Eintrag einer Wildunger Internetseite“ – wie diese auch über das Kurhaus-Video berichten wolle. Folgt eine verbale Entgleisung der besonderen Art, die eigentlich nur noch schwer unter Meinungsfreiheit verbucht werden kann.

So eine Charakterisierung ist wohl mehr als Polemik von einem sehr hohen Ross herunter.
Hat der Badeverweigerer denn nicht bedacht, dass er hier verrät, wie er offenbar selber sein Blatt zur eigenen Selbstverwirklichung nutzt, um damit öffentliche und parlamentarische Mehrheiten zu beeinflussen? Denn – frei nach Martin Luther – „Wovon der Kopf voll ist, davon läuft der Mund (hier: die Tastatur) über.“
Diese Schmutz-Tirade – eingepackt in die Geschichte von seiner vergeblichen Suche nach der Identität des Mail-Absenders – ist Anlass, dem Autor zu empfehlen, wenigstens mal zu duschen, wenn er schon nicht baden will.

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