Am Sonntag, dem 15. 12. 2021, beginnt in der Wandelhalle/Quellenmuseum Bad Wildungen eine neue Ausstellung.
Den Betrachter von Frank Kunerts Bildern erwartet eine seltsame Wirklichkeit. Seine Fotografien sind irritierend und witzig; zuweilen bleibt einem aber auch mal das Lachen im Halse stecken: ein Treppenlift, der nach draußen in den Himmel führt; das Eigenheim, das in einem Brückenpfeiler der Autobahn Platz findet; ein Hotel, dessen Zimmer nur über Außenleitern zu erreichen sind. Bei genauerem Hinsehen wird deutlich: Es handelt sich um Modelle, die der Fotograf in minutiöser Kleinarbeit erbaut und in denen er die Absurditäten unseres Alltags auf die Spitze treibt. Am Ende fotografiert er die dreidimensionalen Illusionen bei künstlichem Licht im Studio.
Frank Kunert, Geboren 1963 in Frankfurt am Main, absolvierte in den 1980er-Jahren eine Ausbildung zum Fotografen und widmet sich nun schon seit vielen Jahren dem Gestalten und Fotografieren seiner Miniaturmodelle im Studio. Die Arbeiten des Künstlers wurden in bisher drei Bildbänden (beim Hatje Cantz Verlag) und in diversen Magazinen publiziert (z. B. in Spiegel special, chrismon, DU – das Kulturmagazin) und in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt, etwa in der FREELENS Galerie in Hamburg, im Museum of Arts and Design in New York und bei La Chambre in Straßburg. Frank Kunert erhielt mehrere Auszeichnungen, unter anderem den Heinrich-Zille-Karikaturenpreis, die Silbermedaille beim Biennial Dimensional Salon in New York und den Deutschen Fotobuchpreis in Silber.
Bernhard Weller, Leiter Museen/Archive Bad Wildungen