Die CDU-Kandidatin bei der Bürgermeisterwahl am 4. März, Christine Hedrich, trat mit der klaren Aussage an, das seit vielen Jahren außer Betrieb genommene Kurhaus retten zu wollen.
Dessen Architektur galt damals als genial; die Bühnentechnik für den großen Saal überragend.
Auch die verwendeten wertvollen Materialien zeichneten dieses Kurhaus nicht nur für Wildunger, sondern auch für weiter Angereiste als Kunstwerk und Ort der Gesundheit, Unterhaltung und Kultur aus.
Warum es stillgelegt wurde und heute einem Hotel weichen könnte, wird derzeit in Bad Wildungen kontrovers diskutiert. Am kommenden Samstag, 7.4. um 11.30 Uhr, findet am Kurhaus eine Kundgebung statt, die für eine Wiederinbetriebnahme argumentiert.
Der folgende Beitrag Christine Hedrichs übt Kritik an Ungereimtheiten und mahnt ein Überdenken der Planung an:
Es fehlt ein ganz wesentlicher Teil der Kette: der Investor. Jemand, der 25 Millionen Euro für eine Stadt in die Hand nimmt, outet sich nicht, er schickt einen Entwickler und einen vermeintlichen Betreiber ins Rennen.
Was ist, wenn die Eigentumswohnungen gebaut und verkauft sind und dann fehlt das Geld für die Hotelverwirklichung? Dann bleibt das Kurhaus stehen und wird weiter zur Ruine…
Es geht bei der Bewertung, ob wir ein solches Hotel wirklich brauchen, nicht nur um Göbels Hotels, sondern auch um das Maritim und einige kleinere Hotels, es geht um Pensionen und und Betreiber von Ferienwohnungen. Die Aussage der Entwickler, die fehlende Auslastung fände ihre Ursache in einem fehlenden marktgerechten Angebot, ist doch wirklich zu einfach.
Die Wandelhallen in Bad Wildungen und Reinhardshausen sind für wirkliche Tagungen zu klein.
Dafür brauchen wir das Kurhaus. Wenn dann noch zusätzliche Betten gebraucht werden, wird ein zusätzlicher Hotelbetrieb willkommen sein. Das Kurhaus ist seit 2009 teilweise, bzw. seit 2012 endgültig geschlossen.
Die „ältere Generation“ wird übrigens auch in den nächsten Jahrzehnten die Mehrheit darstellen und genau weil die Seniorinnen und Senioren mehr Verantwortung übernehmen, muss die Planung nochmals überdacht werden. Gibt es nur den einen Entwickler?
Christine Hedrich,
Bad Wildungen
Dem kann ich mich nur anschließen.
Vor einiger Zeit hat es eine Bürgerversammlung zum Thema Kurhaus gegeben.
Frau Kühlewind hat damals getönt, Bad Wildungen brauche das Kurhaus nicht.
Klar, wenn nur die beiden Wandelhallen da sind, muss sie weniger arbeiten.
Das Angebot für unsere Gäste in Bad Wildungen ist, verglichen mit wesentlich kleineren Bädern wie Bad Oeynhausen, ein schlechter Witz.
Bad Wildungen braucht die Säle des Kurhauses dringend, um den Gästen ein adäquates Angebot machen und um Räumlichkeitne für Kongresse anbieten zu können.
Auch fehlen in der Stadt keine gehobenen Hotelbetten der 4-Sterne-Kategorie, sondern preisgünstigere Übernachtungsmöglichkeiten.
Und: Wir brauchen definitiv keine weiteren Stadtvillen mit überteuerten Eigentumswohnungen, die sich kein Mensch hier mehr leisten kann.
Die Folge wird sein, dass die m²-Preise für gemietete Wohneinheiten auf über 8 Euro steigen werden; für die Mitarbeiter der Kliniken schlichtweg zu teuer.
Die werden dann die Stadt verlassen müssen und aufs Land oder in andere Kommunen ziehen. Damit wird der Pendelverkehr steigen. Es wird eine Spirale ohne Ende in Gang gesetzt, bei der Stadt unweigerlich verlieren muss.
Dass die Vertreter der FDP hier ihrem scheidenden Bürgermeister helfen wollen, sich ein Denkmal zu setzen, ist noch verständlich.
Unverständlich ist, dass die Vertreter der Sozialdemokratie sich aus allen sozialen Aufgaben der Stadt zurückziehen wollen.
Liegt es etwa daran, dass bestimmte Leute seit 40 Jahren im Parlament sitzen und glauben, allwissend und sakrosankt zu sein?
Da werden die Bestimmungen der Hessischen Gemeindeordnung mit Füssen getreten, Parlamentsbeschlüsse werden missachtet, um den Abriss des Kurhauses zu forcieren.
Ach, der ex-Stadtverordnetenvorsteher mit über 40 Jahren Parlamentsarbeit und Bundesverdienstkreuz kennt die HGO nicht so gut?
Und die Erde ist eine Scheibe…