Schluss mit Helo: Trostlose Überraschung am Sommer-Wochenende

Das große Becken im Heloponte (Foto: w-d/Archiv)

Was ist nur in Wildungen los? Das Bad wurde komplett für immer geschlossen!

„Das Heloponte wird nie wieder öffnen.“ Mit dieser Nachricht überraschte Bad Wildungens Bürgermeister Gutheil gestern, am 23. Juni 2023, die Wildunger Öffentlichkeit. Es bestehe akute Einsturzgefahr.

Damit ist die Stadt um eine ihrer inzwischen charakteristischen „Attraktionen“ reicher: Ein großes leer stehendes Gebäude und eine verloren gegangene öffentliche Nutzung für die Wildunger und ihre Gäste. Es scheint ein Kennzeichen der Wildunger Stadtpolitik und ihrer Entscheider zu sein, solange eben keine Entscheidung zu treffen, bis die Zeit ihre Arbeit getan hat.

Wildungen-digital hat seit langem die Vorgänge über parlamentarische Anträge, externe Gutachten, neue Anträge und neue Gutachten verfolgt. Wenn Sie, liebe Leserinnen und Leser wollen, finden Sie diese alle in der SUCHEN-Funktion mit dem Stichwort Heloponte.

Kurz gesagt: Nachdem schon 2010, also vor 13 Jahren, das erste Gutachten der Firma Altenburg erklärte, welche Kosten mit einer umfangreichen Reparatur des Heloponte auf die Stadt zu erwarten sind, gab es einmal eine Chance auf eine echte Entscheidung mit der Frage, wie das Schwimmbad in Zukunft wirtschaftlicher betrieben werden kann, anstatt jährlich ein 2-Millionen-Euro-Defizit zu verursachen. Darauf folgten neue Gutachten und neue Beschlüsse und Anträge von Stadtverordneten und Bürgermeister. Ergebnis: Das Bad ist nun unbrauchbar und kein Neues geplant, und das angesparte Geld hat sich in Luft aufgelöst, wenn man der Berichterstattung glauben kann. Das ist zumindest der Eindruck, wenn man nicht ins Details geht.

Innerhalb unserer Redaktion herrscht von jeher die Auffassung, dass langfristig der wirtschaftliche Betrieb des Bades entscheidend ist, damit sowohl die Stadt als auch das Bad für die Zukunft gut aufgestellt sind. Dies wäre nur durch eine besucherstarke Option, also eine Therme erreichbar. Auch das wurde durch Gutachter schon vor Jahren verdeutlicht. Ein zweiter wesentlicher Aspekt ist, das bestehende Bad möglichst nicht schließen zu müssen, bis das neue geöffnet werden kann. Diese Option hat sich inzwischen erledigt. Trotzdem ist es ein großer Verlust an Zeit, das gleiche Gelände für das neue Bad wieder zu nutzen, weil der Abriss Risiken mit sich bringt, die auf neuem Grundstück schon in der Planung geklärt werden könnten. Also: Therme an neuem Ort, zum Beispiel in Verbindung mit dem Hotel Maritim.

Wir wollen hier Ihnen aber nichts vorgeben sondern laden Sie ein, die unter diesem Beitrag stehende Kommentarfunktion zu nutzen, damit sie Ihren Stadtpolitikern eine Rückmeldung geben!

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10 Kommentare

  1. @ Eckhard Bock
    Was ist daran polemisch, eine „Nachrichtenseite“ zu kritisierten, die sich plötzlich zur Schnittstelle in der Kommunikation zwischen Bürger und städtischen Politikern machen will, wo sie doch sonst eher mit Begeisterung das Gegenteil bezwecken wollte?

    • @Doris Klein

      Ich glaube zu wissen was sie mit: „Weil sich diese „Nachrichtenseite“ nach und nach immer mehr ins Abseits geschossen hat“ meinen.

      Die DNA einer Demokratie ist die freie Meinungsäußerung.

