Kurhaus: Debatte um Neustart beginnt

In der Stadtverordnetenversammlung am 7. März diesen Jahres wurden erstmals die Ergebnisse einer Abfrage des Magistrats bei diversen Interessenten für die Nutzung des Kurhausgeländes vorgestellt. Insgesamt wurden sechs Konzepte in Kurzform präsentiert. Der Planungsausschuss wird sich in den nächsten Monaten damit beschäftigen. Er soll der Stadtverordnetenversammlung eine Empfehlung aussprechen, mit welcher Investorengruppe weitere Gespräche geführt werden sollen. Wenn sich ein tragbares Konzept herauskristallisiert, soll letztendlich ein Verkauf des Kurhausgeländes realisiert werden. Alternativ könnte auch ein Engagement der Stadt bei der Nutzung der Fläche erörtert werden.

Zum Verlauf der Sitzung erreicht uns eine Stellungnahme unseres Gastautors Eckhard Bock, die wir Ihnen nachfolgend zur Diskussion stellen. (red)

Bad Wildungen plant
von Eckhard Bock

Am Abend des 7. März, abends 19:30 Uhr, zur Parlamentssitzung in der Wandelhalle in Bad Wildungen, sollten eigentlich die eingebrachten Ideen und Konzepte zur Neugestaltung des Projekts bzw. des Areals „Neues Kurhaus“, mit Blick auf die von den drei Planungsbüros erstellten Expertisen, vorgestellt und beraten werden.

So jedenfalls konnte man es einem öffentlichen Schreiben von der Stadt Bad Wildungen entnehmen. Und so habe ich mir das, für ein Projekt dieser Bedeutung für Bad Wildungen, auch vorgestellt.

Wer sich an diesem Abend Hoffnung machte, endlich einmal konkrete, gut durchdachte Vorstellungen für das Neue Kurhausprojekt bzw. für dessen Areal, insbesondere auch eine mit dem Projekt in Verbindung stehende zukunftsweisende, auf Eigendynamik basierende, Stadtentwicklung präsentiert zu bekommen, der wurde (meiner Meinung nach) maßlos enttäuscht.

Selbst ein für so ein Projekt notwendiger Findungsprozess, der die beste Idee bzw. das beste Konzept hervorbringen könnte, wurde lapidar – mit meinen Worten wiedergegeben: „Dann sollen die uns doch mal ihre Idee bzw. ihr Konzept vorstellen – und wir werden uns dann entscheiden.“

Ich glaube nicht, dass ein/e Parlamentarier/in wirklich in der Lage sein wird, hier das Richtige, somit das wirklich Zukunftsweisende, für eine Stadt zu entscheiden.

Nein, die Idee bzw. das Konzept sollte, innerhalb eines öffentlichen (Ideen-) Wettbewerbs, den jede/r Interessierte verfolgen und auch direkt und indirekt beeinflussen kann, beweisen, dass es die beste Idee, das beste Konzept für die Stadt ist.

Ich möchte das auch mit einer Metapher begründen:

200 Mio. Jahre haben die Dinosaurier die Erde dominant besiedelt und beherrscht. Nach dem Meteoriteneinschlag suchte man, unter allen verbliebenen Lebewesen, nach Lösungen, nach neuen Ideen und Konzepten für ein sicheres zukünftiges (Über-) Leben.

Eine kleine „Maus“ trat hervor und sagte: Ich habe ein Idee und ein Konzept, wie wir in Zukunft nicht nur überleben, sondern uns auch rasant weiterentwickeln können. Die mächtigen Dinosaurier lächelten nur und sagten: Das ist ja lieb von dir, kleine Maus, aber glaubst du wirklich, dass du das leisten werden kannst?

Sie lehnten den Vorschlag ab.

Was aus den Dinosauriern und der kleinen „Maus“ geworden ist – dies wissen wir heute: Die Dinosaurier sind ausgestorben und die kleine Maus hat sich zu einer intelligenten und wissenden Spezies (dem heutigen Menschen) weiterentwickeln können.

Die Moral aus der Geschichte: Unterschätze keine Idee, kein Konzept, schon gar nicht wenn man es selbst nicht nachvollziehen kann, denn es könnte die Grundlage für eine zukunftsweisende Entwicklung sein.

In der natürlichen Evolution gibt es auch keine Begutachter/innen, nein, hier muss sich jede neue Idee beweisen.

Wir Menschen haben heute das Wissen und Können, diese Prozesse (mit den entsprechenden Hilfsmitteln) extrem abzukürzen – sie im ersten Schritt theoretisch zu gestalten.

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