Kurhaus: Die vier Konzepte in der Kurzübersicht

Ein Beispiel für die Flächenaufteilung des Kurhaus-Geländes. Bild: Blumenauer

Am 13. Mai diesen Jahres hatte w-d über die öffentliche Sitzung des Planungsausschusses mit der Vorstellung der Projektideen durch vier Interessentengruppen berichtet. Heute stellen wir Ihnen – wie angekündigt – diese Vorschläge in Kurzform vor.

Derzeit beschäftigen sich die Fraktionen damit, welche weiter zu verfolgen sind. Geplant ist, in der Juli-Sitzung der Stadtverordnetenversammlung erste Beschlüsse zu fassen. Dabei wird es sich noch nicht um den endgültigen Verkaufsbeschluss handeln.

Den Stadtverordneten stellen sich zwei grundsätzliche Alternativen: Zwei Interessenten-Gruppen planen den Abriss des Kurhauses und erwarten eine freigeräumte Fläche. Zwei gehen von Erhalt und Sanierung des Kurhauses (in welcher Form auch immer) und zusätzlicher Bebauung aus.

Hier zunächst die „Abriss“-Kandidaten:
Kandidat 1

Die Firma SGI Development aus Berlin plant mehrere Nutzungen, die durch die Klammer „Gesundheit“ zusammengehalten werden. Das manifestiert sich auch in einem zentralen Erschließungsplatz („Marktplatz“), der das Thema Wasser und Quellen gestalterisch aufnimmt. Von hier erreichbar sind ein Dreisterne-Hotelneubau mit 160 Zimmern, Gebäude mit Service-Wohnen, Stadtvillen und ggf. eine Gesundheitsakademie. Gastronomie rundet das Konzept ab.

Foto: SGI Development

Kandidat 2

Investoren und Betreiber aus Kuwait zusammen mit einem deutschen Kooperationspartner planen eine private Rehabilitationsklinik auf Fünf-Sterne-Niveau. Patienten aus Kuwait sollen in den Bereichen Orthopädie, Innere Medizin, Urologie und Onkologie auf dem Stand der deutschen Rehabilitationsmedizin betreut werden. Die Klinik ist mit 200 Betten projektiert. Noch wenig konkret wurde erläutert, wie viel von der Fläche der Klinikkomplex umfasst und was gegebenenfalls mit den noch freien Flächen geplant ist. Angemeldet wurde schon Bedarf an Wohnbebauung für Begleitpersonen und Mitarbeiter.

Foto: Healthcare Solutions

Hier die „Erhalt des Kurhauses“-Kandidaten:
Kandidat 3

Der heimische Handelsunternehmer Matthias Flemming und seine Familie haben sich den Erhalt des Kurhauses auf die Fahne geschrieben. Das sanierte Kurhaus wäre dann ein zeitgemäßes Kultur- und Kongresszentrum. Der in diesem Geschäft bereits erfahrene Flemming würde mit einer Familiengesellschaft den Betrieb des Veranstaltungs- und Kulturzentrums sicherstellen. Die zunächst für die Sanierung veranschlagten 2,5 Mio Euro waren wohl zu niedrig angesetzt, sodass Flemming sein Konzept um einen neuen Baukomplex erweitert hat. Denkbare Nutzungen sind bezahlbarer Wohnraum, eine Pflegeschule und gesundheitsorientierte Unternehmen.

Foto: Flemming

Kandidat 4

Last but not least ist die Kronberger Immobilienfirma Blumenauer in Bad Wildungen angetreten. Beteiligt ist auch Ramazan Altiok, der in der Badestadt die leer stehende Klinik Parkhöhe erworben hat. Das Unternehmen würde eine Projektgesellschaft gründen, die das Kurhaus erhält, saniert und zu einer multifunktionalen Einrichtung macht, die mit einem Veranstaltungsprogramm einen neuen Schwerpunkt für Gesundheitsurlauber, Gäste und Einwohner darstellt. Das Kurhaus würde eng mit einem neuen Hotel mit dem Schwerpunkt Kur- und Gesundheit zusammenarbeiten. Ergänzt wird das Konzept durch geförderten Wohnungsbau (auch für Mitarbeiter) und altersgerechtes Wohnen.

Foto: Büro Blumenauer

Liebe Leserinnen und Leser,

stellen Sie sich bitte vor, Sie wären Stadtverordnete der Badestadt. Welches der vier Konzepte würden Sie weiter verfolgen, damit ein wichtiger Beitrag für die Weiterentwicklung und Zukunftssicherung der Stadt geleistet werden könnte? Schreiben Sie uns unter der Rubrik „Kommentar“. Vielleicht lesen unsere Stadtpolitiker aufmerksam mit.

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3 Kommentare

  1. Bad wildungen.digital ruft auf:

    Liebe Leserinnen und Leser,
    stellen Sie sich bitte vor, Sie wären Stadtverordnete der Badestadt. Welches der vier Konzepte würden Sie weiter verfolgen, damit ein wichtiger Beitrag für die Weiterentwicklung und Zukunftssicherung der Stadt geleistet werden könnte? Schreiben Sie uns unter der Rubrik „Kommentar“. Vielleicht lesen unsere Stadtpolitiker aufmerksam mit.

    Dazu erst einmal die Grunddaten der vier Konzepte zusammengefasst:

    • Hotelneubau,
    • Wohnen, Stadtvillen, betreutes Wohnen, etc.
    • Gesundheitsakademie,
    • Kultur- und Kongresszentrum, Veranstaltungen, Gastronomie,
    • Klinik für Orthopädie, innere Medizin, Urologie und Onkologie (Rehabilitationsmedizin),
    • Pflegeschule – gesundheitsorientierte Unternehmen.

    Vorhaben, die Investition in Höhe von 24 bis 60 Mio. € notwendig machen – so die Initiatoren.

    Was mir hier auffällt: Alle vier vorgestellten Vorhaben gründen auf dem heute Bekannten und Vertrauten; beinhalten somit keine wirklich neuen Ideen und Konzepte – die eine Stadt wie Bad Wildungen tatsächlich zukunftsweisend weiterentwickeln könnten.
    Die Stadt möchte jedoch das Konzept weiter verfolgen, das die Entwicklung und Zukunftssicherung der Stadt am erfolgversprechendsten darstellt.

    Meine Meinung: Um eine zukunftsweisende Stadtentwicklung in Gang zu bringen, dafür braucht es nicht 24 Mio., ja 60 Mio. und mehr Mio. Euros.
    Nein, das Kapital des 21.Jahrhunderts (in Zeiten des Wandels) sind zukunftsweisende innovative Ideen und Konzepte.

    Dazu ein Zitat von Albert Einstein: „Wenn eine Idee am Anfang nicht absurd klingt, dann gibt es keine Hoffnung für sie.“

    Ein „Visionum“ wird uns diese (absurden) Ideen und Konzepte, klar und für jeden verständlich, in Form von Info, Edu- und Entertainment, präsentieren können.

  2. Für mich ist ganz klar Kategorie 2 das beste . Bad Wildungen lebt von der Rehabilitationsklinik Kliniken und Wohnraum für ältere .Und für mich langfristig die einzigste Möglichkeit es sinnvoll zu nutzen .

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