Bad Wildungen: Ein Schildbürgerstreich mit der Zisternensatzung?

Schematische Darstellung einer Zisterne ((c) benz24.ch)

„Vernunft wird Unsinn, Wohltat Plage:
Weh dir, daß du ein Enkel bist!“
(Goethe, Faust I)
In der vorigen Stadtverordnetenversammlung wurde mit den Stimmen von CDU, FWG und FDP die sogenannte Zisternensatzung abgeschafft. Diese verpflichtete Bauherren, bei Neubauten auch Regenwassersammelanlagen, sogenannte Zisternen, anzulegen. Die Nutzung des gesammelten Regenwassers kann zu einer Senkung des Trinkwasserverbrauchs führen. Klaus Stützle von den Grünen argumentierte vehement gegen die Abschaffung – ohne Erfolg.
So weit die Fakten. Da stellt sich doch die Frage, ob denn Bürger von Schilda in den drei Parteien Asyl gefunden haben. Dann wäre dies ein echter Schildbürgerstreich. Weiß doch mittlerweile jedes Kind, dass der Klimawandel schon da ist und wahrscheinlich unaufhaltsam fortschreitet. Wasser ist eine kostbare Ressource. Haben die Schildbürger das im vorigen Dürre-Sommer nicht gemerkt?
Wem soll denn der CDU-Antrag – und nun der Mehrheitsbeschluss – nützen? Oder anders gefragt: Wer hat unter dieser umweltfreundlichen Bestimmung gelitten, wem schadete sie?
Als Beobachter kann man in der Tat den Eindruck haben, als ob sich hier eine Art „Roll-back“ im Umweltschutz der Badestadt andeuten könnte. Gut begründete Maßnahmen werden kurzerhand beseitigt. Als wenn Freiwilligkeit und Deregulierung in der Umweltpolitik – in der kleinen wie in der großen Politik – nicht schon an vielen Stellen ihre Untauglichkeit erwiesen hätten! Frau Klöckner lässt grüßen. Mit Bündnis 90/Grüne sollte man den Anfängen wehren.

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