EU-Wahl: Es grünt so grün, wenn Umweltfragen glühen

Guten Appetit! (Foto: Wikipedia)

Da haben sie nun den Salat, nicht nur die Ganz-alt-Parteien. Zuviel Erfolg kann fast so schwer sein wie kein Erfolg. Wenn die Erwartungen an die so glücklichen grünen Überflieger zu groß sind – wie und wo und mit wem sollen die erfüllt werden? CO2-Ausstoß und Klimaerwärmung sind ja nicht nur ein deutsches oder europäisches, sondern ein globales Problem. Die Anrainer-Staaten der Arktis freuen sich sogar über sie Eisschmelze – wegen der neuen Schifffahrtswege und der vielen Bodenschätze. Warum sollten sich etwa die USA und Russland gegen die Klimaerwärmung stemmen?
Viele Kommentatoren sprechen oder schreiben nach dieser Wahl von der „Erosion der Volksparteien“. Ob die wissen, wovon das Wort Erosion stammt? In der Geologie beschreibt es die Wirkung der Witterung auf Gesteinsformationen, die eben verwittern. Aha! Schon wieder haben wir es mit Auswirkungen des Klimas zu tun. Die älteste politische Partei auf deutschem Boden gilt ja die SPD, die sich gerne auf das Gründungsjahr 1863 bezieht. Damals noch „Allgemeiner Deutscher Arbeiterverein“ (ADAV). Inzwischen sind ihr die Arbeiter abhanden gekommen. 1875 wurde sie die 1875 Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands, ab 1890 nannte sie sich sozialdemokratisch. Kein Wunder, dass ihre Oberen mit Sozialismus nichts mehr an der (Arbeiter-) Mütze haben, das Wort fast schon fürchten wie der Teufel das Weihwasser. Das politische Klima unterliegt eben auch Witterungseinflüssen. Naja, bei den 1945 unter den Fittichen der amerikanischen Besatzungsmacht gegründeten Unionsparteien fragen sich inzwischen Viele, wo denn die Bedeutung des „C“ geblieben ist. Erosion wohin man blickt.
Wäre da noch der künstliche Hype um die angeblichen Spitzenkandidaten. Was da dem Wahlvolk alles vorgegaukelt wurde! Die Versammlung der EU-Staatschefs hat das Vorschlagsrecht und das EU-Parlament darf bestenfalls zustimmen. Aber immerhin freuen sich nun alle über die hohe Wahlbeteiligung, auch gerade der Jüngeren. Vielleicht gelingt Letzteren demnächst – nach „Fridays for Future“ – eine Bewegung „Alldays for Future“?

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1 Kommentar

  1. Mein Fazit zur Europawahl:

    Ein immer größerer Teil der Menschen ist mit dem Status Quo (mit dem jetzigen Zustand der Gesellschaft) höchst unzufrieden.

    Viele Menschen, insbesondere junge Menschen, möchten (schnellstmöglich) greifbare Veränderungen – bis hin eine ganz andere Gesellschaftsform.

    Sie möchten eine Gesellschaft, die ihnen mehr lebensperspektive und mehr Lebensqualität ermöglichen kann. Und das hat mit Geld, mit Einkommen, mit dem Tenor in der Politik „Sozial ist was Arbeit schafft“ erst einmal nichts zu tun.

    Das Problem was ich hier sehe ist:

    Die Stimmengewinner, hier im Besonderen die Grünen und die AFD, haben, meiner Meinung nach, keinerlei wirklich taugliche Ideen und Konzepte, mit denen man die Menschen tatsächlich zukünftig wieder zufriedenstellen könnte.

    Das wird unabwendbare Folgen haben:

    Wenn die anstehenden Probleme und zukünftigen Aufgaben nicht wirklich im Sinne der Menschen, somit lebensbejahend, gelöst und bewältigt werden, wird sich der Vertrauensvorschuss schnell in Hass und Gewalt wandeln – siehe Frankreich „Gelbwesten“.

    Ich meine: Wer die Gesellschaft (bzw. die Gesellschaften weltweit) wirklich zum Positiven hin (= mehr lebensperspektive und mehr Lebensqualität) verändern möchte, …

    … der darf das Bestehende nicht bekämpfen, nein, das hat die Menschen in der Vergangenheit immer vom „Regen in die Traufe“ gebracht, …

    … nein, er/sie sollte mit wirklich neuen Ideen und Konzepten das „Alte“ altbacken dastehen lassen.

    Wer das nicht leisten kann, der sollte sich zukünftig gut überlegen Verantwortung in der Politik und in der Wirtschaft zu übernehmen – sie gestalten zu wollen.

    Auch das eigentlich „Gutgemeinde“ kann den Menschen sehr böse und aggressiv machen.

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