Bad Wildungen: Rauchwolken über dem Kurhaus!

(Foto: Absender unbekannt)

Eilmeldung: In Bad Wildungen steht über dem seit Jahren ungenutzten Neuen Kurhaus eine schwarze Rauchsäule. Feuerwehr vermutet Brandstiftung.

Flammen schlagen aus dem Badehaus (Fotos: rpr)

Der Brandherd war im Badehaus. Durch den langjährigen Leerstand hatte sich vieles angesammelt, was nun scheinbar gutes Brennmaterial abgab.

Das Feuer breitete sich in die Zwischendecke zum Dach aus. Die Feuerwehr konnte nur versuchen, das Übergreifen des Feuers auf andere Bereiche des Hauses zu verhindern. Der Brand war auch nach Stunden immer noch nicht gelöscht.

Die freiwillige Feuerwehr aller Wildunger Stadtteile war vor Ort. Auch ein Fahrzeug, das morgen in den Ortsteil Mandern abgegeben wird, hatte seinen letzen Einsatz für die Kernstadt-Feuerwehr.

Aus Bad Wildungen waren zwei Atemschutztrupps, aus Braunau ein Trupp mit Atemschutz im Gebäude. Es galt, das Gebäude zu sichern und brennbares Material aus dem Weg zu räumen. Deckenbalken stürzten immer wieder nieder, Fenster barsten. Die Männer und Frauen gingen bis zu 3 mal für je eine halbe Stunde in den beißenden Qualm, um den Brand unter Kontrolle zu bringen. Die Anstrengung war ihnen anzumerken.

Die erfahrenen Feuerwehrleute vermuten Brandstiftung als Ursache. Das legte auch der Bürgermeister nahe, der ebenfalls vor Ort war und aus seiner Erfahrung als Polizist sprechen konnte.

Erst in der vergangenen Woche brannte ein Schuppen in der nahen, ebenfalls leer stehenden Villa Kraft. Ein Zusammenhang zwischen beiden Fällen liegt nahe, kann aber nur vermutet werden.

Kommentar: Es tut der Stadt nicht gut, dass die offenen Baustellen seit mittlerweile über 15 Jahren nicht gelöst werden. Auch wenn die Anziehungskraft der leerstehenden Häuser im Kurviertel als „Lost Places“ mittlerweile abnimmt, weil sie bereits zu oft fotografiert wurden. Es braucht Mut, um Entscheidungen für Lösungen zu treffen, die die Stadt selbst in der Hand hat. Denn auf „Investoren“ ist bei der Umsetzung von Lösungen wenig Verlass. Das zeigen Parkhöhe und Haus Oestreich. Das vom Qualm und Feuer geschädigte Kurhaus muß nun schnell wieder in einen besseren Zustand gesetzt werden, bevor noch weitere und größere Schäden am Gebäude und dem Ansehen der Stadt geschehen.

Regina Preysing

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1 Kommentar

  1. Eine Stadt sollte als Impulsgeber auftreten, sie sollte um Initiatoren und Investoren, mit lukrativen Rahmenbedingungen, werben. Sie kann sich auch als stiller Teilhaber an einem kommerziellen Projekt beteiligen. All das kann und sollte eine Stadt tun, jedoch sollte sie nicht als Unternehmerin und Betreiberin eines kommerziellen Vorhabens auftreten.

    In der Regel werden dann (in der heutigen Zeit des Kostendrucks) Projekte realisiert, die nicht wirklich (auf lange Sicht gesehen) attraktiv sind: Altbackene Projekte „von der Stange“ – 0815 Modulprojekte (mit Festpreisgarantie) wie man sie heute überall in den Städten vorfindet. Ohne wirkliches Alleinstellungsmerkmal – somit Entwicklungspotential für die Stadt.

    Mit der Folge: Mittel- bis langfristig werden für deren Betrieb fortwährend steigende finanzielle Zuschuss notwendig sein.

    Dies kann nicht wirklich im Sinne der Bürgerinnen und Bürger einer Stadt, die diese Projekte ja nutzen sollen, und Jahr für Jahr die notwendigen Zuschüsse aufbringen müssen, bzw. Geld, das dann an anderen Stellen bei der Finanzierung der Stadt zwangsläufig fehlt, sein.

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