Bäume im Topf im Schloss Hirschgarten

Florian und Thomas George von der Bonsai-Interessengemeinschaft Schwalm-Eder

Ausstellung der Bonsai-Interessengemeinschaft Schwalm-Eder war Publikumsmagnet

Am 7. und 8. Mai zeigten Bonsai-Begeisterte die Ergebnisse ihrer jahrelangen Klein-Arbeit: über 40 Bäume in eigens für sie hergestellten Töpfen und Schalen aus Keramik. Die kleinen bunten „Zöglinge“ wurden von einigen hundert Besuchern an diesen beiden Tagen bewundert. Das warme wolkenlose Wetter ließ ausreichend Zeit, um die Feinheiten dieser Kunstwerke zu betrachten, und interessierten Besuchern über das Entstehen und Pflegen der Miniaturpflanzen zu erzählen.

Das Wichtigste sei hier verraten: Bonsai-Samen wurden nicht verkauft. Die Mini-Bäume werden in jahrelanger täglicher Pflege in diese Form gebracht. Das geschieht mit Stecklingen, aber oft werden auch bereits viel größere Exemplaren quasi zurückgezogen. In beiden Fällen gehören dazu eine Menge Arbeit, ein gutes Auge für die Form, Geschick beim Schneiden von Wurzeln und Zweigen oder beim Anlegen von Drähten, und vor allem ganz viel Geduld. Durch das Schneiden wachsen immer wieder neue kleine Äste und Zweige nach, die nach und nach zu einer schönen Krone werden dem Baum seinen ganz eigenen Charakter geben.

Bonsai kommt aus dem Japanischen und bedeutet frei übersetzt „Baum in der Schale oder im Topf“. Zusammen mit der Schale und der Bodengestaltung soll der Baum den gleichen Eindruck vermitteln wir ein in der freien Natur gewachsener Baum. Auch wenn es sehr alte Bonsai gibt, manche in Japan bereits über 1000 Jahre, so sind es doch die Form und das Erscheinungsbild, die den Bonsai attraktiv machen. Und Bonsais wachsen genauso schnell, wie die anderen Bäume.

Ein Wald in Bonsai

Damit der kleine Baum in die richtige Form kommt, werden auch Drähte genutzt, die für kurze Zeit die Richtung vorgeben, in der die kleinen Äste sich bewegen sollen. Ganz wie bei den großen Vorbildern, Spalierbäumen zum Beispiel.

Typische Bonsai-Arten sind natürlich Arten mit kompaktem Wuchs und kleinen Blättern oder Nadeln wie Dreispitzahorn, Fächerahorn, Japanische Ulme, Sicheltanne, aber auch heimische Arten wie Wacholder und Kiefer. Auf der Ausstellung waren sogar Buche, Birke und Kastanie in Miniform zu sehen – ganz besondere Anblicke, weil die Naturform gleich daneben in voller Blüte stand.

grosse und kleine Bäume

Florian und Thomas George von der Bonsai-Interessengemeinschaft Schwalm-Eder sieht man ihre Begeisterung für dieses spezielle Hobby an. Jeder Baum, jede Schale ein Unikat, Ergebnis langer Stunden der Beschäftigung und Konzentration – damit kommt man zur Ruhe, Hektik und Stress haben bei Bonsai keine Chance. Jede einzelne Pflanze wirkt als ein eigener Ort – mit Phantasie kann dieser auch ergänzt werden: vielleicht zu einem japanischen Garten, mit Tee-Zeremonie…. der weiteren Ausgestaltung sind keine Grenzen gesetzt. Anregungen hält die Natur, aber vor allem auch das Herkunftsland der Bonsai-Tradition, Japan, bereit. Hier waren Vater und Sohn George bereits. In traditionellen Bonsai-Gärten haben sie neue Ideen gewonnen. Nach wie vor sie sind sie deutlich sichtbar mit viel Freude bei ihrem Hobby – das hat sich auf jeden Fall auf die vielen Besucher übertragen. Umrahmt von dem Ambiente der mehrhundertjährigen Schlossanlage gab es an diesem Wochenende für die Besucher vieles Interessante und Ungewohnte zu entdecken – herzlichen Dank an die Veranstalter und die Aussteller für ihr Engagement.

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