Ukraine-Solidaritätskundgebung: Die drei Hauptredner (Teil 3)

Heute die ungekürzte Rede des stellvertretenden Stadtverordnetenvorsitzenden Walter Mombrei vom 2. März 2022

Nachfolgend dokumentiert die Redaktion die Rede von Walter Mombrei, stellvertretender Stadtverordnetenvorsteher, vom 2. März 2022 auf dem „Postplatz“ in Bad Wildungen.

Sehr geehrte Mitbürgerinnen und Mitbürger,

ich möchte in Vertretung des Stadtverordnetenvorstehers Dr. Edgar Schmal und im Namen des Bad Wildunger Stadtparlaments für Ihr Kommen bedanken.

Wir alle sind, glaube ich, hier, weil wir bemerken, dass Frieden in Europa und auf der Welt keine Selbstverständlichkeit ist. Ein erbarmungsloser Aggressor hat den Frieden gebrochen und hat seine Truppen in sein Nachbarland, die Ukraine geschickt, um seine Großmachtpläne zu verwirklichen.

Er nimmt keine Rücksicht darauf, dass die Ukrainer – ja auch nach seinen eigenen Worten – ein Brudervolk der Russen sind. Er betrügt seine eigene Bevölkerung und die Welt mit seiner Begründung für diesen sinnlosen Krieg.

Wir sind mit unseren Gedanken und Gebeten bei den Menschen in der Ukraine, die unendliches Leid ertragen müssen.

Die allermeisten von uns haben keinen Krieg am eigenen Leib erlebt; wir konnten uns auch – bei allen Differenzen mit dem Regime in Russland – nicht vorstellen, dass es in Europa noch einmal so weit kommen könnte. Dies war eine Illusion, und doch dürfen wir den Glauben an eine friedliche Welt nicht verlieren.

Die russische Bevölkerung ist nicht unser Feind, sie ist auch nicht der Feind der Ukraine.

Deshalb musste ja Wladimir Putin Lügen verbreiten, um den mörderischen Überfall zu begründen. Bei allem Zorn über das, was jetzt passiert, bei allen Überlegungen zur Steigerung unserer Verteidigungsbereitschaft dürfen wir das nicht vergessen.

Gerade wir Deutschen haben im Zweiten Weltkrieg noch weit schlimmer schwerstes Leid über unsere Nachbarn gebracht, und doch hat man uns nach dem Ende der Naziherrschaft die Hand zur Versöhnung gereicht.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, was ist zu tun:

1.) Wir alle müssen jetzt dem ukrainischen Volk zur Seite stehen, wie es nur irgend geht.

2.) Wir müssen uns eingestehen, dass wir mehr für unsere Freiheit, für unsere Demokratie eintreten müssen, auch wenn dies unbequem ist und Opfer verlangt.

3.) Wir dürfen bei allem nicht aus den Augen verlieren, dass die russische Bevölkerung nicht unser Feind ist und niemand bei einem neuen kalten oder gar heißen Krieg gewinnen kann.

Ich bedanke mich nochmals bei Ihnen, dass Sie hier waren.

Walter Mombrei

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