Weltkulturerbe – Wildungen bald ohne „Bad“?

PM der Freien Wähler, von Kira Hauser

Anblick der verwilderten Grünanlage im Dezember 2020 (Foto: FW/pr)

Während Bad Kissingen, Bad Ems und Baden-Baden von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgezeichnet worden sind, arbeitet Bad Wildungen daran, sein historisches Erbe zu vernichten und setzt seine Badqualifikation leichtfertig aufs Spiel. Nach der Ausstellung „101 Häuser, die verschwunden sind“, zeigt nun „Balnea“, welch eindrucksvolle Gebäude bereits vernichtet wurden. Geht es nach dem jüngsten Beschluss der Stadtverordneten, wird sich das Kurhaus bald hier einreihen. Die Freien Wähler verstehen immer noch nicht, warum dieses vorsätzlich vernachlässigte Prachtgebäude nicht endlich wachgeküsst wird. Nutzungsmöglichkeiten gäbe es viele: Von der Bücherei und dem Archiv über Räume für das Mehrgenerationenhaus bis hin zu Ausweichmöglichkeiten für die örtlichen Schulen oder die technische Hochschule Mittelhessen mit medizinischen Ausbildungsgängen sind vielseitige Nutzungen denkbar. Angebote für Familien fehlen in Bad Wildungen an jeder Ecke und könnten dort angeboten werden. Die Tourismusinformation gehört an eine für Gäste zentrale Stelle der Stadt wie dem Kurhaus. Weiterhin verstehen die Freien Wähler nicht, warum nicht wenigstens die Grünanlagen – mitten im Kurviertel – so gepflegt und gestaltet werden, dass sie unseren Gästen ein einladendes Bild vermitteln. Andernorts werden Burgen, Schlösser und alte Gebäude erhalten, weil sie identitätsstiftend sind. Unser Kurhaus soll „entsorgt“ werden, um die Arbeit zu reduzieren. Seit Jahren werden wir mit dem Argument, es werde mit Investoren verhandelt, hingehalten. Das Gebäude wurde in dieser Zeit ungeschützt dem Verfall und Vandalismus überlassen. Die Leserbriefe der letzten Jahre haben sich ausschliesslich für den Erhalt des Kurhauses ausgesprochen, dies ermutigt uns, weiter für den Erhalt, die Renovierung und die Nutzung zu kämpfen. 
Noch ist es nicht zu spät, und es zeugt von Größe, sich für neue Dinge zu öffnen und einen gefassten Entschluss zurückzunehmen, ergänzt Kira Hauser.Die Freien Wähler möchten einen – selbstverständlich parteiunabhängigen – Förderverein initiieren. Interessenten werden gebeten, sich per Mail an NeuesKurhaus@t-online.de zu wenden, um eine Einladung zur Gründungsveranstaltung zu erhalten.

Hat Ihnen unser Artikel gefallen?

4 Kommentare

  1. In keinster Weise sind die Nutzungsvorschläge der Freien Wähler für das Kurhaus wie „Bücherei“, „Archiv“, „Räume für Mehrgenerationenhaus“, „Ausweichmöglichkeiten für Schulen“, oder „medizinische Angebote der THM“ dazu geeignet, Wildungen das „Bad“ zu erhalten, geschweige denn auf den Weg zum UNESCO-Kulturerbe zu bringen.
    Nach den Leitlinien 2030 „Zukunft Bad Wildungen“ wollen wir „National bedeutendes Zentrum für die präventive und rehabilitaitive Begleitung gesunder und kranker Menschen“ werden. Mit unseren Kliniken sind wir vermutlich schon national bedeutend, woran auch Herr Dr. Schultheis signifikanten Anteil hat.
    Auf der anderen Seite fehlt es sehr stark an selbst zahlenden Gesundheitsgästen und Erholungs- und Natur-Touristen. Dies genau ist aber die Klientel, für die ein Kurhaus attraktive Angebote vorhalten muss. Bücherei, Archiv, Lesesaal und Ausweichräume für Schulen sind dafür nicht geeignet.
    Es lohnt sich über ein tragfähiges Nutzungskonzept (und dessen Finanzierung) für ein Kurhaus nachzudenken.

  2. Zum Thema Weltkulturerbe, auch Bad Wildungen hätte sich bewerben können und sogar der Uni Prof. aus Kassel der bereits erfolgreich und federführend für die Bewerbung des Bergparks Wilhelmshöhe zum Weltkulturerbe zuständig war, hat Bad Wildungen ehrenamtlich seine Hilfe angeboten, aber .. Hr. Zimmermann und Magistrat hatten kein Interesse. Zim Kurhaus wurde bereits alles gesagt, man muss aber auch respektieren, das die Bürger Wildungens bei der letzten Wahl ihre Zustimmung zu dieser Politik gegeben haben, ind viele Bürger heute sagen::Reißt das Kurhaus endlich ab, damit Ruhe ist“, soviel zu den Bürgern dieser Stadt und soviel zur Stadtpolitik

  3. Ich stehe da voll hinter .das Gebäude ist so groß,das man drin eine Menge von klein bis groß machen kann .mir würden so einige Ideen einfallen. Hab für die Umsetzung und tieferen Planungen leider keine Zeit .

  4. Als vor einigen Jahren das Bürgerhaus für die (hässliche) Galerie abgerissen wurde, versprach man auch im Parlament, Ersatz zu schaffen.
    Das Bürgerhaus konnten wir damals als Jugendliche mieten, um dort Partys zu veranstalten.
    Wie man sich denken kann, hat man nie für Ersatz gesorgt.
    Die Helo-Hütte steht lieber leer, als dass man Jugendlichen mal einen Raum gibt.
    Nun konnte das Kurhaus auch so ein Ort werden.
    Wenn ich aber nun als Ausschussmitglied weiß, dass der Ausschuss für Soziales und Jugend im Vergleich zu allen anderen Ausschüssen nicht einmal seine Schriftführer gewählt hat, dann kann man sich denken, welche Wichtigkeit junge Menschen seit Jahren in Wildungen haben.

Kommentare sind deaktiviert.