Höhere Gebühren für Kinderbetreuung?

Anke Blume (Foto: PR)

FREIE WÄHLER Bad Wildungen gegen weitere finanzielle Belastung von Eltern.

Die geplante Erhöhung der Kinderbetreuungsgebühren für die Ganztagsplätze in der jetzigen Situation der Corona-Pandemie mit den damit verbundenen Unsicherheiten lehnen die Freien Wähler ab.
Klar sei, dass die Betreuung der Jüngsten den städtischen Haushalt belastet, aber was solle falsch daran sein? Dafür sei der Haushalt da, damit die breite Allgemeinheit vor Ort wohlverdient gut leben könne.
Kira Hauser gibt zu bedenken, dass mit den angedachten Gebührenerhöhungen insbesondere solche Eltern finanziell stärker belastet werden, die in der momentanen Zeit ohnehin außergewöhnlich viel zu schultern haben. Neben beruflichen Existenzbedrohungen mit einhergehenden Einkommensverlusten sollten nicht auch noch Ungewissheiten im Hinblick auf Betreuungskosten und -kontinuität den Alltag überschatten.
Beteiligung an der Kinderbetreuung sei eine gesellschaftliche Aufgabe, für die Anreize direkt vor der eigenen Haustüre geschaffen werden sollten.
Es müsse daher kreativ nach Einsparpotentialen und Alternativen gesucht werden. Zum Beispiel könnte verstärkt in die Ausbildung privater Kindertagesbetreuung investiert werden, die dann flexibel unterstützen könnten. „Tagesmutter“ – „Leihopa“ – „Kindergartentante“- „ErzieherInnen“ – Bad Wildungen, Ort der Vielfalt, so stehe es doch auf diesen Schildern an den einfallenden Straßen.
„Es muss überlegt werden, ob und in welchem Maße städtische Liegenschaften, wie zum Beispiel Dorfgemeinschaftshäuser, temporär als kostengünstige Kindertagesstätten genutzt werden können, so wie in der Vergangenheit das Neue Kurhaus als Ausweichplatz für Webers Kindergarten zur Verfügung stand“, ergänzt Anke Blume.
KiTa-Plätze erforderten, auch wenn sie von den Eltern bezahlt würden, einen deutlichen Zuschuss durch den städtischen Haushalt. Hier müssten die Beschäftigungsverhältnisse der Eltern – also der regionale Arbeitsmarkt – angemessen berücksichtigt werden.
In der neuen Satzung gebe es dahingehend keine Regelung zur sinnvollen Vergabe der Betreuungsplätze, Berücksichtigung der Vielfältigkeit familiärer Situationen in unserer Stadt erachten die Freien Wähler jedenfalls für geboten und erwarten, dass die Stadt den durch die Vertagung der Entscheidung entstandenen Zeitgewinn nutzt, um hier zeitgemäß und situationsangepasst nachzubessern.

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