Quo Vadis – Wohnungsbau in Bad Wildungen?

CDU beantragt kleinere Parzellen für teure Bauplätze in Bad Wildungen

Schon seit einiger Zeit liegt unseren Stadtverordneten das beplante Baugebiet „Am Katzenstein“ im Umfeld der Rheumaklinik quer im Magen.

Vor einigen Jahren wurden hier auf Antrag der CDU in besonderer Lage große Grundstücke mit bis zu 2500 qm Fläche für repräsentative Villen- und Einzelhausbebauung ausgewiesen. Ein Problem waren von Anfang an die Erschließungskosten von mindestens drei Millionen Euro. Die Stadt ging hier nicht in Vorleistung, weil nicht sicher war, dass die Nachfrage ausreicht, um diese Kosten über den Grundstückspreis wieder hereinzuholen.

Nun die Kehrtwende:

Die CDU Fraktion beantragte durch ihren Sprecher Helmut Simshäuser eine Umplanung. Nun sollen Grundstücke mit etwa 800 qm Fläche vermarktet werden. Allerdings sollen auch mehrere Grundstücke zusammengelegt werden können, um sie mit nur einem Haus zu bebauen. Simshäuser wies außerdem darauf hin, dass das Rathaus bei der ursprünglichen Lösung die Interessenten nur ausweichend und hinhaltend beraten habe.

In der Aussprache lehnte Regina Preysing (Linke) diesen Vorschlag aus ökologischen Gründen ab. Sie regte an, dort eher einen parkähnlichen Wald anzulegen. Preysing: „Wenn schon drei Millionen für Entwicklung von Wohnungsbau aufgewendet werden sollen, dann doch wohl eher in Richtung sozialen Wohnungsbau, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.“

SPD Sprecher Walter Mombrei entgegnete: „Die Welt ist nicht gerecht, lassen sie es uns versuchen“. Er und ein Großteil der SPD Fraktion stimmten gemeinsam mit FDP, FWG und der Fraktion Bündnis90/Die Grünen dem Antrag der CDU zu.

So wurde der Antrag mit 30 Ja Stimmen und 2 Neinstimmen beschlossen.

Wir meinen:

Bei dem in Rede stehenden Baugebiet ist es sicher kein Weltuntergang, wenn man hier ein weiteres Baugebiet für Ein- und Zweifamilienhäuser zulässt. Andererseits kann ernsthaft niemand bestreiten, dass der Flächenverbrauch in der Bundesrepublik bedenkliche Ausmaße angenommen hat. Das kann und darf so nicht weitergehen. Als die Grünen vor kurzer Zeit in dieser Richtung dachten, ernteten sie eine Shitstorm, der sie sofort wieder zum Zurückrudern veranlasste. In der modernen Städteplanung werden längst Gegenmodelle entwickelt: Schaffe Wohnraum, der ökologischen Ansprüchen genügt – bezahlbar bleibt – wenig Fläche verbraucht und gute Architektur darstellt. Ein Vorzeigeprojekt könnte die Sanierung der Bauruine Parkhöhe sein – wo bleibt hier eigentlich das Engagement der Stadt? Das Regierungspräsidium hat beim neuen Regionalplan die Stadt längst darauf hingewiesen, dass ihr Flächenverbrauch eindeutig zu hoch ist.

Hat Ihnen unser Artikel gefallen?

1 Kommentar

  1. Da gibt es ganz viele Möglichkeiten um die Erschließung nicht vor zu Finanzieren. Zum Beispiel eine Parzellierung zu erstellen und damit in den Verkauf gehen. Lieber Herr Simshaeuser Sie sollten sich mal am Markt orientieren was die Leute möchten und bezahlen können 800 m2 das verkauft sich garnicht,eher 500 bis 600 m2. Die Frage ist wie kommen sie auf 3 Million wenn noch keine Einteilung vorhanden ist. Ich würde ein großes Stück kaufen und somit das Projekt anschieben,bin gerade in der Planung von 14 Alten und Behinderten gerechte Häuser im Halbkreis zu erstellen,nach einem dänischen Modell,des weiteren ist ein Haus in Planung das mit Wasserstoff betrieben wir. Das wahre doch mal was für Bad Wildungen.

Kommentare sind deaktiviert.