Bad Wildungen: Stadtverordnete beschließen Schluss mit Plastik

Immer mehr Plastikmüll? So soll es nicht weiter gehen. Foto: M. Zimmermann


Der Slogan, mit dem Stadtverordneter Thomas Buch von Bündnis90/Die Grünen in der vorigen Sitzung des Stadtparlaments die anwesenden Volksvertreter überzeugte, hat es in sich: „Global denken – lokal handeln!“
Mit der Aufforderung, die Stadt solle „mit gutem Beispiel vorangehen“, begründete CDU-Fraktionsvorsitzender Marc Vaupel die Zustimmung seiner Fraktion zu einem Beschlussvorschlag der GRÜNEN. Demzufolge soll für regelmäßige Veranstaltungen der Stadt beziehungsweise des Stadtmarketings ein Verbot von Einweg-Geschirr, -Besteck und -Bechern in die Marktsatzung aufgenommen werden. Zudem solle die Stadt in künftigen Pachtverträgen mit Gastronomen, Veranstaltern und Marktbeschickern eine entsprechende Verzichtserklärung aufgenommen werden.
Diese beiden Punkte wurden nach teilweise detaillierter Diskussion – Dr. Schultheis (FWG) erinnerte sogar daran, dass man im Umweltausschuss bereits vor 20 Jahren darüber diskutiert habe – einstimmig beschlossen. Die Stadtverordnete Regina Preysing (LINKE) stellte den Zusatzantrag, dass in der Wandelhalle das Heilwasser nicht mehr in Plastikbechern angeboten werden solle. Obwohl Bürgermeister Ralf Gutheil zu bedenken gab, dies sei personalaufwändig und verursache relativ hohe Kosten, wurde einstimmig beschlossen, den Magistrat zu beauftragen, in diesem Sinne eine entsprechende Lösung zu finden.
Ebenso wurde auf Antrag des SPD-Fraktionsvorsitzenden Walter Mombrei beschlossen, den Magistrat zu beauftragen, mit Gastronomen und infrage kommendem Einzelhandel zu vereinbaren, auf freiwilliger Basis möglichst Plastikverpackungen und -tüten sowie -geschirr und -besteck aus dem Sortiment zu nehmen.

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1 Kommentar

  1. Das ist doch eine sehr lobenswerte Initiative. Wahre Größe liegt im Verzicht, sagt man. Ein Anfang immerhin. Auch wenn da jemand meinen könnte, das sei doch derzeit sowieso ein unaufhaltsamer Trend. Die Grünen als parlamentarische Erben der einst verfemten Ökopaxe gewinnen gerade die öffentliche Meinungsführerschaft beim Thema Umweltschutz. Da gäbe es auch vor Ort vermutlich noch einige andere Ziele, die im öffentlichen Raum und bei Gewerbetreibenden anzustreben wären.
    Einige Beispiele gefällig? Verzicht auf Möbel aus Regenwald-Hölzern für Wohnung, Garten und Parks. Verzicht auf Plastik-Spielzeuge in giftigen Farben aus China. Verzicht auf Hamburger mit Rindfleisch aus Argentinien. Verzicht auf Billigsttextilien, die mittels ausbeuterischer Arbeits- und Lohnverhältnisse in Bangladesh erzeugt wurden. Ach – das wäre ja wohl eher ein SPD-Thema, von wegen der internationalen Solidarität. Aber wer würde sich schon eine noch unpopuläre Initiative zutrauen?

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