Bad Wildungen: GSG ist wieder internationaler

Delegation der Seoul National University (SNU) zu Gast am GSG

Am Bad Wildunger Gustav-Stresemann-Gymnasium war eine Delegation aus Südkorea zu Besuch.

Austausch mit Südkorea wieder aufgenommen

Nach einer fünfjährigen Pause kehrte Professor Seong, der deutsche Sprachwissenschaft am College of Education der Seoul National University (SNU) lehrt, in Begleitung von fünf Studenten und seiner Assistentin Ende Januar an das Gustav-Stresemann-Gymnasium zurück, um den auf einen Kooperationsvertrag aus dem Jahre 2009 zurückgehenden Austausch von Schülern, Lehrern und Studenten wieder aufzunehmen.
Die beiden Tage, die die südkoreanische Delegation in Bad Wildungen verbrachte, boten ein volles, vielfältiges Programm, das Gesprächsanlässe schaffte und Vergleichsmöglichkeiten zwischen den unterschiedlichen Bildungssystemen eröffnete.
Nach einer Begrüßung durch die Schulleiterin Iris Blum übernahm die Englisch- und Geschichtslehrerin Julia Bohn die Vorstellung der Schule mithilfe eines englischsprachigen Vortrags, an den sich eine zweisprachige Führung durch das GSG anschloss. Danach besuchten die südkoreanischen Gäste an zwei Vormittagen Unterricht in den Fächern Deutsch, Englisch, Geschichte, Mathematik, Religion, Kunst und Politik und Wirtschaft.
Damit erhielten sie genügend Eindrücke, um in einer von Frau Bohn und Frau Blum moderierten Diskussionsrunde, an der auch die Fachbereichsleiterin des sprachlichen
Aufgabenfeldes Frau Claudia Weiß, der UNESCO-Schul- und Landeskoordinator Johannes Salzig sowie Schülerinnen und Schüler des GSG aus der 9. Klasse und der Oberstufe teilnahmen, weiterführende Fragen zu ihren Beobachtungen zu stellen.

Unterschiede und Gemeinsamkeiten

Schnell entwickelte sich ein interessanter und erkenntnisfördernder Austausch, der letztlich zeigte, wie verschieden die Schulsysteme in Südkorea und Deutschland sind, wenngleich auch manche Gemeinsamkeit festgestellt wurde. So war den Studenten insbesondere aufgefallen, dass am GSG viele offene Unterrichtsformen praktiziert werden und Unterrichtsgespräche zwischen Lehrern und Schülern eine wichtige Rolle spielen, während in Südkorea zum Teil deutlich mehr Lernende in einer Klasse sitzen und eine geringere Beteiligung durch die Schüler zu verzeichnen ist.
Am zweiten Tag ihres Besuchs hatte die südkoreanische Delegation neben der Unterrichtshospitation noch die Möglichkeit, den im Rahmen des Stasi-Projekttages der Q3 eingeladenen Zeitzeugen Karl-Heinz Richter kennenzulernen, der von seinem Widerstand gegen das SED-Regime berichtete. Auf dieser Grundlage konnten im weiteren Verlauf Parallelen zwischen der deutschen und der koreanischen Teilung gezogen werden.
Nach einem gemeinsamen Ausflug zur Wandelhalle am Nachmittag, der auch dazu genutzt wurde, im Quellendom die wichtigsten Heilwässer Bad Wildungens zu probieren, kamen alle Beteiligten am Abend zu einem Abschlussessen zusammen, um den Austausch zu resümieren. Frau Blum nutzte die Gelegenheit, um den Gästen aus Südkorea für ihren gewinnbringenden Besuch zu danken und ihnen eine neuerliche Einladung auszusprechen.

Dr. Johannes Salzig

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