Jetzt hat es also sich doch bestätigt: Im Ältestenrat der Badestadt wurde am vergangenen Donnerstag deutlich, dass der mit großem Tamtam im Oktober 2018 vorgestellte Investor für das Projekt Kurhaus-Areal, die Firma Eyemaxx, nicht mehr mitmacht. Außer der desaströsen Informationspolitik der Rathausspitze bewahrheiteten sich auch frühere Befürchtungen: Das vom damaligen „Spitzentrio“ des Rathauses, dem früheren Bürgermeister Zimmermann, Kämmerer Gutheil und Marketing-Chefin Kühlewind mit Brendal/eyemaxx vorgesehene Hotelprojekt war auf Sand gebaut. Die Stadtverordnetenversammlung folgte wieder einmal gutgläubig und hoffte, dass alles gut geht. Kritische Nachfragen wurden wie Majestätsbeleidigungen behandelt. Auch wurde nie an einem „Plan B“ gearbeitet, denn bei der Investorensuche verließ sich die Rathausspitze nur auf die Projektentwickler. Die vorangegangene Machbarkeitsstudie aus 2017 der Firma Christie & Co. zum Hotelprojekt auf dem Kurhausgelände verschwand schnell wieder in der Versenkung, weil sie der Badestadt – und damit der Lokalpolitik – erhebliche Strukturschwächen bescheinigte. Das wollte man nicht jedoch wahrhaben.
Nun gibt es also einen neuen Investor, der Interesse an dem Projekt zeigt. Bürgermeister Gutheil informierte im Ältestenrat darüber, dass es aber zwischen Investor und Projektentwickler noch „Abstimmungsbedarf“ gebe. Das bedeutet doch im Klartext: Die Stadt hat wieder mal nichts in der Hand! Der vom Bürgermeister noch in den letzten Tagen verkündete Zeitplan „Entscheidung im April“ ist leider Makulatur. Es stellt sich die Frage, wer in diesem Chaos denn nun endlich die Handlungs- und Meinungsführerschaft übernimmt.
Anmerkung: Wir wollen gegenüber den Akteuren in der Kommunalpolitik nicht ungerecht sein. Es gibt ja reihenweise kleine wie große Städte, die bei innerstädtischen Entwicklungsprojekten ähnliche Erfahrungen machten. Aber wenn in der „Badestadt“ nicht endlich ein geordneter Planungsprozess eingeleitet wird, der mehrere Optionen bei Nutzung, Investoren und Betreibern des Kurhausgeländes beinhaltet, dann ist ein weiterer, langer Weg unvermeidlich. Die Arbeit von Magistrat und Verwaltung, die ja die Beschlüsse der Stadtverordnetenversammlung vorbereiten sollen, berechtigt derzeit offenbar nicht zu großen Hoffnungen.