Wahl-Prozentrechnung für Deppen

Bürgermeister Ralf Gutheil im Gespräch mit Olaf Schuller. (Screenshot/Archiv))

In Bad Wildungen wurde der bisherige Bürgermeister wiedergewählt: Ralf Gutheil bekam 54,5 %. Aha! Dank der von der WLZ veröffentlichten offiziellen Tabelle waren 13.585 Einwohner/innen wahlberechtigt. Das sind also unweigerlich die eigentlichen 100 Prozent. Davon wären 50,09 % Wahlbeteiligung (13.585 x 0,545) also 6.805 Wahlberechtigte, die tatsächlich gewählt haben. Diese Zahl wird geschickterweise aber als wahltechnische 100 % genommen. Rechnet man 6.805 x 0,545 = 3.709, so kommt heraus, dass der alt-neue Bürgermeister von so wenigen Wahlberechtigten gewählt wurde. Bezogen auf die eigentlichen 100 Prozent Wahlberechtigten sind das aber (3.709 : 135,85) nur 27,299 %. Stellt sich die Frage, ob das eine demokratische Mehrheit ist!

Leider wird dieses Verfahren auch auf alle anderen Wahlen in Deutschland angewandt. Im Grunde ist das doch nicht glaubwürdig. Oder sollten wir doch gratulieren?

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7 Kommentare

  1. Lieber Ederer, du kannst Bürgermeister Gutheil ruhig gratulieren. Schließlich haben die rund 50 % Nichtwaehler mit ihrer Entscheidung dokumentiert, dass die Amtszeit entweder nicht so schlecht oder doch so gut war, dass es unnötig gewesen wäre, zur Wahl zu gehen. Diejenigen, die zur Wahl gegangen sind, hatten dagegen eine Botschaft. Dass davon rund 55 Prozent der Meinung waren, Bürgermeister Gutheil solle weitermachen, ist doch eine Gratulation wert – oder nicht?

    • Ach, da wirbt jemand für eine Gratulation zur Wiederwahl jenes Mannes, der Wildungen-digital nach Lust und Laune entweder die journalistische Existenzberechtigung abgesprochen hat oder aber – was im Archiv über all die Jahre seit seiner ersten Wahl vor sechs Jahren nachgelesen werden kann – wegen der Weigerung, sich an der erwarteten Hofberichterstattung zu beteiligen, mit Nachrichtensperre bestraft hat? Und der „Werber“ weiß das alles!

      • Hui, lieber „Ederer“, so viel Frust? Vielleicht ist das, was Sie als „Hofberichterstattung“ bezeichnen, einfach journalistisch wesentlich neutraler formuliert als Ihre „Berichterstattung“.
        Und alle wissen ja, dass Sie mit Kritik nicht besonders gut umgehen können. Deshalb ist die Beteiligung auf dieser Seite ja gegen Null geschrumpft, und kritische Kommentare schalten Sie ja gar nicht erst frei.
        Sie fühlen sich mit „Nachrichtensperre bestraft“? Eventuell sollten Sie einmal Ihre Rolle in dieser Angelegenheit kritisch beleuchten und reflektieren. Das könnte interessant werden, den Hang zur Selbsterkenntnis vorausgesetzt.

  2. „Der getroffene Hund bellt“ – lässt sich das Sprichwort auch gendern? In der nicht-olympischen Disziplin Schimpfkanonaden könnten sie sich ja mal beim Guinessbuch der Rekorde bewerben. Interessant ist allerdings, dass Sie nicht auf die dargelegten rechnerischen Argumente eingingen, sondern persönlich geworden sind, wieder mal. So schlechten Stil wollen wir doch nicht veröffentlichen.
    MfG

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