„Am frühen Morgen schon zittert meine Wohnung von den viel zu schnell fahrenden LKW in der Odershäuser Straße.“ – „Meine Gäste bleiben weg.“ – „Nachts um zwei fahren die Rennen am Fetter Hagen.“ – „Diese Raserei und der Lärm machen mich krank!“
Solche Aussagen bekamen die TeilnehmerInnen von „Wildunger diskutieren“ zu hören, als sie – selbst von der Raserei sowie dem Lärm und Gestank genervt – eine Unterschriftensammlung bei Anwohnern von Fetter Hagen, Breiter Hagen, Friedrich-Ebert-Straße, Odershäuser Straße, Riesendamm und Brunnenallee durchführten. Über 200 Unterschriften wurden dem Bürgermeister Zimmermann und dem ersten Beigeordneten Otto übergeben, um geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Insbesondere sollten verstärkt und rund um die Uhr Radar- und Lärmmessungen in den am meisten betroffenen Stadtgebieten durchgeführt werden.
Nachdem bekannt wurde, dass der Bürgermeister auf Radarmessungen verzichten wolle, um „Kurgäste nicht zu verschrecken“, war den Initiatoren klar, dass vom Chef des Rathauses eher keine Hilfe zu erwarten ist. Die Untätigkeit Volker Zimmermanns hat sich wohl rumgesprochen: Es wird allgemein, auch in den Dörfern, wieder vermehrt gerast. Fast symbolhaft dafür steht auch die Entfernung mancher Tempo-30-Schilder. Anfragen bei der Stadtverwaltung, dessen Ordnungsamtsleiter sich wortgleich der Aussage seines Rathauschefs anschloss, wurden teilweise mit zynischen Bemerkungen abgelehnt. Enttäuscht von der Verwaltung, die ja auch Ortspolizeibehörde ist, wandten sich die InitiatorInnen daher mit einer Petition an den Hessischen Landtag. Dessen Antwort steht noch aus.