Wie geht es weiter mit der Kurstadt?

gute Voraussetzungen für eine Steigerung der Übernachtungszahlen nutzen!

Foto: Archiv

Von Alois Mieslinger.

Nach der Gesundheitsreform 1996 war schon bald klar, dass der verheerende Einbruch von 50 % bei Reha-Übernachtungen eher nicht in ein neues Wachstum übergehen wird.

An erster Stelle war die Landesregierung gefragt. Sie hätte ein Programm auflegen müssen, das alle Heilbäder auf einen neuen Weg führt. Auf lokaler Ebene wäre Herr Wohlgehagen als Kurdirektor gehalten gewesen, für Abhilfe zu sorgen. Auch davon habe ich nichts Signifikantes gehört. Weil die Defizite im Staatsbad immer größer wurden, hat man die Kommune angehalten, dieses zu übernehmen. Zur Unterstützung wurden die Sanierung der Wandelhalle und eine Landesgartenschau gefördert. Dies ist sehr gut gelungen, hat aber in keinster Weise zur Werbung von selbstzahlenden Gesundheitsgästen beigetragen. Jetzt soll das Kurhaus mit viel Geld saniert werden, aber eine Gewinnung von zusätzlichen Übernachtungsgästen (siehe oben) ist wohl wieder nicht zu erwarten. Doch genau diese selbstzahlenden Gesundheitsgäste sind unabdingbar notwendig, um für die Zukunft gerüstet zu sein – sie bringen das Geld. Ein Kurhaus ohne selbstzahlende Übernachtungsgäste kostet nur Geld.

Der WLZ vom 03. 05. 2022 war zu entnehmen, dass die Regierung eine umfassende Klinikreform plant. Dies sollte man als sehr deutliches Warnsignal interpretieren. Die Rehaklinken gehören mit Sicherheit zu den betroffenen Einrichtungen.

Es wird argumentiert, der Markt wird es richten, was er aber seit 25 Jahren nicht getan hat. Auf der anderen Seite ist auch die Stadt Marktteilnehmer, insofern ist sie angehalten, zumindest auf administrativer Ebene fördernd einzugreifen. Dies ist nun nach 25 Jahren mit den drei Gutachten endlich geschehen.

Nach einer ersten Durchsicht zeigt sich, dass die Stadt viele starke Potentiale hat und auch von den Stärken her viele gute Ansätze mitbringt. Es gilt jetzt, mit der konzeptionellen Arbeit zu beginnen, um diese guten Voraussetzungen für eine Steigerung der Übernachtungszahlen zu nutzen.

Ich möchte noch darauf hinweisen, dass es in Hessen einen Strategischen Marketingplan „Tourismus 2019 – 2024“ gibt, in dem den Heilbädern eine zentrale Rolle bei der Tourismusentwicklung im ganzen Land angeboten wird.

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