      Innerhalb einer demokratisch geprägten Gesellschaft muss jeder Demokrat akzeptieren, dass Menschen, zu den verschiedensten Themen und gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Abläufen, andere Meinungen haben dürfen.

      Die Meinung selbst muss man ja nicht akzeptieren.

      Wer jetzt jedoch auf Grund seiner Meinung, die nicht den allgemeinen inhaltlichen Vorgaben entspricht, von den gesellschaftlichen Institutionen, von anderen Menschen, öffentlich diffamiert, bloßgestellt, ja ausgegrenzt wird – nur weil er/sie eine andere Meinung vertritt – als eine vermeintliche Mehrheit in der Gesellschaft, wer das macht, der stellt sich mit den verbliebenen Diktatoren auf eine Stufe.

      Die freie Meinungsäußerung ist ein wesentlicher Bestandteil für einen (letztendlich) stimmigen und aufbauenden Entwicklungsprozess.

      • Ich sehe das etwas anders. Freie Meinungsäußerung ist der Kern der Demokratie, aber man sollte zwischen permanenter Hetze und Meinung oder Kritik einen Unterschied mache. Und man sollte bei seinen Berichten auch bei der Wahrheit bleiben. Ansonsten sollte man eine Seite als das bezeichnen was sie ist: subjektiv und einseitig gefärbt.
        Öffentliche diffamiert und bloßgestellt wurde auch hier, allerdings als „Nachricht“ verpackt. Und das wissen die Seitenbetreiber ganz genau.

        Warum werden wohl bei seriösen Nachrichtenmagazinen und Portalen persönlich gefärbte Ansichten einzelner Redakteure als Kommentar oder Meinung gekennzeichnet? Hier gab es Zeiten, da wurde grundsätzlich nur gemotzt, gemeckert und teilweise sogar falsche Behauptungen aufgestellt. „Journalismus“, und sei es auch auf privater Ebene und rein hobbymäßig, hat Grundsätze. Und die sehen eben anders aus.

        Wie man an den wenigen Kommentaren und sporadisch auftauchenden Artikeln sehen kann, ist diese Seite sowieso fast tot. Es könnte natürlich auch mit der personellen Zusammensetzung der Redaktion zu tun haben… 😉

        Egal wie und welche Meinung man hat, ich brauche diese Seite definitiv nicht als Kommunikationsmittel zwischen mir und Wildunger Politikern. Wie ich oben schon sagte, die schreibe ich bei Bedarf gern selbst an.

        • Leser sollten Frau Klein beglückwünschen, dass sie für Wikipedia’s folgender Definition ein überaus gelungenes Beispiel geliefert hat!
          Polemik (von griechisch πολεμικός polemikós ‚feindselig‘ bzw. πόλεμος pólemos ‚Krieg, Streit‘)[1] bezeichnet einen meist scharfen Meinungsstreit im Rahmen politischer, literarischer oder wissenschaftlicher Diskussionen. Ziel ist, die eigene Meinung auch dann durchzusetzen, wenn sie sachlich nicht oder nur teilweise mit der Realität übereinstimmt.

          Die Duden-Definition passt auch sehr gut: „scharfer, oft persönlicher Angriff ohne sachliche Argumente [im Rahmen einer Auseinandersetzung] im Bereich der Literatur, Kunst, Religion, Philosophie, Politik o. Ä.“

  2. Das Welt-Bad ohne Hallenbad und Freibad: welch eine Schande für Bad Wildungen! Das haben wir dem Bürgermeister und den Politikern zu verdanken. Vor ein paar Jahren war es doch ähnlich, da stellte man vor Eröffnung im Freibad fest, dass einige Deckenrandsteine marode sind, und es wurde dann zum Ende der Saison eröffnet. Damals war die Rechnung 70000, EU. Man sagte mir: die sind nicht lieferbar. Ich hätte die Steine sofort aus Italien bekommen, mit einbauen 4000 EU. Bad Wildungen geht schon 30 Jahre abwärts. Die Politiker und der Bürgermeister sollten doch abtreten, wenn sie Moral hätten.

