Bad Wildungen: Das Gymnasium verabschiedet seine „Abinauten“

Die Tutoren verabschieden in Star Wars-Kostümen humorvoll ihre "Rebellen": Patrick Schüler, Alexandra Horn, Dr. Johannes Salzig, Rebecca Möller, Heike Pilz, Stefan Krempasky (von links). (Fotos: M. Zimmermann)

Bei der feierlichen Verabschiedung der 96 Abiturienten in der vollbesetzten Wandelhalle am Freitag erklärte Schulleiterin Iris Blum die Benennung der Absolventen als „Abinauten“. Sie seien jene, die „nun hinausdrängen zu neuen Horizonten und Weiten“. Viele, auch unvernünftige Ziele sollten sie sich vornehmen. An diesem Wendepunkt in ihrem Leben dürften sie aber nicht das für Start und Landungen wichtige Bodenpersonal, nämlich Eltern, Freunde und Lehrer vergessen. Dem derzeit im Krankenhaus weilenden Oberstufenleiter Horst Müller schickte sie per Handy einen tosenden Danke-Applaus.
In seinem Grußwort ermunterte Bürgermeister Ralf Gutheil die Absolventen zu kritischem und solidarischem Miteinander und zum Mut, auch Verantwortung zu übernehmen. Erster Kreisbeigeordneter Karl-Friedrich Frese erinnerte die Abgänger daran, dass sie von der Gesellschaft gebraucht würden und wünschte, dass sie „in unserer Demokratie aktiv mitwirken“. Der stellvertretende Schulelternbeiratsvorsitzende riet ihnen, sich bei schwierigen Entscheidungen auf ihre Intuition zu verlassen. Schließlich warb Anke Arnold als Vorsitzende des Fördervereins für die Pflege der Verbundenheit zur Schule und kündigte das nächste Ehemaligentreffen an.
„Euch wurden Steine oder sogar Meteoriten in den Weg gelegt“, stellte Schulsprecher Til Reuter im Hinblick auf die verlorene Raucherhütte fest. Sie hätten sich aber zu einer „Raumfahrercrew“ entwickelt und alles gemeinsam getan oder gelassen. Das „große Spaceshuttle Gymnasium“ mit seinem „teils diktatorischen Raumschiffregime“ würden sie künftig sicher ein bisschen vermissen, ebenso die leidigen Diskussionen mit den Lehrern. Bei den Reisen durch die Galaxie wünschte Til dem „chaotischen aber sympathischen Jahrgang“ alles Gute.

In ihrer Abiturientenrede gaben Alina Steinhauer (im Bild links) und Milena Michel einen satirischen Einblick in den Tagesablauf eines Schülers, gespickt mit heiteren Anekdoten und – in Bezug auf Lehrer – trockenen Anspielungen, die im Saal immer wieder große Heiterkeit bewirkten.
Persiflage und reichlich ironische Rückblicke boten die Tutoren Patrick Schüler, Alexandra Horn, Dr. Johannes Salzig, Rebecca Möller, Heike Pilz, Stefan Krempasky in Star Wars-Kostümierungen. Sie bescheinigten ihren Rebellen in Anekdoten und Rückblicken auf Klassenfahrten „einzigartig verpeilt, aber einzigartig“ zu sein. Bei ihrem Aufbruch in neue Galaxien sollten sie bedenken, dass sie auch Teil des Universums seien.
Besonderen Genuss boten mehrere musikalische Darbietungen, die mit viel Applaus bedacht wurden. Das Schulorchester spielte Treasure und The Typewriter, im Cellokonzert überzeugte Marie Spahn als Solistin, und beim Czardas mit Gudrun Menzer am Flügel zeigte Pascale Milleville die hohe Kunst des Violinspiels.

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