…dass die Länder auch innerhalb Deutschlands unterschiedliche Regeln aufstellen, wie ihre Bewohner sich in Zeiten der Corona-Krise verhalten sollen, ist ja klar – wir sind ein föderalistischer Staat.
Aber auch in Kreisen und Gemeinden scheint es sehr unterschiedliche Auffassungen darüber zu geben, wie diese landes-eigenen Regeln nun umzusetzen sind.
So ist zum Beispiel in der Badestadt Bad Wildungen, die ihre Glanzzeiten und ihre heutige Bedeutung der Heilkraft der hier liegenden Wasserquellen verdankt, offenbar jede Wasserquelle auch eine potentielle Ansteckungsquelle mit dem Corona-Virus. Obwohl doch fast alle dieser Quellen auch in Tourismus-Hochzeiten nicht gerade von großen Menschenansammlungen umgeben sind.
Und das Wasser selbst hat heilende Kräfte, glaubt man den Aussagen der alten Ärzte. Zumindest vorbeugend ist es sicher sehr sinnvoll, Wasser zu trinken – und wir sollten doch alles tun, um die jedem innewohnenden eigenen Heilkräfte zu stärken.
Scheinbar sieht man das im Schwalm-Eder-Kreis auch so. Hier öffnet man die heilenden Quellen wie zum Beispiel den Sauerbrunnen in Geismar, damit der Teil der Bevölkerung der das möchte davon einen Nutzen hat.
Es geht in dieser Zeit viel um Solidarität und um Geduld und Disziplin – Held ist, wer auf dem eigenen Sofa bleibt. Aber sollte es nicht auch darum gehen, dass die Menschen Vertrauen haben können in die Regeln, an die sie sich halten sollen? Wäre es nicht hilfreich, dass die Gesundheit fördernde Aktivitäten auch weiterhin möglich bleiben? Sonst regen sich doch die Menschen unnötig auf, in all der Ungewißheit, die ohnehin schon besteht. Und das ist ganz sicher nicht gesundheitsförderlich.
Man braucht nicht alles zu verbieten, was Menschen eine Freude macht. Und gerade wenn wir diese Situation noch länger haben sollten, wofür gerade vieles spricht, sollte man kleine Highlights, die wirklich keine Gefahr darstellen, auch erhalten.
Das findet der Alleespatz.