    • Doris Klein, Lars Müller, …

      … mit Polemik und Schuldzuweisungen kommt man nicht weiter.

      Aus dem Blickwinkel eines Betrachters.

      Die Bad Wildunger Politik, sie hat schon seit Langem ein, weit über die Grenzen, auffallendes Problem in der Findungspolitik:

      Bei fast allen für die Stadtentwicklung wichtigen Projekten (…) verharrt man in endlosen Diskussionen und Debatten; dadurch kommt es zu keiner letztendlichen, für die Stadtentwicklung so wichtigen Entscheidung.

      Dieser oft extreme Meinungsunterschied führt dazu, dass man die verschiedensten Gutachten in Auftrag gibt. Gutachten nach Gutachten, mit denen man sich erhofft, aus der festgefahrenen Situation befreien zu können. Meist jedoch ohne wirklichen Erfolg.

      Mit diesem schon seit langer Zeit anhaltenden Zustand werden die für Stadtentwicklung so wichtigen Impulse, eine dynamische Stadtentwicklung in Gang zu bringen, blockiert bis hin verhindert.

      Hier wirklich neue Wege, neue Konzepte finden, die tatsächlich die Findungs- und Entscheidungsprozesse beflügeln, ja sie für die Parlamentarier/innen vereinfachen, wäre dies jetzt nicht dringend angesagt?

      Hier sehe ich das eigentliche Problem:

      Die Bereitschaft neue Wege einzuschlagen, neue Konzepte zu verfolgen, dies alles geht erkennbar in Bad Wildungen gegen Null.

      In der jetzigen Situation wäre ein Neuanfang, ja ein neuer stimmiger Findungsprozesses, dringend angesagt. Damit die Entscheidungsträger auch tatsächlich die notwendigen Informationen und das notwendige Wissen bekommen, eine letztendliche kluge, d. h. im Sinne einer zukünftigen Stadtentwicklung, sowie des mehrheitlichen Bürgerwillens, insbesondere mit Blick auf die Finanzierbarkeit, treffen können.

      Ich befürchte jedoch: Das Problem neues „Heloponte II“ möchte man jetzt so schnell wie möglich vom Tisch bekommen. Nun wird schnellstmöglich eine 08/15 Standardvariante realisiert.

      Die Bad Wildunger, sowie alle potentiellen Gäste des neuen „Helopontes II“, sie alle werden nie erfahren, was für eine hoch attraktive und wirtschaftliche maritime Freizeitanlage man hier in Bad Wildungen hätte realisieren können.

      Da stellt sich die Frage: Warum sind eigentlich einige Städte und Regionen anderen Städten und Regionen immer weit voraus?

  3. Ich bezweifle, dass ein Kommentar hier den Stadtpolitikern irgendeine „Rückmeldung“ geben könnte oder wird.
    Warum?
    Weil sich diese „Nachrichtenseite“ nach und nach immer mehr ins Abseits geschossen hat.
    Um mit den Stadtpolitikern in Kontakt zu treten, kann ich eine E-Mail schreiben. Das ist direkter und kommt definitiv beim Empfänger an.

    Will sich Wildungen digital jetzt plötzlich zum Sprachrohr der Bürger machen? Das versuchen ja schon andere.

