„Nur aufgeregte journalistische Stürme im Wasserglas?“ Das war die Schlagzeile in Wildungen-Digital am 14. März 2019, unter der nach dem Motiv des Wildunger Lokalredakteurs der WLZ gefragt wurde, sich an einer Wildunger Stadtverordneten abzuarbeiten. Mündliche Reaktionen gab es zuhauf.
Nun erschien am 23. April 2019 in gleicher Zeitung ein Artikel dieses Redakteurs, wiederum sechs Spalten umfassend und Ankunft und Fußfassen des vor Jahresfrist in Bad Wildungen abgewählten Bürgermeisters Zimmermann in Potsdam schildernd. Die Unterwürfigkeit des Redakteurs zu seiner früheren Rathausquelle, als deren Hofberichterstatter er sich wähnte, ist unverkennbar. Was bewegt ihn diesmal?
Auch hier muss sich die geneigte Leserschaft fragen, für welchen Teil von ihr solche Nachrichten von Interesse sind und welchen Zweck sie verfolgen. Wird vielleicht vorgeführt, welche Kapazität der Bürgerschaft Bad Wildungens verloren gegangen ist, indem der Wahlverlierer in einer bundesdeutschen Landeshauptstadt eine politische Wiederkehr ansteuert, auch wenn er selbst die Chancen seiner Partei, der FDP, gering einschätzt? Soll das Wahlergebnis vom 18. März 2018 als Verlust nicht für ihn, sondern für die Stadt wahrgenommen werden? Dass es ihm gelang, mit seinem profitablen Einkommen eine schöne Wohnung anzumieten, wo im selben Ort große Wohnungsnot herrscht, erfahren Leser und Leserin so nebenbei.
Wen aber interessieren hier die politischen Ambitionen seiner aus dem Windschatten heraustretenden Ehefrau? Sie agierte darin jahrelang in Bad Wildungen ohne jegliche Legitimation, um eigene, vermeintlich künstlerisch begründete Vorstellungen zur Gestaltung von Ausstellungen, Grünflächen und öffentlichen Parkanlagen anzuordnen, deren Restauration wieder längere Zeit und Kosten erfordert. Ob sie es erreicht, der Kunst wegen die Kartoffeln auf des Alten Fritzens Grab am Schloss Sans Souci durch andere Früchte zu ersetzen?
Wir werden‘s vielleicht erfahren, wenn die Chefredaktion der WLZ ihrem Lokalredakteur Platz für weitere Hofberichte aus der brandenburgischen Landeshauptstadt bereitstellt. Der Unterhaltungswert wird bescheiden bleiben wie der Einfluss diverser Heilbäderverbände auf die Gesundheitspolitik der Bundesregierung.
H. Altenfelder
Das ist doch dieser Mensch mit dem sehr merkwürdigen Demokratieverständnis? Kein Wunder, dass die WLZ kaum noch jemand lesen will…