Bad Wildungen, 29. Juni 2023 – Das Heloponte in Bad Wildungen, ein Symbol für Erholung und Wohlbefinden, wurde von seinen treuen Besuchern mit großer Bestürzung und Enttäuschung aufgrund seiner plötzlichen Schließung konfrontiert. Obwohl der 20. Juni 2023 als festgesetzter Öffnungstermin kommuniziert wurde, scheint es, dass die Verantwortlichen ihre Versprechen nicht einhalten können – ein trauriger Höhepunkt der Unfähigkeit, angemessen zu handeln.
Was noch alarmierender ist, ist die Tatsache, dass offenbar alles dafür getan wird, den überteuerten und unattraktiven Neubau des Naturbades zu forcieren, welches die Bewohner von Wildungen selbst nicht wollen, anstatt die dringend benötigte Sanierung des Heloponte im Bestand durchzuführen. Es scheint, dass die Wünsche und Bedürfnisse der Wildunger bei dieser entscheidenden Maßnahme bewusst ausgeklammert werden. Die Repräsentationslücke zwischen der Wildunger Bevölkerung und den politischen Entscheidern klafft weit auf. Getreu dem Vorbild der deutschen Bundesregierung, allen voran Anna-Lena Bearbock: „Egal, was meine Wähler denken.“
„Ich appelliere an die Verantwortlichen und fordere sie auf, unverzüglich ein unabhängiges Ingenieursbüro zu beauftragen, das die erforderlichen Schritte zur Wiedereröffnung des Heloponte-Freibads einleitet“, so Stadtverordneter Daniele Saracino. „Die Bürger von Bad Wildungen, die Kinder, die Familien, die Rentner verdienen es, dass ihr letzter Zufluchtsort der Entspannung und des Wohlbefindens schleunigst geöffnet wird. Dafür gibt es Lösungsvorschläge, die ignoriert und blockiert werden seitens der Verantwortlichen.“
„Das Heloponte war nicht nur ein Ort für regenerierende Bäder, sondern auch ein Treffpunkt für Menschen jedes Alters, die nach Erholung und Gesundheit streben. Die Schließung dieses etablierten Zentrums wirkt sich nicht nur auf die lokale Gemeinschaft aus, sondern auch auf die Tourismusindustrie der Region. Es ist an der Zeit, dass die Verantwortlichen ihre Pflichten wahrnehmen und die Bedürfnisse ihrer Bürger über ihre eigenen Interessen stellen.“
„Wir fordern Transparenz, Verantwortlichkeit und vor allem Maßnahmen, um das Heloponte wieder zu eröffnen. Die Bewohner von Bad Wildungen haben lange genug gewartet. Es ist an der Zeit, dass ihre Stimmen gehört werden und dass das Wohlbefinden der Gemeinschaft an oberster Stelle steht, wenn nötig per Bürgerbegehren und/oder Unterschriftenkampagne, die bereits in den Startlöchern steht“, so Daniele Saracino.
Ich sehe gerade, dass ich meinem Vorkommentator widersprechen muss:
Aus meiner Sicht ergibt sich der Eindruck, dass das Ergebnis des in Auftrag gegeben Gutachtens den Erwartungen und Wünschen der Auftraggeber entspricht.
Hier ein Artikel aus einer Stadt, bei dem alles etwas besser funktioniert:
https://www.br.de/nachrichten/bayern/augsburger-spickelbad-soll-neu-gebaut-werden
Dort wird bald ein Hallenbad abgerissen, was noch älter und in wesentlich schlechterem Zustand ist, als das Heloponte. Dieses Bad ist, trotz sichtbarer Beschädigung an der Decke (ich kenne dieses Bad sehr gut), weiterhin geöffnet und nicht geschlossen wegen angeblicher Einsturzgefahr.
Der entscheidene Satz in dem Artikel aber lautet:
„Ab einer Differenz von rund 20 Prozent würde man allgemein bereits einen Neubau vorziehen, erklärten […] dem BR vorab.
Wieviel kostet denn nun eine Sanierung des Helopontes? Sind es wirklich mehr als 80% eines (vergleichbaren!) Neubaus, zu dessen Kosten auch der Abriss und das Wegschaffen des Bauschutts gehören? Von den Ingenieuren aus Kassel haben wir diese Zahlen nicht erhalten. Solange es kein Gutachten, und damit meine ich ein „politisch neutrales“ Gutachten, gibt, ist eine rationale und vernünftige Entscheidung über Neubau oder Sanierung gar nicht möglich.
Es entsteht der Eindruck, dass ein solches politisch neutrales Gutachten von den Verantwortlichen gar nicht gewollt ist. So möchte man den Neubau ja noch nicht einmal neu ausschreiben. Da kann man nur spekulieren, dass die Aufträge für den Neubau schon (längst?) vergeben sind und bei einer neuen Ausschreibung so mancher seine Felle davon schwimmen sehen würde.
@Daniele Saracino.
Mit Schuldzuweisungen und Polemik löst man keine Probleme, schon gar keine zukünftig dringend notwendigen Aufgaben.
Auch mit immer neuen Gutachten nicht.
Kann man sich denn jetzt, nach dem x-ten Gutachten, nicht wirklich mal darauf verständigen, dass eine Sanierung im Bestand, insbesondere aus wirtschaftlichen Gründen, keine fundierte Grundlage hat. Wie lange soll das denn noch so weiter gehen?
Noch ein neues teures Gutachten?
Kurz vor den Ferienzeiten sollte schnell gehandelt werden:
Jetzt wo man weiß, dass das „Heloponte“ seine Tore für Gäste und Besucher nicht mehr öffnen wird, wäre es doch sinnvoll sofort damit zu beginnen, alles, wirklich alles was verwerten werden kann, in einer öffentlichen Aktion (siehe „Rebstockbad“ in Frankfurt) zu verkaufen.
Die Erlöse aus dem Verkauf sollte die Stadt vorfinanzieren und den Bürgerinnen und Bürgern, hier insbesondere den Kindern und Jugendlichen, während der Ferienzeiten einen Beförderungsdienst, zu den im Umkreis befindlichen und angebotenen Freizeitgestaltungsmöglichkeiten, wie z. B. zu den Schwimmbädern, Kinos, Discos (Clubs), Klettergärten, zu den Seen, zu Konzerten und Theateraufführungen etc., anzubieten.
Diese wäre doch mal eine wirklich bürgernahe Maßnahme – als Ausgleich für den Ausfall der Freizeitanlage „Heloponte“.
Hier muss man Daniele Saracino zustimmen:
Die vom Parlament favorisierte Variante Heloponte II, entspricht nicht dem Bürgerwillen, nicht der für den zukünftigen Tourismus in der Region notwendigen Attraktivität, nicht den im verhältnisstehenden Bau- und Unterhaltungskosten zu den zu erwartenden Einnahmen, insbesondere nicht den Ansprüchen und Anforderungen (…) an eine maritimen Freizeitanlage im 21. Jahrhundert.
Bad Wildungen sollte wirklich mal darüber nachdenken, wie man die politischen Findungsprozesse besser gestaltet könnte – damit auch zeitnah kluge und bürgernahe Entscheidungen getroffen werden können.