    • Nur Mut! Zweifel sind immer gut. Sie können uns im Alltag ebenso wie Politiker und Wissenschaftler zum Nachdenken anregen. Erfahrungsgemäß bewirken Anregungen, Kommentare sowie Kritik in veröffentlichten Stellungnahmen oder auch „offenen Briefen“/Leserbriefen mehr Aufmerksamkeit als private Mails.
      Zweifel sind auch an der inklusiv geäußerten Behauptung angebracht, diese Nachrichtenseite habe sich „nach und nach immer mehr ins Abseits geschossen“. Als nämlich in Covid-Pandemie- und Lockdown-Zeiten teils wegen behaupteter Gefahren und virologischer Zusammenhänge von der Bundes- bis zu unserer kommunalen Ebene Freiheits- und weitere Grundrechte außer Kraft gesetzt wurden, freuten sich viele Leser, hier Informationen über andere Erkenntnisse, beispielsweise aus der Schweiz oder Schweden lesen zu können. Kurz darauf war „hintenherum“ zu hören, die beiden Rathaus-Spitzen habe dies nicht gefreut und darum seien sie gegen eine Zusammenarbeit mit „Verschwörungstheoretikern“. Mittlerweile hat sogar ein Herr Lauterbach damalige Fehler eingestanden.
      Soviel also nur zu Ihrer Umkehr des Ursache-Wirkungs-Prinzips. Die erwähnten damaligen Beiträge dieser Seite können noch im Archiv der Jahre 2020/21 gefunden werden.
      Im Übrigen ist das Ausbleiben einer Reaktion auf einen Artikel kein Indiz dafür, dass er nicht gelesen wurde. Denn es ist ja durchaus möglich, dass jemand deswegen nicht öffentlich Stellung nimmt, weil eine folgende Diskussion darüber nicht gewünscht wird.

      • Und Sie können es nicht lassen:

        „Kurz darauf war „hintenherum“ zu hören, die beiden Rathaus-Spitzen habe dies nicht gefreut und darum seien sie gegen eine Zusammenarbeit mit „Verschwörungstheoretikern“.“

        Genau DAS meine ich. Es geht nicht ohne Spitzen und Seitenhiebe. …

        Ihre Erklärung zur ausbleibenden Diskussion ist irgendwie niedlich. Ich kann mich erinnern, dass die Diskussionen früher mit wesentlich mehr Teilnehmern und lebhafter geführt wurden. Woran das wohl liegen mag? 🤔

  4. Meine Meinung

    Jetzt wo der Super-Gau eingetreten ist, sollte kein blinder Aktionismus (um die Nachfolge des Helopontes) bei den Endscheidungsträgern aufkommen. Dies könnte fatale Folgekosten für die Stadt Bad Wildungen mit sich bringen.

    Mit blindem Aktionismus wurde (in der Regel) noch nie ein vermeintlich sinnvolles Projekt erfolgreich zur Umsetzung gebracht.

    Eine zweit- oder drittklassige, auch eine überdimensionierte bzw. eine zu hoch klassifizierte maritime Freizeitanlage, könnte für eine Kleinstadt wie Bad Wildungen, die ihre zukünftige Entwicklung (tonangebend) im Gesundheits-, Wellness- und Erlebnistourismus sieht, fatale Folgen haben.

    Was also in der jetzigen Situation, „wo das Kind in den Brunnen gefallen ist“, tun?

    Jetzt sollte, ein dem Projekt wirklich angepasster, tabuloser, d. h. nach allen Seiten hin offener, Findungsprozess, mit einem Zeitfenster versehen, vom Bauherrn bzw. vom Investor an einem Ort initiiert werden, wo jeder Interessierte und jede Interessierte (fortwährend) die eingebrachten Vorstellen, den aktuellen Planungstand, verfolgen kann; wo jeder seine eigenen Ideen und Vorstellungen einbringen (somit vorstellen) kann; wo die präsentierten Vorstellung/Planungen konstruktiv kritisiert, sowie mit eigenen Ideen und Vorstellungen befruchten werden können.

    Jetzt wird der Eine oder die Andere wieder aufschreien:

    Was haben wir den die letzten 10 Jahre gemacht?

    Darauf könnte ich nur antworten: Jedenfalls nichts, was
    der Größe und Wichtigkeit des Projektes,
    der dafür notwendigen Investitionssumme,
    insbesondere dem mehrheitlichen Bürgerwillen und der zukünftigen Stadtentwicklung, wirklich zuträglich – somit gerecht gewesen wäre.

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