Bad Wildungen: Protest-Demo gegen Änderung des Infektionsschutzgesetzes

Der Demonstrationszug in der Brunnenallee. (Fotos: w. Nawrotzki)

Am vergangenen Sonntag fand in der Badestadt zum ersten Mal eine Demonstration im Zusammenhang mit den Anti-Corona- Maßnahmen der Politik statt. Konkreter Anlass war die bevorstehende Beratung der Änderung des Infektionsschutzgesetzes im Deutschen Bundestag.

Immerhin waren mehr als 100 Teilnehmer dem Aufruf gefolgt. Zunächst marschierte man unter Leitung von Daniele Saracino durch die Brunnenallee zum Schützenplatz. Dort gab es einige längere oder kürzere Reden, in denen die Ablehnung des Gesetzentwurfes begründet wurde. In einer bunten Mischung allseits bekannter Argumente bestritt Daniele Saracino den Hauptteil der Sachbeiträge, bevor nach einem kräftigen Regenguss die Versammlung beendet wurde. Er bedankte sich abschließend bei der begleitenden Polizei, mit denen die Veranstalter ein gutes Verhältnis pflegten. Die von der Stadt angeordnete Maskenpflicht war allerdings nicht durchgehend von den Teilnehmern befolgt worden.

Beobachtern fiel Folgendes auf: Man sah relativ wenig Wildunger Gesichter unter den Teilnehmern. Dafür stellte sich heraus, dass insbesondere aus Fritzlar, Korbach und Arolsen Teilnehmer angereist waren, die ihrerseits in ihren Heimatstädten Aktionen durchführen und die jetzt die Wildunger Reihen kräftig auffüllten. Offizielle Vertreter Wildunger Parteien oder aus der lokalen Politik wurden nicht gesichtet.

In den Redebeiträgen wurden wiederholt die Interessen von lokalen Gewerbetreibenden thematisiert, die unter den Restriktionen besonders leiden. Insbesondere Vertreter der Familie Ochs äußerten sich mit großem Unverständnis über die Ruinierung der Gastronomiebetriebe. Familie Ochs betreibt in Fritzlar das Restaurant Nägel und in Bad Wildungen das traditionsreiche Cafe Schwarze. Armin Ochs wies als Redner darauf hin, dass an jedem Standort ca. 50 Beschäftigungsverhältnisse bedroht sind, „und das, ohne einen Hoffnungsschimmer am Horizont!“ Er stellte das Versagen der Politik bei differenzierten Handlungsoptionen zur Bekämpfung von Corona-Infektionen fest.

Die Fritzlarer Liedermacherin Betty Bier umrahmte die Kundgebung mit einigen selbst (um-)getexteten Songs, die auch für eine entspannt-lockere Atmosphäre sorgten.

Ergänzende Anmerkung der Redaktion: Susanne Gaschke, welt.de/debatte/kolumnen, 12. April 2021: „Corona-Krisenmanagement – Die Bundesregierung hat den Bezug zur Wirklichkeit verloren. Im Kanzleramt regiert eine „No-Covid – Sekte“. Im Namen von Merkels radikaler „No-Covid“-Strategie soll der deutsche Förderalismus ausgehebelt werden – jenes Verfassungsprinzip, das 1949 gegen zentralistische Herrschaftsfantasien festgeschrieben wurde. Dem und Merkels Corona-Politik muss Einhalt geboten werden.“ sic!

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