Etikett? Aufkleber? Marke? Siegel? Prädikat? Deutsche Begriffe gibt es doch genug. Aber nein – es muss ein englischer sein. Nun auch bundesweit ein Label: „StadtGrün naturnah“ heißt es. Hoffentlich steckt dahinter kein Etikettenschwindel. (Ederer)
Bundesweites Projekt schafft Impulse für mehr Natur in der Stadt
Bad Wildungen ist eine von bundesweit 13 Kommunen, die vom Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ (Bündnis) für die Teilnahme am Labeling-Verfahren „StadtGrün naturnah“ ausgewählt wurde. Das Bündnis zeichnet mit dem Label kommunales Engagement zur Förderung der biologischen Vielfalt aus. Honoriert werden beispielsweise die naturnahe Gestaltung und Unterhaltung von Parkanlagen oder die Anlage von Blühwiesen im innerstädtischen Bereich. Start des einjährigen Labeling-Verfahrens ist der 2. Januar 2019.
Menschen brauchen Grünflächen in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass die Gesundheit und Zufriedenheit von Menschen höher ist, wenn sie näher an Grünflächen leben. Besonders Kinder können hier ihren Drang nach Entdeckung und Abenteuer ausleben sowie heimische Pflanzen und Tiere beobachten. Werden innerstädtische Grünflächen naturnah gepflegt, profitieren auch zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Naturnahe Gestaltungsformen setzen jedoch häufig ein Umdenken in Verwaltung, Politik und Bürgerschaft voraus. Ein Umdenken, das Bad Wildungen mit der Teilnahme am Labeling-Verfahren jetzt weiterentwickeln will.
Das Label „StadtGrün naturnah“ bietet hierzu Impulse und Unterstützung: Eine Vor-Ort-Beratung durch das Bündnis und der Austausch mit den weiteren Teilnehmenden helfen bei der Planung und Umsetzung konkreter Maßnahmen. Kostenlose Materialien für die Öffentlichkeitsarbeit sollen auch die Bürgerinnen und Bürger für mehr Natur in der Stadt begeistern. Die Stadt Bad Wildungen wird auch lokale Akteure am Labeling-Verfahren beteiligen. Bürgermeister Ralf Gutheil: „Die bereits umgesetzten und geplanten Maßnahmen zur Förderung der biologischen Vielfalt im innerstädtischen Bereich entscheiden am Ende, ob unsere Stadt das Label in Bronze, Silber oder Gold erhält“. Das Bündnis vergibt das Label für jeweils drei Jahre. Anschließend muss es durch eine Rezertifizierung erneuert werden.
Entwickelt wurde das Label im Rahmen des Kooperationsprojektes „Stadtgrün – Artenreich und Vielfältig“ des Bündnisses und der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH) sowie unter Mitwirkung der Städte Frankfurt am Main, Hannover, Wernigerode, Kirchhain und Neu-Anspach. Das Projekt wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) gefördert.
„Es gibt viele Wege, die Artenvielfalt im Siedlungsraum zu schützen und zu fördern. Auch die Sensibilisierung der Stadtbevölkerung für die Belange des Naturschutzes spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Mit dem Label „StadtGrün naturnah“ möchten wir Städte und Gemeinden dabei unterstützen und für mehr naturnahe Grünflächen in Kommunen sorgen“, erklärt Jörg Sibbel, Vorstandsvorsitzender des Bündnisses und Bürgermeister der Stadt Eckernförde.
Mehr zum Label „StadtGrün naturnah“ und dem Projektstart gibt es unter www.stadtgruen-naturnah.de.
Ansprechpartner im Rathaus und Projektsteuerer vor Ort ist Hans-Jürgen Kramer vom Fachbereich Umweltschutz im Bauamt.
Dann lasst die BÄUME am und um das Kurhaus stehen. Dankeschön. H.M.