Leserbrief „Wildunger Kurhaus: Abriss oder Erhalt?“

Foto: Archiv

Die Idee der vor einiger Zeit verstorbenen Renate Faber, das Kurhaus wieder zu beleben, ist so aktuell wie lange nicht mehr.

Viele von uns Älteren verbinden mit diesem Zentrum für kulturelle Ereignisse wunderbare Erinnerungen. Sie vermissen seit der Schließung solche kulturellen Ereignisse. Die Wandelhalle ist zwar in vielerlei Hinsicht zu neuem Leben erweckt worden, sie erfüllt jedoch nur einen Teil dessen, was im Kurhaus möglich war.

Das Kurhaus ermöglichte Veranstaltungen, die in der Wandelhalle nicht durchführbar sind. Noch gibt es das Kurhaus mit seiner schützenswerten Architektur. Es ist jahrelang mangels Weitsicht der maßgeblichen Entscheidungsträger noch nicht einmal gewartet worden. Die Reaktivierung ist mit einigen Millionen veranschlagt.

Bad Wildungen lebt auch heute noch finanziell überwiegend vom Gesundheitssektor. Es hat die Kurkrise mit seinen Einbrüchen erlebt und überlebt. Leider haben sich Stadtverwaltung und -parlament nicht auf die neue Situation eingestellt. So ist der Kurdirektor entlassen worden, ohne dass ein adäquater Ersatz eingestellt wurde. Andere Kurorte konnten sich rasch auf die neue Situation einstellen. Wildungen schlief und schläft bis heute: Volker Zimmermann hatte 12 Jahre lang keinen kompetenten Wirtschaftsförderer für den Gesundheitsbereich eingestellt.

Wildungen braucht jetzt einen Bürgermeister, der den Sachverstand hat, zu erkennen, woran es mangelt. Der das Potential unserer Stadt sieht und bei der Förderung des Gesundheitstourismus sich auch mal in darin erfolgreicheren Kurstädten umsieht.

Wir würden uns zur Lachnummer der Republik machen, wenn wir das Wichtigste einer Kurstadt, nämlich das Kurhaus, wegen fehlender Weitsicht abreißen. Das Kurhaus muss im Kern erhalten bleiben, die wunderschöne Architektur ist ein Alleinstellungsmerkmal! Wenn ein Hotel dahinter geschickt zu integrieren wäre, dann hätte wohl kaum jemand etwas dagegen einzuwenden.

Welcher Bürgermeister-Kandidat oder welche -Kandidatin hat diese Weitsicht, unsere Kurstadt einfach besser für den Gesundheitstourismus aufzustellen? Mehr kulturelle Angebote, Kongresse, Konzerte, Schauspiele und andere Events nach Wildungen zu holen und damit unserem Kurhaus neues Leben einzuhauchen?

Wer sieht darin nicht nur ein Emporschnellen in einschlägigen Ranking-Listen der Kurorte, sondern hört auch das zusätzliche Klingeln im Stadtsäckel? Und wer sieht die Notwendigkeit, unsere Innen- und Altstadt als Attraktion für Gesundheits- und andere Touristen am Leben zu erhalten und wirkungsvoll zu fördern?

Lydia Remfert

Manfred Zinke

Bad Wildungen

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