Erinnerungskultur weiter stärken!

vortrag, Gedenkstunde und Ausstellung

Wildunger Synagoge nach einem Modell von Andreas Pockrandt, Foto: Archiv

Am 9. November jährt sich zum 83sten Male die „Reichskristallnacht“. Johannes Grötecke aus Bad Wildungen erinnert aus diesem Anlass an zwei besondere Veranstaltungen:

Am diesjährigen 9. November findet ab 19 Uhr ein Vortrag im Jugend- und Kulturzentrum „Spritzenhaus“ auf dem Kirchplatz statt. Der Vortrag findet unter 3G-Coronaregeln statt.

Mit vielen Bildern berichtet Richard Oppenheimer aus den USA über das Schicksal seiner jüdischen Vorfahren: Die fünfköpfige Familie Mannheimer aus der Wildunger Lindenstraße lebte vom Viehhandel und schien gut integriert in der Altstadt. Tatsächlich aber durchlebte sie in der NS-Zeit schlimme Verfolgungen, große Teile der Verwandtschaft wurden ermordet.

Im Mittelpunkt des Vortrags steht das Tagebuch von Oppenheimers Mutter Erika, in dem sie über die Deportation, die Lager und den Todesmarsch berichtet.

Es besteht sowohl die Gelegenheit zum anschließenden Gespräch als auch zum Kauf einer kommentierten Fassung des Tagebuchs. Der Eintritt zu dieser öffentlichen Veranstaltung ist frei, Spenden an die veranstaltende Bürgerinitiative „Stolpersteine“ sind gern möglich.

Ebenfalls am Dienstag, den 9. November, findet auf dem Postplatz eine Gedenkstunde der Stadt Bad Wildungen statt, zu der Bürgermeister Ralf Gutheil einlädt.

Schließlich wird am Sonntag, den 14. November, um 16 Uhr die Fotoausstellung „Blickwechsel“ zur Geschichte der jüdischen Menschen in Bad Wildungen eröffnet. Sie findet in der Wandelhalle Bad Wildungen statt. Auch hier gelten die 3G-Coronaregeln.

An dieser Ausstellung haben 26 Autoren aus Deutschland, Israel und den USA mitgearbeitet, unter ihnen Zeitzeugen, Nachfahren Wildunger Juden, Künstler, Museums- und Gedenkstättenmitarbeiter und Regionalhistoriker. Zudem wird Besuch aus Israel und den USA sowie von zehn Preisträgern der Obermayer Awards (Deutsch-jüdischer Geschichtspreis) erwartet.

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