Eigentlich wussten wir es ja schon immer: Der Sperrmauervorplatz am Edersee ist ein hervorragender, wunderschöner Ort für ganz unterschiedliche Veranstaltungen. Wenn allerdings Pavol Munk, der Inhaber von „Paulis Veranstaltungsbüro“, das in Deutschland beispielsweise schon 750 Mal Verdis Oper „Nabucco“ und 50 Mal Mozarts „Zauberflöte“ als Open Air Darbietungen an jeweils besonderen Orten realisiert hat, bei seiner vorbereitenden Inspektion des Platzes geradezu ins Schwärmen gerät, dann ist das aus seinem Mund ein besonderes Kompliment.
Seit 22 Jahren arbeitet Herr Munk erfolgreich nach der Devise, die klassische Musik und insbesondere „die Oper zum Volk“ zu bringen. Denn in Deutschland gebe es zwar viele öffentlich unterstützte und gut besuchte Opernhäuser, aber für ländliche Besucher bestünden eben Barrieren. Die klassische Musik muss seiner Überzeugung nach am Leben bleiben. „Wenn sie stirbt, dann die Musik auch tot“, erklärt er seine Motivation. Weil Orchester und Darsteller mit der aktuell besten Technik perfekt unterstützt werden, könne man auch in der letzten Reihe alles gut hören und verstehen.
Besonders freut den Veranstalter, dass von den 900 vorgesehenen Eintrittskarten im Vorverkauf schon die Hälfte bestellt worden ist. Bei Regen gibt es für 2 Euro Capes zu kaufen, und bei Sturm könne die Vorstellung eventuell auch am nächsten Tag stattfinden. Edertals Bürgermeister Klaus Gier freut sich als Schirmherr des Events über Munks Engagement und kann sich vorstellen, dass die Gemeinde auch künftig Veranstaltungen von ihm unterstützt.
Eintrittskarten gibt es ab 49 Euro. Einlass ist ab 19 Uhr, Vorstellungsbeginn um 20 Uhr. Nach etwa einer Stunde gibt es eine 20-minütige Pause. Der zweite Teil enthält den berühmten Gefangenenchor, der zum Schluss auch als Zugabe geboten wird.
Noch in der Nacht wird alles abgebaut und mit drei Sattelschleppern abtransportiert. Die Gemeindeverwaltung lässt die Platzbeleuchtung brennen und bittet jetzt schon die Anwohner, zwangsläufig entstehende Ruhestörungen zu entschuldigen. (hmz)
Diese prachtvolle Oper mit dem dramatischen Spiel um Liebe und Macht begeisterte bisher Hunderttausende von Zuschauern. Der Besucher wird von Beginn an durch die wunderschönen Stimmen, die Handlung, die prächtigen Kostüme und das eindrucksvolle Bühnenbild in den Bann gezogen. Es erwartet den Klassik-Besucher mit Giuseppe Verdis Nabucco eine der größten Opern der Musikgeschichte und zugleich ein wunderbares Open Air-Spektakel.
Man muss NABUCCO mit dem weltberühmten Gefangenenchor wenigstens einmal unter freiem Himmel und in einer grandiosen Inszenierung erlebt haben. Der gewaltige Chor der Gefangenen wird erklingen mit einem Aufgebot an klangstarken und facettenreich singenden Solisten. Open Air-Produktionen bedeuten für jedes Opernensemble eine besondere künstlerische Herausforderung. Hier gilt es Aufführung und Ambiente der Spielstätte zu einem unvergesslichen Opernspektakel zu vereinen. Sänger, Orchester, Regie und Technik müssen sich bei jeder Spielstätte neu auf die atmosphärischen und akustischen Gegebenheiten einstellen. Dies ist der Oper bei den bisherigen Sommer-Open-Air-Aufführungen mit über 2 Millionen Zuschauern hervorragend gelungen.
Überblick über das Werk: Grundlage der Oper ist das Libretto des Italieners Temistocle Solera (1816–1878). Die Handlung speist sich aus Legenden um den biblischen Herrscher Nabucco (dt. Nebukadnezar II), König Babylons von 605 bis 562 vor Christus. Mit seiner Herrschaft sind Bauten wie das Ischtartor, die Hängenden Gärten und der babylonische Turmbau verbunden. Hintergrund der Opernhandlung sind die Eroberung Jerusalems 587 v. Chr. und die Wegführung des jüdischen Volkes in babylonische Gefangenschaft 586 v. Chr. (2. Könige 25). Das Libretto übernimmt daraus nur wenige Motive. Die Handlung besteht aus vier Akten. (PR)