Schon lange besteht in der Gemeinde der Wunsch, ja der Bedarf nach einem Gäste- und Infozentrum. Dafür wurde gestern endlich im Haupt- und Finanzausschuss, Jugend, Soziales, Sport und Kultur eine Machbarkeitsstudie vorgestellt.
Die Abwägung – zwischen den beiden Alternativen Ausbau des Hauses Alexander oder Neubau auf dem Sperrmauervorplatz – durch das Büro Christoph Hesse aus Korbach war eindeutig und überzeugte. Sowohl der Bauzustand als auch die Lage des Hauses Alexander ist für den vorgesehenen Zweck ungeeignet.
Für die jährlich 4 Millionen Edersee- und 3 Millionen Sperrmauerbesucher stellte Herr Hesse ein Neubaukonzept auf dem Sperrmauervorplatz vor, das nicht nur als interessanter Anlaufpunkt Wissen vermitteln sondern auch zum längeren Verweilen einladen solle. Damit es schon von weitem Aufmerksamkeit weckt soll es eine prägnante Gestaltung erhalten. Diese wird durch einen Turm mit Aussichtsplattform erreicht, dessen Form sozusagen an einen Ausschnitt der Sperrmauer erinnert und in den von der begehbaren gläsernen Aussichtsplattform Licht bis unten fällt.
Während im Erdgeschoss außen eine Terrasse mit etwa 150 Quadratmetern Nutzfläche und innen Räume für einen Shop, ein Büro oder eine Ausstellung zur Verfügung stehen, sind im Untergeschoss außer einem Saal für Ausstellungen oder Filmvorführungen auch Räume für Technik, Lager und Büro sowie großzügigere Toilettenanlagen angedacht. Auch Räume für die Edersee-Touristik wurden vorgesehen.
Die derzeit auf dem Sperrmauervorplatz vorhanden Toilettenanlagen versperren die Sicht auf die Sperrmauer und sollten daher ebenso wie die drei Unterstände entfernt werden.
Da das Grundstück im Besitz der Gemeinde und schon erschlossen ist kalkulieren die Architekten mit Brutto-Baukosten von etwa 1,9 Mio. Euro. Durch die zu erwartenden Fördermittel sei mit einem Eigenmittelanteil der Gemeinde in Höhe von 580.000 Euro zu rechnen. Durch die zu erwartenden Einnahmen aus Vermietung und Verkauf könne nach Abzug von Personal- und Nebenkosten jährlich mit Gesamteinnahmen zwischen 112.000 und 187.000 Euro gerechnet werden.
Der Ausschuss fasste nach einigen Nachfragen und kurzer Diskussion einstimmig den folgenden
Beschluss:
„Der Haupt- und Finanzausschuss, Jugend, Soziales, Sport und Kultur empfiehlt der Gemeindevertretung, dem Konzept zum Bau eines Gästezentrums auf der Grundlage der vorliegenden Machbarkeitsstudie zuzustimmen und die notwendigen Mittel im Haushalt 2019/2020 zur Verfügung zu stellen.
Vor der Beauftragung eines Planungsbüros ist nach Bewilligung der Fördermittel dem Haupt- und Finanzausschuss, Jugend, Soziales, Sport und Kultur zu berichten und die Finanzierung der Maßnahme darzulegen.
Im Anschluss daran wird der Gemeindevorstand die Planungsleistungen für die Umsetzung des Projektes beauftragen.
Nach Vorliegen der Entwurfsplanung wird die detaillierte Planung im Ausschuss für Planen, Bauen, Umwelt, Tourismus, Gewerbe und Landwirtschaft vorgestellt und nach Beratung von dort eine Beschlussempfehlung zur Bauausführung abgegeben.“