Wieder herrlich konsequent: Lebendiges Museum Odershausen

Treffpunkt im vormaligen Bauernhof, ohne den Dampf der Dampfmaschine. (Fotos: M. Zimmermann)

Es gibt sie noch, die wunderbaren Momente des Wiedersehens nach den Corona-Jahren mit den tüchtigen Aktiven des Vereins zur Erhaltung historischer Landmaschinen und Traktoren Odershausen 1989 e.V., mit den sorgfältig hergerichteten Ausstellungsstücken im über 250 Jahre alten Bauernhof, also mit dem tatsächlich „Lebendigen Museum“, aus dem schon über die Straße zu hören ist, wie jemand eine Sense dengelt.

Da weht wieder der Duft der – auf drei urigen Herden gebackenen – Schepperlinge, die anderswo Reibekuchen oder Ditscher heißen, den in der Schlange geduldig wartenden Besuchern in die Nase, während in der original alten Bauernküche bis in den Nachmittag hinein im 7-Minuten-Takt wie in alten Zeiten ein deftiges Bauernfrühstück nach dem anderen zubereitet wird. Im Schatten der ausgespannten Jalousien ließ es sich mit selbst gekeltertem Apfelwein oder auch Holundersekt „des Hauses“ genießen.

Wie aus einer handvoll Schafwolle ein Faden nicht nur gesponnen, sodann aufgespult und damit auf einem original Webstuhl ein richtiges Stück Stoff wird, weckt sogar bei Kindern praktische Neugier, die sich sonst eher für Handy-Spiele interessieren, nun aber aufmerksam den Erklärungen von Corinna Schweiger zuhören. Auch die Kurbel einer Windfege, mit der einst die Spreu vom frisch gedroschenen Weizen getrennt wurde, kann – ebenso wie die Dezimalwaage – praktisch erprobt werden.

Dass die gewaltige alte Dampfmaschine zwar im Hof aufgestellt aber leider nicht angeheizt werden konnte, war dem Fehlen des Protokollbuchs geschuldet, das noch nicht wieder gefunden wurde. Vereinsvorsitzender Heinrich Frese ist diesbezüglich aber noch optimistisch.

Dieses Jahr wird das Museum weiterhin an jedem dritten Sonntag des Monats mit wechselnden Angeboten lebendig sein. Genaueres unter

https://www.lebendigesmuseum.de

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