Bad Wildungen: Abriss rückt näher

Bewegung in Sachen Kurhausgelände

Die durch das Feuer geschädigte Bäderabteilung des Kurhauses. (Foto: rpr)

Da in der Bäderabteilung des Kurhauses, vermutlich durch Brandstiftung, vor einiger Zeit ein größerer Schaden entstanden war, beantragte die SPD-Fraktion, dass der Abbruch des maroden Gebäudeteils durch den Magistrat veranlasst werden solle. Vorher müsse noch geklärt werden, wie hoch die durch die Brandversicherung zu leistende Entschädigung sei.

Die SPD vermutet, dass aufwändige Sicherungsmaßnahmen durchzuführen seien, wenn nicht abgerissen werde. Dies bestätigte Bürgermeister Ralf Gutheil. Auch für eine weitere Vermarktung des Kurhausgeländes sei der Abbruch der Bäderabteilung ein Vorteil, mutmaßte die SPD. Im Prinzip stimmten die Fraktionen dem Vorschlag zu, beschlossen allerdings die Überweisung des Antrages in den Finanzausschuss. Dort sollen die Abrisskosten und die zu erwartende Versicherungsentschädigung benannt werden. Dann soll der Finanzausschuss endgültig über den Antrag abstimmen.

In der Begründung des Antrags spannte Fraktionssprecher Wolfgang Nawrotzki (SPD) den Bogen noch etwas weiter. Mit dem Abriss solle zudem ein weiterer „Lost Place“ im Kurgebiet beseitigt werden. „Davon haben wir ja einige zu bieten, von denen konkrete Gefahren ausgehen“, so Nawrotzki. In Bezug auf ein anderes Sorgenkind, die Parkhöhe, sagte er: „Wir stehen ja alle ziemlich fassungslos davor, dass sich in mehr als zwei Jahren nach dem Verkauf noch nichts getan hat. Es ist wohl immer noch so, dass der Erwerber Mühe hat, für den ersten Bauabschnitt eine Baugenehmigung zu erhalten.“

Hinsichtlich der weiteren Entwicklung beim Kurhausareal konnte der Bürgermeister nichts Neues berichten. Der mögliche Investor hatte ja einen Stopp bis zum Ende der Sommerpause angekündigt. Die ist jetzt allerdings zu Ende.

Wir meinen: Bürgermeister Gutheil hatte angekündigt, dass in der Verwaltung eine Arbeitsgruppe damit beschäftigt werde, eine Zukunftswerkstatt für die Entwicklung der Kurgebiete vorzubereiten. Die jetzt eingetretene Pause in Bezug auf das umstrittene Hotelprojekt kann vielleicht sogar Schlimmeres verhindern. Die Stadt sollte das Kurhausgelände mit seinen Entwicklungsmöglichkeiten zu einem zentralen Bestandteil der Zukunftswerkstatt machen. Erst im Lichte der erarbeiteten Ergebnisse könnte man dann die mögliche Zukunft des Kurhausgeländes diskutieren und darüber entscheiden. Ein überstürzter Verkauf ohne vernünftiges Konzept wäre kontraproduktiv. So viel Zeit muss sein. (Ederer)

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