Lieber Strom mit mehr Atom?

Historischer Blick auf das AKW Grundremmingen. (Foto: W. Wacker)

Eigentlich bestand bis vor kurzem der deutsche Konsens, aus der Atomkraft auszusteigen. Und nun? Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich. Auf einmal sollen alle physikalischen Erkenntnisse und die Erfahrungen mit den Katastrophen von Tschernobyl und Fukushima zu vernachlässigen sein, damit – salopp gesagt – die Ukraine gerettet werden kann?

Wir möchten Ihnen ein paar Standpunkte für die Diskussion anbieten. Übrigens verkauft Deutschland gerade Windstrom an Frankreich, weil dort die eine Hälfte der über 50 AKW technisch überholt werden muss und die andere Hälfte wegen zu wenig Kühlwasser (Hitze-Sommer) schlapp macht.

Auf einmal gibt es Fachleute, die sich aus der Deckung wagen, die in Talkshows und Nachrichtensendungen auftauchen. Die Diskussionen zeigen Wirkung, wie die Tagesschau meldet: „Laut dem jüngsten ARD-DeutschlandTrend sind mehr als 80 Prozent der Deutschen für eine längere Nutzung der Kernkraftwerke.“

Siehe:

https://www.tagesschau.de/inland/deutschlandtrend/deutschlandtrend-3105.html

Für die letzten drei deutschen AKW eine Laufzeitverlängerung oder Streckbetrieb? Ist konsequentes Abschalten Ideologie oder braucht es eine pragmatische Lösung, die der FOCUS bevorzugt?

Siehe:

https://www.focus.de/finanzen/news/debatte-um-laufzeitverlaengerung-nutzen-sicherheit-kosten-alle-fragen-und-antworten-zur-atomkraft_id_132119212.html

Wäre es für die grüne Regierungspartei überhaupt realistisch oder aber eine Riesendummheit, wenn sie einer irgendwie gearteten Laufzeitverlängerung zustimmen würde, wie Atomkraftgegner Michael Schroeren fürchtet?

Siehe:

https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/parteien/id_100035644/atomkraft-verlaengern-gruener-warnt-vor-riesendummheit-.html

Und dem Spiegel-Redakteuer Nikolaus Blohme (man bedenke, wo er zuvor schon das Publikum verschaukelte: Jahrgang 1963, war bis Oktober 2019 stellvertretender Chefredakteur und Politikchef der »Bild«-Zeitung. Von 2013 bis 2015 leitete er als Mitglied der Chefredaktion das SPIEGEL-Hauptstadtbüro, zuvor war er schon einmal stellvertretender »Bild«-Chefredakteur. Seit August 2020 leitet er das Politikressort bei RTL und n-tv.) hört man schon die Schadenfreude an, wenn er einen „Gau für die Grünen“ wittert.

Siehe:

https://duckduckgo.com/?q=Streit+um+Atomkraft+Ein+GAU+f%C3%BCr+die+Gr%C3%BCnen+-+Kolumne+-+DER+SPIEGEL.htm&t=newext&atb=v298-1&ia=web

Ja, wer hätte das vor diesem Ukraine-Krieg gedacht: Das Atomkraftwerk Saporischschja ist das größte Europas. Tschernobyl, im Norden der Ukraine gelegen, war ja schon groß genug für einen „Super-Gau“. 1986. Nun war das im Süden der Ukraine liegende AKW sogar schon beschossen worden. Aber was bedeuten „kleinere Raketenangriffe“, von denen der MERKUR schrieb?

Siehe:

https://www.handelsblatt.com/politik/international/ukraine-krieg-das-gefaehrlichste-atomkraftwerk-der-welt-die-meiler-von-saporischschja-werden-immer-mehr-zum-sicherheitsrisiko/28595534.html

Sehr sorgsam und die Argumente zum Pro und Kontra abwägend hat sich Christoph Bautz viel Mühe gemacht:

https://blog.campact.de/2022/08/warum-atomkraft-uns-jetzt-gar-nicht-hilft/

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1 Kommentar

  1. Wer heute immer noch thermische Kraftwerke, da gehören auch alle Atomkraftwerke: die Kernspaltung sowie die (geplante) Kernfusion, zu, als zukunftsweisende (grüne) Energiebereitstellung – siehe aktuell die Europäische Union (EU), empfiehlt, der hat den Weckruf der Natur noch nicht wirklich mitbekommen.

    Atomkraftwerke: Mal abgesehen von der Strahlenbelastung, diesbezüglich von den sehr aufwendigen Sicherungs- und Schutzmaßnahmen (Stichwort Endlager), benötigen thermische Kraftwerke immer zwei Quellen: eine Wärmequelle und eine Kältequelle.

    Die Wärmequelle entsteht bei einem Verbrennungsprozess bzw. bei der Kernspaltung oder der Kernfusion, die Kältequelle ist (i. d. R.) ein Süßwasserfluss.

    Nur aus zwei unterschiedlichen Quellen, kann ein thermisches Kraftwerk einen (Kraft-) Impuls (in Form von Wasserdampf) generieren, der dann zur Stromgewinnung genutzt werden kann.

    Nach Gebrauch wird (muss) der Wasserdampf wieder auf <20° abgekühlt und dem Fluss zurückgeführt werden. Daher stehen thermische Kraftwerke auch immer an großen Flüssen bzw. Flussmündungen. Salzwasser ist hierfür nicht geeignet.

    Auch die Herstellung und Nutzung von Wasserstoff, was heute wieder einmal angepriesen wird, ist sehr bedenklich: Für die Herstellung von 1kg Wasserstoff sollen (laut Wissenschaft) ca. 10 Liter Süßwasser notwendig sein.

    Das kostbarste was wir Menschen haben, die Grundlage für Leben, ist das Süßwasser. Wie existentiell Süßwasser (geworden) ist, dies erleben wir zurzeit überall in Europa – selbst in Gebieten wo es (normalerweise) noch nie Süßwassermangel gab.

    Die Lebensgrundlagen der Erde: Boden, Wasser, Luft, Wachstum, dürfen nicht zur Herstellung von Treibstoffen (welcher Art auch immer), zur Bereitstellung von Kraft, umgewandelt werden – jedenfalls nicht für die fortwährende Herstellung großer Mengen.

    Kraft und Energie, sollten wir in Symbiose mit der Natur, den natürlichen Energiewandlungsprozessen, entnehmen – so wie das in der Natur schon über Jahrmillionen funktioniert. Stichwort Energie- und Kraftkreisläufe (Energiemehrwegtechnologie).

    Wie soll das gehen?

    All dies und Vieles mehr, wird uns ein „Visionum“ vorstellen und tiefgründig erklären können.

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