Nach Auskunft des Bad Wildunger Bürgermeisters Ralf Gutheil erwartet man im Rathaus innerhalb der nächsten zwei Wochen seitens der Investoren den Eingang des Kaufvertragentwurfs. Dieser werde sodann genauestens geprüft. Denn man wolle sich absichern, dass auf dem Areal nicht nur Hotel- oder Wohnbebauung stattfinde. Auch sei es sicher nicht hinnehmbar, dass dort bis zu fünf Jahre lang eine Baustelle bestehe. Der geprüfte Vertragsentwurf werde vom Magistrat der Stadtverordnetenversammlung vorgelegt, die dann über den tatsächlichen Verkauf zu entscheiden habe. Je nachdem, wie zügig diese Schritte abgearbeitet könnten, wäre noch in diesem Jahr mit dem Baubeginn zu rechnen.
Bedauerlicherweise sei aus Sicherheits- und Brandschutzgründen kein öffentlicher Abschiedsbesuch oder Tag der offenen Tür in dem Kurhausgebäude genehmigungsfähig, erklärte der Bürgermeister. Ersatzweise könne eventuell per Video ein virtueller Rundgang produziert werden. Inwiefern interessante Teile des Inventars oder des Gebäudes (z. B. Fenster) versteigert oder einem der Wildunger Museen zugeführt werden, ist noch nicht entschieden.
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Es ist ein trauriger Akt, dass das Kurhaus diesem Bau weichen muss ! Es ist ein weiterer Beitrag zur Steigerung der Unattraktivität von Bad Wildungen. Eine Immobiliengesellschaft als Investor interessiert sich nicht für die Besonderheiten unseres Kurorts. Das Kurhaus wurde in seiner ganzen Pracht mit Steuergeldern finanziert. Die Stadt war nicht gewillt oder in der Lage, damit sorgsam umzugehen. Jetzt wird der unansehnliche Rest nur als Baugrundstück angesehen, mit dem der Investor lukrative Rendite gewinnen will. Dass die gesamte SPD-Fraktion hierzu einmütig mit „Ja“ stimmt, ist nicht hinnehmbar!
Wer kritische Fragen an den Abgesandten des Investors eyemaxx vonseiten der Stadtverordnetenan von CDU, SPD, FDP und Grünen erwartet hatte, wurde enttäuscht.
Dr. Schultheis, FWG, hielt einer fast unheimlich anmutenden Abriss-Koalition von politisch eher gegensätzlichen Parteien seine Argumente für den Erhalt des Kurhaus-Kerns bei einem Hotelneubau entgegen. Dessen ungerührt – bei 2 bedauernden Anmerkungen von CDU- und SPD-Stadtverordneten – wurde der rote Teppich für exakt diesen Investor weiter ausgerollt.
Formal sei ja nur eine Änderung der Nutzung beschlossen worden. So hatte es der Planungsausschussvorsitzende auch angekündigt.
Der Stadtverordnetenvorsteher wollte eigentlich die eingeforderte Bürgerbeteiligung erst nach dem Bauantrag haben (…wir wollen die Bürger mitnehmen…). Nun wird sie am 24.10. stattfinden und damit vor der als sicher geltenden Zustimmung des Stadtparlaments zum Verkauf des Geländes am Kurhaus.
Worauf bin ich jetzt gespannt?
Sind das nur die Wildunger Ärzte, der ehemalige Bürgermeister, der Architekt, der ehemalige Pfarrer, der Künstler, die Stadtverordnete, die Mitarbeiter der Stadt, die Rechtsanwältin, die Frauenunion, und Nachdenkliche wie ich, die den Schnellschuß ablehnen?
Wir werden sehen!